Apples Marktmacht auf dem Prüfstand: Anhörung vor US-Kongress für nächste Woche angesetzt
Apple sieht sich in Europa und den USA schon seit längerem Vorwürfen ausgesetzt, wonach das Unternehmen die Marktmacht im hauseigenen App Store dazu missbraucht, sich wettbewerbswidrige Vorteile gegenüber Drittanbietern zu verschaffen. Zusätzlich zu mehreren diesbezüglichen Gerichtsprozessen muss sich Apple bald auch vor dem US-Kongress verantworten und vor dem House Judiciary Committee Rede und Antwort stehen. Es geht um weitreichende Behörden-Bedenken hinsichtlich möglicher Kartell- und Wettbewerbsrechtverstöße seitens großer Technologie-Unternehmen. Auch andere Tech-Riesen wie Amazon, Facebook und Google sind vorgeladen.
Apple und Co. im Visier der US-WettbewerbshüterDie Anhörung ist für den 16. Juli angesetzt. Dem Vorsitzenden der Befragung David Cicilline (Republikaner)
zufolge untersuchen Aufsichtsbehörden in den USA schon seit längerem mögliche Vergehen der vorgeladenen Unternehmen gegen Wettbewerbsrecht. Erste Erkenntnisse der Untersuchungen könnten entsprechend nächste Woche vorgebracht werden – inklusive der Bitte um Stellungnahmen seitens Apple, Amazon, Facebook und Google. Sowohl Vertreter der Republikaner als auch der Demokraten werden an der Anhörung teilnehmen.
Apple wird vor Ort durch Kyle Andeer vertreten. Andeer ist beim Unternehmen aus Cupertino verantwortlich für die Bereiche Unternehmensrecht und Compliance. Für Amazon kommt Rechtsberater Nate Sutton. Facebook schickt Matt Perault (Global Policy Development). Google setzt auf Adam Cohen (Director of Economic Policy).
Kritik an Marktmacht der Tech-RiesenWas die Tech-Unternehmen als Folge der Anhörung zu erwarten haben, ist offen. Doch den Firmen weht ein zunehmend heftiger Wind seitens der Wettbewerbsbehörden entgegen. Diverse Vertreter von Republikanern und Demokraten äußern in seltener Einigkeit große Sorgen hinsichtlich der „dominanten, unregulierten Plattformen“ von Apple und den anderen Marktgrößen. Diese seien im Besitz einer „außergewöhnlichen Macht über Handel, Kommunikation und Online-Informationen“.
Für die Technologiefirmen könnten sich in der Folge staatliche Regulierungen von ungeahntem Ausmaß ergeben. Die demokratische Präsidentschaftskandidaten Elizabeth Warren forderte darüber hinaus bereits die Aufspaltung von Apple, Amazon, Facebook und Google.