Apples Praxis um Bauteilpaarungen scheint zu bröckeln – Verbot in Oregon steht kurz bevor
Bei der Teilepaarung tun einige Hersteller von elektronischen Gerätschaften vielen Dienstleistern keinen Gefallen. Eine zuvor gängige Praxis, in die Jahre gekommene oder in Teilen defekte Geräte als Ersatzteilspender zu gebrauchen, führte darauf spezialisierte Apple-Werkstätten in den letzten Jahren oftmals in den sicheren Ruin. Es ist ihnen bis dato nicht mehr so einfach möglich, ausgeschlachtete Bauteile wiederzuverwerten. Wenn es nach der Legislative in Oregon geht, so gehört diese Praxis eindeutig verboten.
Jahrelanger aktiver WiderstandEs stellt das bisher schärfste Gesetz dieser Form dar und hebt die Bemühungen um das Recht auf Reparatur auf eine neue Stufe. Sollte der Gouverneur seine Unterschrift auf das Dokument setzen, was lediglich eine Formsache ist, so tritt es bereits für Geräte, die ab 2025 in den Verkauf gelangen, in Kraft. Hersteller wie Apple sträubten sich jahrelang gegen dieses Recht und betrieben aktiven Lobbyismus, der den Weg der aktuellen Rechtsprechung erschwerte. 2021 wurde dann mit dem "Self Service Repair"-Programm eine Kehrtwende eingeläutet. Ausgangspunkt war zunächst Kalifornien, später erstreckte sich das Programm auch auf Bundesebene. Widersetzte man sich zunächst den autonomen Reparaturbedürfnissen, so schien man fortan diese sogar zu unterstützen.
Die Sache hatte einen HakenWäre da nicht die Bauteilpaarung. Sie schafft eine Abhängigkeit zum Gerät, indem die Seriennummer der Komponente digital mit etwa der des iPhones gepaart wird. Auf diese Weise lassen sich selbst Originalteile nicht gegen andere originale Komponenten austauschen, ohne einen entsprechenden Paarungsprozess anzustoßen. So funktioniert beispielsweise nach einem Displaytausch FaceID nicht mehr ordnungsgemäß. Auch iFixit sieht hierin offensichtlich ein Problem: Der Reperaturspezialist stuft seit jeher die Reparierbarkeit, der von dieser Thematik betroffenen Geräte, herab. Oftmals sei es dann für den Dienstleister aber auch für den Endkunden eine rein wirtschaftliche Frage, ob sich eine Reparatur in solch einer Situation überhaupt noch rechnet. iFixit-CEO, Kyle Wiens, der selbst aus Oregon stammt, entgegnete
gegenüber TheVerge, dass er "mehr als stolz auf seinen Heimatstaat ist, da er das bisher stärkste Gesetz zum Recht auf Reparatur für Elektronik verabschiedet hat".