Apples KI-Offensive: DarwinAI aufgekauft
Viele Marktbeobachter sehen Apple beim Wettrüsten bezüglich Künstlicher Intelligenz stark im Hintertreffen. Oftmals werden Siris dümmliche Antworten auf einfache Fragen mit ChatGPT oder ähnlichen Sprachmodellen verglichen – und daher liegt der Schluss nahe, dass Apple tatsächlich den Anschluss an OpenAI, Microsoft und Google verloren hat. Das Unternehmen setzt zwar Künstliche Intelligenz an einigen Stellen, wie zum Beispiel beim Erkennen von Bildinhalten oder beim Aufbereiten von Fotos, ein – doch die großen Entwicklungssprünge der letzten Jahre ging Apple in vielen Bereichen nicht mit.
Dies soll sich jedoch mit der im Juni 2024 stattfindenden Worldwide Developers Conference komplett ändern: Äußerungen von Apple-CEO Tim Cook wie auch diversen Berichten aus der Gerüchteküche nach plant Apple mit iOS 18 wie auch mit macOS 15, iPadOS 18 und watchOS 11 maßgebliche Neuerungen bezüglich Künstlicher Intelligenz. Es wird gemunkelt, dass Machine Learning bei Siri, iWork, Spotlight, Xcode, in der Nachrichten-App und in Apple Music Einzug hält. Offizielle Informationen gibt es noch nicht, doch die Vielzahl der Berichte aus verlässlichen Quellen legt den Schluss nahe, dass Apple tatsächlich im Sommer eine KI-Offensive startet.
Apple kauft DarwinAISoeben wurde bekannt, dass Apple Anfang des Jahres das kanadische Unternehmen "DarwinAI" für eine nicht bekannte Summe erworben hat. Viele der Angestellten wechselten zu Apple – und Alexander Wong, Leiter der Entwicklung, nimmt nun auch eine leitende Position in Apples AI-Abteilung ein. Das Unternehmen kommentierte die Berichte bezüglich DarwinAI allerdings wie üblich nur mit dem Satz, dass Apple von Zeit zu Zeit andere Unternehmen aufkaufe. Die Webseite von DarwinAI ist nicht mehr erreichbar – und auch die Social-Media-Kanäle sind abgeschaltet.
Überwachung von industriellen Fertigungsprozessen? Was will Apple damit?DarwinAI liefert Technologie, um durch visuelle Begutachtung während der industriellen Komponentenfertigung Fehler zu identifizieren – und so schlussendlich die Produktqualität zu erhöhen. Dies wird jedoch kaum der Grund gewesen sein, warum Apple das Unternehmen erworben hat. Vielmehr geht es um eine Technologie von DarwinAI, welche es erlaubt, große KI-Modelle stark in der Größe zu reduzieren, sodass diese deutlich weniger Ressourcen wie RAM, Rechenleistung oder Speicherplatz benötigen.
Lokal ausführenVielen Berichten nach werden Apples neue KI-Werkzeuge nicht wie sonst üblich auf Servern ausgeführt, sondern sollen weitgehend lokal auf den Apple-Geräten arbeiten. Dies hat gleich zwei Vorteile: Die Datensicherheit ist deutlich erhöht, da die Daten das Gerät nicht verlassen. Zweitens spart Apple viel Geld, welches in den Betrieb riesiger Server-Farmen gesteckt werden müsste. Somit passt der Kauf von DarwinAI in das Konzept: Sollte die Technologie tatsächlich Modelle deutlich in ihrer Größe reduzieren können, ohne die Qualität herabzusetzen, wäre dies für Apple ein deutlicher Gewinn – und könnte dazu führen, mehr KI-Modelle direkt lokal auf iPhones, iPads und Macs ausführen zu können.