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Apples „Self Service Repair“-Programm ist ab sofort in Deutschland verfügbar

Als Apple das „Self Service Repair“-Programm ankündigte, war die Verwunderung groß: Das Unternehmen legte in den letzten Jahren nicht gerade großen Wert darauf, dass Nutzer im Schadensfall selbst Hand anlegen können. Seit April dieses Jahres können US-Kunden von dem neuen Angebot bereits Gebrauch machen. Ab heute können Nutzer auch hierzulande ausgewählte Defekte bestimmter Geräte selbst beheben – sofern sie sich eingehend mit der Materie beschäftigen möchten und entsprechenden Ersatzteile von Apple beziehen.


Das Programm umfasst keine aktuellen Baureihen
Mit dem heute erfolgten Europastart steht das Programm neben Deutschland auch in Belgien, Frankreich, Italien, Polen, Spanien und dem Vereinigten Königreich zur Verfügung. Bislang stellte Apple Original-Bauteile lediglich für Techniker des Unternehmens und autorisierte Service-Partner bereit. Nun können auch Endkunden die Komponenten bestellen, wenn sie ein schadhaftes Gerät ihr Eigen nennen. Dabei beschränkt sich Apple aber aktuell auf einige wenige Modelle: Darunter sind sämtliche Varianten des iPhone 12 und 13 sowie alle MacBooks mit einem M1-Chip – inklusive M1 Pro und M1 Max. Wer also von einem Defekt des iPhone 14 (Pro) oder Macs mit M2-Prozessor betroffen ist, muss sich noch in Geduld üben.


Reparatur-Kits lassen sich mieten
Apple verspricht Zugriff auf über 200 Werkzeuge, Ersatzteile sowie Handbücher über eine Sonderseite. Die Auswahl an Komponenten sowie die Kosten hängen vom Gerät ab: Ein Display-Bundle für das iPhone 13 Pro schlägt beispielsweise mit 330,96 Euro zu Buche, bei der Rückgabe ersetzter Teile erhält der Kunde eine Gutschrift über 40,81 Euro. Ferner verlangt Cupertino die Angabe der Seriennummer des betroffenen Geräts: Manche der Komponenten werden mit der Nummer verknüpft, um die Echtheit zu verifizieren. Ähnlich wie in den USA lassen sich auch hierzulande Werkzeug-Kits mieten, um die Reparaturen in Eigenregie durchführen zu können. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 59,90 Euro. Wer sich der eigenständigen Reparatur nicht gewachsen fühlt, findet natürlich wie gewohnt Hilfe in den Apple Stores und den zertifizierten Werkstätten: Acht von zehn Apple-Kunden in Europa befinden sich höchstens 30 Minuten von einem solchen Anbieter entfernt, betont Cupertino in der Pressemitteilung.

Kommentare

ThoSchl06.12.22 11:57
Was ein Aufwand. Das haben wir ja schon ausführlich diskutiert. Es zeigt IMHO nur, dass es nicht gewollt ist, dass der Kunde selbst repariert. Im Endeffekt wäre es DER Fortschritt, wenn ich einen Original-Akku bezeihen könnte und den dann auch selbst tauschen oder zumindest auf Termin einen Tausch vereinbaren. So wie Apple das momentan handhabt finde ich es nicht gut.
+7
d2o06.12.22 13:34
Sagen wir es mal so, bestimmte Dinge kann man einem Anwender/Nutzer zutrauen, sofern er über etwas Sachverstand verfügt.
Nun ist es aber abhängig davon, wie viel von diesem Sachverstand vorausgesetzt werden kann. Für den ein oder anderen mag das Austauschen eines Displays oder Akkus keine Herausforderung sein, aber für andere ist schon das Bohren von Löchern in Wänden ein Problem.
Ich persönlich hätte auch nichts dagegen, wenn die Autowerkstatt mir die Werkzeuge für den Wechsel eines Zahnriemens bzw. der Steuerkette liefern würde, damit ich das selbst erledigen kann. Andere sind froh, wenn sie überhaupt den richtigen Treibstoff in den Tank füllen.
Die Forderung etwas so zu konstruieren, dass der Nutzer selbst kleinere Reparaturen vornehmen kann, ist nachvollziehbar, aber dieser Wunsch wurde schon vor Jahren von der Autoindustrie ignoriert - zumindest konnte ich schon Batterie und Ansaugstutzen abmontieren, um eine Birne im Frontscheinwerfer auszutauschen.
Warum sollte es also bei hochintegrierten Bauteilen in elektronischen Geräten anders sein? Auch wenn ich es mir persönlich vielleicht anders wünschen würde.
+8
Phil Philipp
Phil Philipp06.12.22 14:07
d2o
Sagen wir es mal so, bestimmte Dinge kann man einem Anwender/Nutzer zutrauen, sofern er über etwas Sachverstand verfügt.
....
Warum sollte es also bei hochintegrierten Bauteilen in elektronischen Geräten anders sein? Auch wenn ich es mir persönlich vielleicht anders wünschen würde.
Ich habe noch ein MacBookPro (early 2008) in gelegentlichem Gebrauch. Dort war Akku-Tausch natürlich ein Klacks, weil einfach nur 2 Schiebe-Clips zu lösen sind. Die Idee war wohl damals, dass man sich für ein transportables Gerät notfalls noch einen Ersatz-Akku "für die Arbeit im Feld" mitnehmen könne.
RAM-Tausch und -Erweiterung oder Festplattenwechsel auch total easy. Ich habe das Teil bis zum Anschlag aufgerüstet und mit SSD versehen und so tut es heute noch.
Cool sind auch die diversen Schnittstellen, die alle ohne Adapter funktionieren. Mal gelegentlich für die Verbindung zu älterer Peripherie.

Was wollte ich sagen?
1. In 2008 ff. brauchte es noch nicht besonders viel Sachverstand.
2. ja, das Stichwort ist "hochintegriert".

Der Wunsch nach noch flacherem und "besserem" Design hat den interessierten Laien somit gleichzeitig der Modifikations- und Reparaturmöglichkeiten und den völligen Laien der vielen Schnittstellen beraubt.

Ich würde mich jedenfalls aktuell nicht mehr an die Selbst-Reparatur eines iMacs oder eines MacBooks heran wagen, obwohl ich das früher™ oft und ohne Zögern getan habe. Das aufgeräumte und leicht zugängliche Innere der damaligen Hardware so bis ca. 2008/2010 hat so richtig zu eingeladen. Heute gilt das nur noch für den Mac Pro

Also ja, das Rep.-Programm ist wohl eher sowas in Richtung GreenWashing
+5
LoCal
LoCal06.12.22 14:21
Das Programm umfasst keine aktuellen Baureihen

Die MacBook Pros 14"/16" sind doch aktuelle Modelle.
Ebenso das 13er iPhone … das kann man immer noch bei Apple kaufen.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+3
stargator06.12.22 20:52
Das Programm umfasst keine Modelle die noch unter Garantie stehen müssen?
0
ruphi
ruphi07.12.22 09:09
Also könnte man formulieren:
Apple bietet nun gegen Aufpreis den "Luxus" einer Selbstreparaturerfahrung an.
Danke für gar nichts.
-1

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