Apples Quartalsbericht: Diese Zahlen erwarten Analysten heute
Diverse Bankhäuser haben kundgetan, wie sie Apples letztes Quartal einstufen. Einige Einschätzungen hat Apple Insider
zusammengefasst. Der iPhone-Hersteller präsentiert heute nach Börsenschluss (17:00 Eastern Time, 22:00 mitteleuropäischer Zeit) seine Zahlen, anschließend erklären sich Finanzvorstand Luca Maestri und CEO Tim Cook bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. Nach einem turbulenten ersten Geschäftsquartal rechnen die Fachleute mit einer Normalisierung bei weiterhin sinkenden iPhone-Absatzzahlen.
Apple vorsichtige PrognoseZunächst einmal bildet der konzerneigene Ausblick die Grundlage für die Prognosen. Apple gab bekannt, mit einem
Umsatz zwischen 55 und 59 Milliarden US-Dollar zu rechnen, die Bruttomarge werde bei 37 bis 38 Prozent liegen. Cook betonte die hohe Nutzerbasis von 1,4 Milliarden Anwendern. In der Konferenz dokumentierte der Konzern keine konkreten Verkaufszahlen mehr, sondern veröffentlichte vielmehr zum ersten Mal explizite Umsätze der Dienste-Sparte. Der negativen Umsatzentwicklung speziell im Smartphone-Geschäft werde man mit einer Reihe von Maßnahmen entgegenwirken,
kündigte Tim Cook an.
Rosenblatt sieht schwere Zeiten kommenRosenblatt Securities geht davon aus, Apple halte die eigene Prognose und präsentiere Zahlen, die im Rahmen liegen. Der Konzern werde höchstwahrscheinlich sogar seine Marge halten können. Die Investmentberater erwarten ein schwierigeres Quartal nach der Jahresmitte. Gründe dafür liegen im Verlust von Marktanteilen in Europa und China, die wiederum an das späte Erscheinen eines 5G-Modells in 2020 gekoppelt seien. Rosenblatt rechnet mit rund 37 Millionen verkauften iPhones für dieses Quartal.
Loup Ventures rechnet mit 16 Prozent weniger iPhone-UmsatzDie Apple-Aktie soll laut Loup Ventures 2019 die höchste Performance der fünf Technologie-Giganten erzielen. Man erwarte höhere Umsätze als die häufig genannten 57,6 Milliarden US-Dollar. Doch auch die optimistische Prognose dieser Analysten beinhaltet einen Umsatzschwund von insgesamt 4 Prozent, beim iPhone sollen es 16 Prozent sein. Stattdessen steigen laut Loup Ventures die Einnahmen des Dienste-Bereichs um mindestens 15 Prozent. Es werde jedoch noch dauern, bis die Investoren ihren Fokus weg von den iPhone-Verkäufen legen – hin zu einer Bewertung auf Grundlage des Ökosystems. Loup Ventures hatte schon zuvor verkündet, Apple fahre im aktuellen Quartal trotz
niedrigerer iPhone-Verkäufe ein Rekordergebnis ein.
Älterere iPhone-Modelle federn laut JP Morgan Verkaufsrückgänge ab56,8 Milliarden Quartalsumsatz prognostiziert JP Morgan. Die Absatzdelle beim iPhone werde durch steigende Verkäufe älterer Serie abgemildert. 39 Millionen verkaufte Telefon hatte das Bankhaus noch vor Kurzem geschätzt, nun erhöhte sich das Volumen aufgrund positiver Meldungen aus der Zulieferkette auf 41 Millionen. Apples Dienste haben die Fachleute der Traditionsbank zudem im Visier. 17 Prozent Wachstum erwarten sie dort, allerdings sinke die Marge in diesem Segment aufgrund der Investitionen in Apple TV+ und die Apple Card auf 59 Prozent. Die „Dynamik“ bei den Diensten, Wearables und Accessoires werde die iPhone-Rückgänge kompensieren und langfristiges Wachstum sichern.
Niedrigere Verkaufspreise senken Gesamtumsatz, schreibt UBSInsgesamt rechnet die UBS mit einem Umsatz von 56,5 Milliarden Dollar und bewertet die Höhe als „in Ordnung“. Der iPhone-Umsatz schwinde auch durch den niedrigeren Durchschnittspreis der Produkte. Der rühre daher, dass Apple seinen Produktmix hin zu älteren Modellen verschiebe, die nun einmal weniger kosten. Die Bank of America präsentiert eine ähnliche Umsatz-Schätzung.
Raymond James: Apple hat 42 Millionen iPhones verkauftEinen Verkaufsrückgang um 19,6 Prozent im Bereich iPhones sieht das Bankhaus Raymond James voraus. Das entspräche dem Verkauf von 42 Millionen Telefonen. Der in Richtung Low End veränderte Produktmix wirke sich wahrscheinlich negativ auf Umsatz, Margen und AppleCare-Abschlüsse aus, lautet die Befürchtung der Fachleute. Schon direkt nach der Quartalskonferenz hatten sie angemerkt, die Apples-Aktie sei erst nach Einführung des 5G-Modells 2020 wieder einen Kauf wert.