Apples Kartendienst: Einst verpönt – nun von vielen geschätzt
Im Jahr 2012 sorgte die Einführung der hauseigenen Karten-App des iPhone-Konzerns für besonders viele negative Schlagzeilen. Als man von Google-Maps umsattelten wollte, kam es zu einer Reihe von Problemen, wodurch der desaströse Start vielen Nutzern in Erinnerung blieb. Neben einfachen Kartenfehlern kam es ebenso zu schwerwiegenden Störungen, die sogar lebensgefährlich hätten enden können. Doch mit dem notwendigen Engagement gelang es dem kalifornischen Unternehmen, sich mit seinen Nutzern auszusöhnen. Darauf lässt zumindest eine
Umfrage des Wallstreet Journals schließen.
Karten-Chef musste weichenDamaliger Leiter der Abteilung rund um die Navigationslösung des kalifornischen Unternehmens, Richard Williamson, musste nach nur 11 Monaten seinen Posten als Product Manager räumen. Dieser Schritt kam überraschend, handelte es sich doch um einen hochrangigen Mitarbeiter, welcher seinerzeit maßgeblich die iOS-Oberfläche mitgestaltete. Ebenfalls zeichnete er sich als Gründungsmitglied des Teams um den Safari-Browser aus und wirkte entscheidend an der neuartigen Tastatur für Touchscreens mit. CEO Tim Cook sprach schließlich eine Entschuldigung gegenüber den Kunden aus. Der ehemalige SVP Scott Forstall weigerte sich jedoch zu diesem Schritt und musste daraufhin das Unternehmen verlassen. Nach nunmehr 11 Jahren hat sich das Blatt gewendet. Viele Anwender sehen mittlerweile keinen Grund mehr darin, dass die Lösung aus Cupertino den Vergleich mit der Konkurrenz scheuen müsste. Jahrelange, inkrementelle Updates haben das Nutzererlebnis derart verbessert, dass sie sich für viele Nutzer mehr und mehr als nützlich erweist.
Nutzer melden sich zu WortCraig Federighi ließ in Bezug auf die neue Karten-App während der WWDC 2020 verlauten, dass „man einen langen Weg hinter sich habe, und die Nutzer es nun bemerken“. Hierzu zählen laut Umfrage unter anderem die klaren, öffentlichen Wegbeschreibungen und das ansprechende Design. Beispielsweise wechselte Jason Rabinowitz, Analyst in der Luftfahrtbranche, nach der Apple-Maps-Tragödie gar völlig in das Android-Lager, um Google-Maps besser nutzen zu können. Bereits 2015 entschied er sich jedoch wieder um. Googles Verkehrspläne bezeichnet er mittlerweile gar als „sündhaft hässlich“. Ähnlich sieht es für viele der befragten Personen aus, wenngleich man sich einig ist: An der ein oder anderen Stelle bleibt weiterhin Überarbeitungsbedarf.