Apples Hardware-Preise - heute und vor zehn Jahren
Vor zehn Jahren wurde in der Apple-Welt ein gewaltiger Umbruch abgeschlossen. Eigentlich wollte Apple den Umstieg von PowerPC- auf Intel-Prozessoren irgendwann im Laufe des Jahres 2007 abschließen - allerdings klappte die Umstellung so gut, dass mit Mac Pro und Xserve schon ab August 2006 alle neuen Macs mit Intel-Chips arbeiteten. Wir werfen einen Blick darauf, mit welcher Preisgestaltung Apple im August 2006 kalkulierte und wie sich der Kaufpreis für einen neuen Mac seitdem verändert hat. Zugrunde gelegt sind die Dollarpreise, um einen absoluten Vergleichswert zu nennen und nicht noch zusätzlich Wechselkursschwankungen (Der Euro war ca. 10\% mehr wert) mit eingehen zu lassen. Zu bedenken gilt, dass die Inflationsrate zwischen 2006 und 2016 kumuliert ca. 14 Prozent beträgt - identische Preise bedeuten damit faktisch eine Preissenkung.
MacBook (Store: )Im Frühjahr 2006 auf den Markt gekommen löste das MacBook mit Intel-Chips das iBook G4 ab. In der günstigsten Variante veranschlagte Apple 1099 Dollar für ein solches Gerät (1,83 GHz, 512 MB RAM, 60 GB HDD), in der Ausführung mit schwarzem Gehäuse, 2 GHz und 80 GB HDD waren es 1499 Dollar. Heute gibt es zwar ebenfalls wieder ein Notebook von Apple namens MacBook, die Baureihen sind aber nur sehr bedingt vergleichbar.
War das 2006er MacBook Apples günstigstes Notebook (das dennoch viel Rechenleistung mitbrachte), so ist das momentan erhältliche MacBook nicht als Einsteigergerät positioniert. Beim aktuellen MacBook Pro 13,3" liegt der Einstiegspreis bei 1299 Dollar, das MacBook kostet zwar zwar ebenfalls 1299 Dollar, dies bei erheblich weniger CPU- und Grafikleistung, dafür wesentlich kompakteren Abmessungen. Den günstigsten Einstieg in Apples Notebook-Welt findet man als Käufer des MacBook Air vor - 899 Dollar für 11" und 1099 Dollar für 13,3" - für ein 13,3"-Notebook bezahlt man also so viel wie vor zehn Jahren.
MacBook Pro 15" (Store: )1999 Dollar kostet es derzeit mindestens, ein MacBook Pro 15" zu erwerben - und 1999 Dollar kostete es auch im August 2006. Die Auflösung verdoppelte sich, statt 120 GB Festplatte sind nun mindestens 256 GB Flash-Speicher enthalten, eine dedizierte Grafikkarte ist aber im aktuellen Basismodell nicht vorhanden. Auch der Grundpreis für die nächsthöhere Konfiguration blieb identisch, nämlich bei 2499 Dollar. Anders als heutzutage ließ sich vor zehn Jahren noch eine Variante mit 17"-Display bestellen. Aufgrund zu niedriger Nachfrage bietet Apple diese Version allerdings schon seit geraumer Zeit nicht mehr an und beschränkt sich auf die Displaygrößen 13,3" und 15".
iMac (Store: )Die Intel-iMacs des Jahres 2006 waren in den Displaygrößen 20" und 24" zu haben. Eine abgespeckte Konfiguration des iMac 17", diese brachte keine dedizierte Grafikkarte mit, kostete 999 Dollar, für die Variante mit 2 GHz und ATI-Chip waren es 1199 Dollar. Das aktuelle Basismodell, ebenfalls nur mit Chipsatz-Grafik und 1,6 GHz Taktrate, liegt bei 1099 Dollar. Als Retina-Variante mit 3,1 GHz Taktrate veranschlagt Apple 1499 Dollar. Der Einstieg in die iMac-Welt wurde damit deutlich teurer. Ein iMac 24" kostete vor zehn Jahren mindestens 1999 Dollar, ein aktueller Retina-iMac liegt hingegen nur bei 1799 Dollar. Entscheidet man sich für die Variante mit Fusion Drive und leistungsfähigerer Grafikkarte, so sind es 1999 Dollar. Beim großen iMac sank daher der Einstiegspreis, wenngleich dies nur durch eine wahrlich nicht empfehlenswerte Konfiguration gelang. Die erste sinnvolle Ausstattungslinie kostet so viel wie vor zehn Jahren.
Mac Pro (Store: )Vor zehn Jahren auf der später als sonst im Jahr veranstalteten WWDC 2006 hatte Apple den ersten Mac Pro vorgestellt, also den Nachfolger des Power Mac G5. Apple nannte als Preis zwar 2499 Dollar, wer allerdings statt 2,66 GHz nur 2 GHz benötigte, konnte den langsameren Prozessor auswählen und kam damit auf 2199 Dollar. Das waren zwar 200 Dollar mehr als der Einstiegspreis für den Power Mac G5, dies allerdings bei ganz erheblich mehr Leistung. Ein aktueller Mac Pro kostet hingegen mindestens 2999 Dollar - mit dem zwangsläufigen Vermerk versehen, dass es sich dabei um fast drei Jahre alte Hardware handelt. Der Mac Pro wurde zehn Jahre später damit nicht nur erheblich teurer, sondern auch vom Preis-/Leistungsverhältnis wesentlich uninteressanter. Eine Feststellung, die sich nur durch aktualisierte Modelle aus der Welt schaffen ließe.
Mac mini (Store: )Einst mit dem Einstiegspreis von 499 Dollar auf den Markt gebracht, kostete der Mac mini mit Intel-Chips vor zehn Jahren 599 Dollar. In der günstigsten Konfiguration ist der seit zwei Jahren nicht gepflegte, kleinste Mac inzwischen wieder bei 499 Dollar angelangt. Beide Basis-Konfigurationen, damals und heute, bestechen nicht durch beeindruckende Leistungswerte. Der Abstand zu hochwertigeren Modellen blieb aber gleich. Günstiger als damals ist es wieder geworden, einen Computer mit Apple-Logo zu erwerben.
Fazit:Insgesamt tat sich bei Apples Preisen in den letzten zehn Jahren überraschend wenig. Legt man allerdings inflationsbereinigte Preise zugrunde, so ist es heute ingesamt günstiger, einen Mac zu erwerben. Diese Aussage bezieht sich auf die Einstiegspreise der Geräte. Wenn es dem Nutzer aber beispielsweise wichtig ist, eine dedizierte Grafikkarte zu erhalten, so wurde es im Notebook-Bereich teurer. 2006 hatte noch jedes MacBook Pro eine dedizierte Grafikkarte, heute nur noch die Top-Konfiguration. Der Mac Pro wurde klar teurer, die iMacs bewegen sich auf vergleichbarem Niveau.