Apples TV-Strategie: Kaum Sex und Gewalt, dafür familienfreundliche Inhalte
Apple verfolgt ein ambitioniertes Ziel. Für 2019 ist der Start eines hauseigenen Serien- und Film-Streamingdienstes geplant, der mittelfristig Netflix Konkurrenz machen soll. Etwa 20 Serien befinden sich dazu momentan in der Produktion. Inhaltlich setzt das Unternehmen zwar auf Vielfalt, doch Berichten zufolge hat Apples gesamter Streaming-Content eine Gemeinsamkeit: Anders als viele Konkurrenzformate verzichtet Apple voraussichtlich weitgehend auf eine übermäßige Darstellung von Gewalt und Erotik. Das Wall Street Journal bestätigt in einer aktuellen Meldung die familienfreundliche Streaming-Ausrichtung des Unternehmens.
Apple bleibt der familienfreundlichen Serien-Strategie treuIn den letzten Monaten kamen Gerüchte auf, wonach Apple die strikte Ablehnung nicht jugendfreier Inhalte etwas aufgeweicht habe. Der Grund dafür seien Konflikte mit einzelnen Serienmachern hinsichtlich kreativer Freiheit und die Sorge, sich einen Wettbewerbsnachteil zu verschaffen. Viele populäre Formate wie Breaking Bad, Game of Thrones oder House of Cards setzen zum Teil auf abgründige, düstere Themen mit Darstellungen nicht-jugendfreier Inhalte.
Doch laut
Wall Street Journal bleibt Apple der ursprünglichen Marschrichtung treu, wonach das Unternehmen auf Stars und Massenappeal setzt – dagegen Sex, Gewalt und allzu drastische Sprache weitgehend ausklammert. Auch kontroverse Handlungsstränge bezüglich Politik oder Religion seien in Cupertino unerwünscht. Demnach erhalten nur ganz wenige der Apple-Serien in den USA eine „TV-MA“-Bewertung (nicht für Jugendliche unter 17 Jahren geeignet).
Die inhaltlichen Einwände kommen dem Artikel zufolge teilweise ganz von oben. CEO Tim Cook etwa habe heftig protestiert, als er davon erfuhr, dass beim semi-biographischen Drama „Vital Signs“ über das Leben von Rapper Dr. Dre Drogenkonsum und ausschweifende Bettszenen vorkommen sollen. Die Zukunft des Projekts ist aktuell ungewiss.
Bei einer anderen von Apple produzierten Serie sei es zum Ausstieg des ursprünglichen Show-Verantwortlichen gekommen, da das Unternehmen Einwände gegen den schwarzen Humor des Drehbuchs hatte und eine fröhlichere Atmosphäre forderte. Ähnliches passierte dem Reboot von Steven Spielbergs Serie „Amazing Stories“, deren Showrunner Apple austauschte, weil die Ausrichtung zunächst zu „düster“ für die eigene Plattform war, so das Wall Street Journal.