Apples Maßnahme zeigt Wirkung: 68 Prozent weniger Standortdaten seit iOS 13
Apple hat sich auf die Fahnen geschrieben, die persönlichen Daten seiner Nutzer zu schützen. Doch es klafft eine riesige Lücke: Bis iOS 13 konnten Apps durch eine einfache Nachfrage eine Genehmigung einholen, eine ständige Ortung des Nutzers zu gestatten – selbst wenn dieser die App gar nicht verwendet. Natürlich gibt es eine Menge an Apps, welche auf eine solche Ortung angewiesen sind – zum Beispiel Navigations-Apps oder Apps für smarte Etiketten. Doch eine Vielzahl von Apps nutzte die Option rein für das Targeting von Nutzern oder verkaufte die gesammelten Standortdaten lukrativ weiter.
Mit iOS 13 führte Apple daher eine kleine, aber weitreichende Änderung ein: Der Nachfrage-Dialog zur Genehmigung der Standortbestimmung verfügt nun nicht mehr über die Option, einer App die ständige Ortung zu genehmigen. Es stehen nur noch die Optionen bereit, die Ortung einmal zu genehmigen oder wenn die App im Vordergrund benutzt wird. Für viele rechtschaffene Hersteller ist dies problematisch, da der Nutzer nun komplizierte Schritte in der Einstellungs-App durchführen muss, um eine ständige Standortbestimmung zu gestatten – viele Nutzer scheitern an der Konfiguration.
Datenmenge nimmt dramatisch abDie Firma "
Location Sciences", welche sich auf die Validierung von Standortdaten spezialisiert hat, veröffentlichte nun interessante Daten. Demnach gingen die Standortdaten von iOS-Geräten seit der Einführung von iOS 13 um 68 Prozent zurück:
Auch die Qualität der Daten nahm um 24 Prozent ab. Dies ist so zu begründen, dass manche Hersteller nun nur noch aufgrund von IP-Daten den Standort der Nutzer approximieren, anstatt auf GPS-Daten zu setzen. Die Standortbestimmung mittels GPS setzt stets die Genehmigung des Nutzers voraus – die IP-Adresse kann aber ohne Genehmigung ermittelt werden.
Zur Bestimmung der Daten analysierte "Location Science" zwei Milliarden Datensätze, welche zwischen September und Oktober 2019 in Großbritannien gesammelt wurden. Noch ist unklar, wie Repräsentativ die Daten von "Location Science" sind.