Apples Schatzmeister verlässt nach 35 Jahren das Unternehmen
Nicht alle wichtigen und hochrangigen Apple-Mitarbeiter sind in der allgemeinen Wahrnehmung so präsent wie die regelmäßigen Bühnenteilnehmer der Events. Dies trifft vor allem dann zu, wenn Manager nicht mit Produktentwicklung oder Marketing betraut sind, sondern organisatorische Aufgaben bekleiden. Eines jener Urgesteine ist Gary Wipfler, Apples langjähriger Schatzmeister, der vor dreieinhalb Jahrzehnten ins Unternehmen kann. Wie nun bekannt wurde, geht Wipfler in
den Ruhestand – und Finanzchef Luca Maestri muss sich einen neuen "Treasurer" suchen.
Dreieinhalb Jahrzehnte Apple-GeschichteAls Gary Wipfler seine Tätigkeit bei Apple begann, hatte Steve Jobs das Unternehmen gerade erst verlassen. 1986 ahnte aber noch kaum jemand, in welche Schieflage Apple ein Jahrzehnt später kommen sollte. Somit erlebte Wipfler die guten, die mittleren, die ganz schlechten sowie die besonders guten Zeiten des Unternehmens hautnah mit. Auf die noch recht soliden 80er Jahre unter CEO John Sculley folgten der stetige Niedergang in den 90ern bis hin zur drohenden Zahlungsunfähigkeit 1996 – und das fulminante Comeback seit dem Erfolgszug des iPods sowie seit 2007 des iPhones.
Der langjährige Schatzmeister Gary Wipfler
Unscheinbar im Hintergrund, doch mit großer VerantwortungIn der Tätigkeit als Schatzmeister war es seine Aufgabe, die rund 200 Milliarden Dollar Barvermögen zu verwalten, gleichzeitig unterlagen ihm Investitionsplanung sowie das Dividendenprogramm. Letzteres hatte Tim Cook wenige Jahre nach seiner Amtsübernahme eingeführt. In früheren Jahren war Wipfler auch regelmäßiger Teilnehmer der alle drei Monate stattfindenden Konferenzen zur Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse. Ein hundertprozentiges Tochterunternehmen Apples, Braeburn Capital, zählte ebenfalls zu seinem Verantwortungsbereich. Braeburn verwaltet Apples Immobilien und andere materielle Vermögenswerte. Bislang äußerte sich Apple noch nicht offiziell zum Weggang Wipflers, wer in seine Fußstapfen treten soll, ist zum aktuellen Zeitpunkt unbekannt.