Apples Mac-Prozessoren: Big Sur bietet erste Hinweise
Welcher Prozessor kommenden ARM-Macs zu hoffentlich beeindruckender Performance verhelfen wird, ist noch nicht bekannt. Gerüchten zufolge soll jener Chip allerdings auf dem A14 basieren, welcher ab Herbst im iPhone und anschließend auch im iPad arbeitet. Apple betonte in allen Aussagen bezüglich Macs mit "Apple Silicon" bislang, man werde dem Mac auch einen speziellen Mac-Prozessor spendieren. Im Kernel von macOS Big Sur sind nun Hinweise
aufgetaucht, welche genau diese Aussage unterstreichen könnten – zumindest wenn man den Modellnummern Bedeutung zuspricht.
Die Apple-Chips ab Herbst 2020Den Informationen im Kernel zufolge sieht das 2020er Chip-Lineup folgendermaßen aus
- t8101 (iPhone - A14)
- t8103 (iPad - A14X)
- t8301 (Watch - S6)
Hinzu kommt aber noch ein vierter Eintrag, welcher sich mit ziemlicher Sicherheit auf die Mac-Chips bezieht:
Alleine aufgrund der Modellnummern lassen sich bereits Folgerungen ableiten. So scheint Apple wohl drei Versionen der Mac-Chips vorzubereiten, vermutlich drei verschiedene Leistungsstufen. Noch nicht bekannt ist, wie viel Abwärme die Chips erzeugen, wenn sie bei hohen Taktraten in einem Mac arbeiten. Dennoch kann ein iMac natürlich mehr Wärme abführen, als wenn der Chip in einem kompakten MacBook Air arbeitet. Alleine schon deswegen hat Apple beim iMac-Prozessor größere Freiheiten. Ein denkbares Szenario wäre daher, dass t6000 im MacBook Air zum Einsatz kommt, t6001 im MacBook Pro arbeitet und t6002 für den iMac vorgesehen ist.
Apples Grafikchips – Apple rühmt die PerformanceMissverständlich ist hingegen ein anderer
Beitrag vom selben Entwickler, der auch die Entdeckung im Kernel machte. In diesem geht es um Apples angebliche Entscheidung, die Unterstützung für AMD-Grafikchips zu streichen. Zitiert wird Apples Folie, dass ein "Apple Silicon Mac" nur eine Apple GPU hat, ein Intel-basierter Mac jedoch auf Intels Grafikchips sowie Grafikarten von Nvidia und AMD setzen kann. Dies mag zwar so aussehen, als setze Apple in Zukunft ausschließlich auf eigene Chips, die Schlussfolgerung ist aber etwas voreilig. Selbst wenn herkömmliche Grafikkarten nicht zu verbauen sind, so bleiben immer noch eGPUs bzw. derlei Module für einen kommenden Mac Pro mit Apple Silicon.
Allerdings wird Apple auch nicht müde zu betonen, wie viel Potenzial die eigenen integrierten GPUs haben. In einer Doku heißt es explizit, man solle keinesfalls annehmen, dass eine dedizierte Grafikkarte mehr Performance biete. Was auf einer Plattform zutrifft (x86_64) müsse nicht für eine andere Architektur (arm64) gelten. Damit lehnt sich Apple wohl tatsächlich nicht zu weit aus dem Fenster, denn in der Tat liefert Apples Grafikchip teils spektakulär gute Ergebnisse. Dies ist auch eine Rückmeldung vieler Entwickler beim Developer Transition Kit, welches noch nicht einmal auf besondere Performance getrimmt ist.