Apples Softwarechef: Der iPadOS-Cursor war richtig schwierig zu konzipieren
Apple hat das iPad mit der Veröffentlichung von iPadOS (und insbesondere iPadOS 13.4) endgültig fit gemacht für die Bedienung per Maus und Trackpad. Beim Anschluss eines entsprechenden Eingabegeräts erscheint ein für das mobile Betriebssystem optimierter Cursor, der sich ähnlich wie von Macs gewohnt bedienen lässt – aber auch einige Besonderheiten aufweist. Craig Federighi gibt in einem Interview Einblicke dazu, wie schwierig die Implementierung des entsprechenden Features war. Apples Softwarechef beschreibt die Funktion als Gratwanderung, da es darum gehe, iPadOS trotz vollumfänglicher Mausunterstützung trotzdem nach wie vor in erster Linie für die Touch-Bedienung weiterzuentwickeln.
Cursor-Bedienung von Apple TV inspiriertFederighi
vergleicht das Cursor-Verhalten in iPadOS mit der Art und Weise, wie Nutzer per Touch-Fernbedienung mit dem Apple TV interagieren. Ähnlich wie in tvOS gebe es auch auf dem iPad – je nach Nutzungsszenario – einen sogenannten „Sprung“ von einem Bedienelement zum anderen, inklusive eines sich an das angewählte Icon anpassenden Cursors. Apples Ziel sei es gewesen, einen Touch-artigen Cursor zu entwickeln, der auf ein für iPads unnötiges Level an Präzision verzichtet und stattdessen die Auswahl von Bedienelementen mehr betont.
Dass die Ähnlichkeit zwischen der Bedienung des Apple TV und dem Maus-Einsatz in iPadOS Parallelen aufweist, sei kein Zufall. Das dahinterstehende Designteam arbeite in Gruppen übergreifend am Apple TV, iPadOS und anderen Produkten. Apple habe die eigene Erfahrung von tvOS, der Arbeit am Mac und den Ursprüngen es iPhone X sowie früherer iPads gebündelt, um mit der Cursor-Bedienung etwas für iPads neues zu schaffen, das sich auf den Tablet sehr natürlich anfühle.
Bei Texten steht Präzision im MittelpunktBei einzelnen Nutzungsszenarios setzt Apple auf höhere Cursor-Präzision als bei anderen Tasks. In den meisten Situationen soll der Cursor einen Finger – und damit eine gegenüber einem Mauszeiger weniger präzise Eingabe – simulieren. Doch beispielsweise bei Texten sei ein stärkerer Fokus auf Präzision gefragt. Entsprechend wechsle der Cursor dynamisch zwischen verschiedenen Präzisionsstufen, um in allen Situation die für iPadOS optimale Bedienung zu gewährleisten.