Apples Kooperation mit Amazon wettbewerbswidrig? Die FTC untersucht
Im vergangenen November verkündeten Apple und Amazon eine Kooperation: Erstmals tritt Apple
offiziell als Anbieter auf und nutzt dazu auch Amazons Vertriebskanäle. Zuvor ließen sich zwar einzelne Apple-Produkte von Drittanbietern auf dem Marketplace erwerben, allerdings nicht direkt von Apple angeboten. Die Preise liegen fast immer ein ganzes Stück unterhalb der Ausschilderung in Apples Online Store. Jetzt wurde bekannt, dass sich die Federal Trade Commission die Kooperation
näher ansehen und ermitteln will, ob wettbewerbswidriges Verhalten vorliegt. Zusammen mit dem offiziellen Apple-Kanal (Shop:
) ging nämlich auch eine andere Veränderung einher: Drittanbieter haben es nun wesentlich schwerer, ihre Apple-Produkte via Amazon zu vertreiben.
Man muss autorisiert sein – viele können das nichtZwar untersagen Apple und Amazon den Vertrieb nicht, setzen aber eine Autorisierung voraus. Während dies noch zu schaffen ist, immerhin gibt es auch außerhalb von Amazon diverse autorisierte Apple-Händler, sieht es bei Anbietern von Refurbished-Geräten oder gebrauchten Artikel anders aus. Diese müssen nämlich in einem Zeitraum von 90 Tagen jeweils generalüberholte Hardware im Wert von mindestens 2,5 Millionen Dollar direkt von Apple oder durch einen Retailer mit mehr als fünf Milliarden Dollar Jahresumsatz beziehen. Diese Hürde überspringt kein kleiner Händler, stattdessen sind nur noch große Händler in der Lage, die Vorgaben zu erfüllen.
Zumindest rechtlich grenzwertig, sagen ExpertenMarktexperten zufolge sei der Grund für diese massiven Hürden zwar naheliegend, denn dies gilt als wirkungsvoller Schritt im Kampf gegen Produktfälschungen oder betrügerische Drittanbieter, dennoch müsse man die Konsequenzen kritisch durchleuchten. Die eigene Marke auf diese Weise abzuschotten und andere Anbieter auszuschließen könne durchaus weiterführenden Ermittlungen nach sich ziehen, heißt es. Momentan befindet sich die FTC noch in einer frühen Prüfungsphase und gab auch noch nicht bekannt, wie es nun weitergeht. Weder Apple noch Amazon wollten sich zu den Berichten äußern.