Apples Milliardendeal mit der FIFA angeblich auf Eis
Im April war durchgesickert, dass Apple zum Kreis der Interessenten zählte, die gerne einen neuen bzw. neu aufgelegten Fußball-Weltcup in ihr Angebot aufnehmen und übertragen wollen. Es handelt sich dabei um den Club World Cup, nicht zu verwechseln mit anderen Tournieren wie der Champions League, Europe League oder Conference League. Den Angaben zufolge war Apple bereit, einen
Milliardenbetrag in die Hand zu nehmen, immerhin handelt es sich um das Zusammentreffen der weltbesten Vereine. Daraus wird aber wohl nichts, wie Bloomberg
berichtet. Zwei maßgebliche Faktoren standen einer Einigung entgegen, weswegen Apple wohl nicht mehr am Verfahren teilnimmt.
Eine Milliarde? Es sollen vier sein!Ein wenig überraschender Aspekt ist, dass die FIFA mit der gebotenen Milliarde nicht zufrieden ist und wesentlich höhere Einnahmen erzielen will – die Rede ist nicht von geringfügigen Steigerungen, sondern einem Faktor von vier. Dabei handelt es sich jedoch um Summen, die selbst Apple nicht so einfach aufbringt, denn kurzfristig wären sicherlich nicht derart viele neue Abonnenten anzuziehen, um die Investition zu rechtfertigen. Außerdem wäre Apple in gewisser Weise in Zugzwang, fortan regelmäßig mitbieten zu müssen, um nicht alle Fans des Weltpokals direkt wieder zu verlieren.
Sponsoren wollen nicht hinter Apples PaywallAllerdings war noch ein anderer Punkt von Gewicht. So hatten sich potenzielle Sponsoren besorgt gezeigt, ob der Club World Cup ein gutes Format zur Bewerbung ihrer Produkte ist, wenn das komplette Turnier weltweit hinter Apples Paywall versteckt sei. Zumindest in gewisser Weise müsse es freie Verfügbarkeit geben, um möglichst viele Zuschauer anzusprechen, so der Wunsch.
Die Exklusivität des Deals ohne landeseigene Vereinbarung stieß auf so wenig Gegenliebe, dass die FIFA nun wohl tatsächlich einen Kurswechsel vornimmt. Anstatt einen weltweiten Übertragungspartner zu wählen, sollen die Rechte in den Ländern individuell verhandelt werden. Hierzulande könnten sich also die bekannten Anbieter dazu entschließen, einzelne oder alle Partien zu erwerben.
Generelle Bedenken der VereineDer Club World Cup 2025 mit Austragungsland USA steht jedoch aus weiteren Gründen unter keinem guten Stern. Von den ohnehin schon recht strapazierten Top-Vereinen ist wenig Begeisterung zu hören, noch ein weiteres anspruchsvolles Turnier spielen zu müssen, welches sogar in einer anderen Zeitzone stattfindet. Aus mehreren Landesverbänden und Spielervereinigungen, darunter England, Frankreich und Spanien, war bereits zu hören, dass man gegen die Ausweitung des Turniers von früher 7 auf bald 32 Teams vorgehen wolle. Die attraktive Startprämie von 50 Millionen Dollar ist wohl ebenfalls nicht mehr zu halten, denn die FIFA signalisierte bereits, deutliche Abstriche vornehmen zu müssen.