Apples Suchmaschinen-Deal mit Google: Wettbewerbshüter leiten Untersuchung ein
Vorinstallierte Software und manche Standardeinstellungen auf Smartphones und Tablets sorgen bei der australischen Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde für Unbehagen. Sie hat daher jetzt eine Untersuchung eingeleitet, von der auch Apples Suchmaschinen-Deal mit Google betroffen ist. Der Ausgang ist naturgemäß noch offen, unter Umständen könnte das Verfahren Apple allerdings Einnahmeverluste in zweistelliger Milliardenhöhe bescheren.
Wettbewerbsbehörde bittet um Berichte von NutzernIn einem ersten Schritt will die Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) von Verbrauchern und Unternehmen erfahren, welche Standardeinstellungen auf Smartphones und Tablets anzutreffen sind. Darüber hinaus bittet sie um Informationen zu den vorinstallierten Browsern und möchte ermitteln, welche Auswirkungen diese Praxis der Geräte- und Betriebssystemhersteller auf die Auswahlmöglichkeiten von Verbraucher und den Wettbewerb hat. Erfahrungsberichte von Nutzern und Stellungnahmen nimmt die Behörde bis 15. April 2021 per E-Mail entgegen.
Freie Wahl der Verbraucher eingeschränkt?Voreinstellungen erhöhten substanziell die Wahrscheinlichkeit, dass Verbraucher die vom Gerätehersteller vorgegebenen Optionen beibehielten, sagte der ACCC-Vorsitzende Rod Sims laut einer
Pressemitteilung der Behörde. "Das wiederum könnte den Wettbewerb einschränken und die freie Wahl der Verbraucher im Hinblick auf die betroffenen Dienste behindern." Als ein Beispiel nennt die australische Wettbewerbsbehörde unter anderem die Vorinstallation von Browsern, also etwa Safari auf iPhones und iPad oder Google Chrome auf Android-Geräten.
Systemeinstellungen werden ebenfalls untersuchtIn Australien wird früheren Analysen der ACCC zufolge auf etwa 95 Prozent aller Smartphones und Tablets Google als Suchmaschine eingesetzt. Die Behörde will daher im Rahmen ihrer neuen Untersuchung unter anderem auch ermitteln, welche Schritte auf den Geräten erforderlich sind, um die Voreinstellung zu ändern und etwa Bing oder DuckDuckGo zu nutzen. Dabei haben die Wettbewerbshüter nicht nur Suchvorgänge im Browser im Blick, sondern auch Widgets und Sprachassistenten wie Siri oder den Google Assistant. Nach Abschluss der jetzt gestarteten Befragung könnte die ACCC ein förmliches Wettbewerbsverfahren einleiten. Die Entscheidung darüber fällt frühestens im September 2021.