Apples »Taptic Engine« soll Immersion-Patente verletzen
Mit einem zweigleisigen Angriff geht der Entwickler von Technologien für Touch-Feedback gegen Apple vor. Einerseits reichte das Unternehmen bei der Internationalen Handelskommission der USA Beschwerde wegen des Verstoßes gegen drei aktuelle Immersion-Patente ein, andererseits erhob es gleichzeitig
Klage vor dem Bezirksgericht in Delaware. Konkret sind die beiden jüngsten iPhone-Generationen und die Apple Watch betroffen.
Immersion-KlageImmersion verlangt Kompensation für die ausgefallenen Lizenzgebühren. Im Detail handelt es sich um die Patente 8,619,051 »Haptic Feedback System with Stored Effects«, 8,773,356 »Method and Apparatus for Providing Tactile Sensations« und 8,659,571 »Interactivity Model for Shared Feedback on Mobile Devices«. Letzteres soll dabei lediglich von iPhone 6s und 6s Plus verletzt worden sein, die beiden vorhergehenden auch von iPhone 6 und 6 Plus, Apple Watch, Apple Watch Sport und Apple Watch Edition.
Natürlich freue er sich, wenn die Industrie den Wert von haptischer Rückmeldung in digitalen Geräten erkenne und in ihre Produkte einbaue, sagte Immersion-CEO Victor Viegas. Allerdings sei es wichtig, das Unternehmen gegen Übergriffe auf Immaterialgüter zu beschützen. „Wir werden unser geistiges Eigentum energisch verteidigen“, versicherte er. Neben Apple richtet sich die Immersion-Klage auch gegen den US-amerikanischen Mobilfunkbetreiber AT&T.
Taptic Engine2014 hatte Apple eine neue Stufe der haptischen Rückmeldung angekündigt, die die früheren Vibrationstechnologien ersetzen sollte, welche nur bei eingehenden Anrufen oder Kurznachrichten aktiv wurde. Als erstes Produkt verfügte die im Frühjahr 2015 auf dem Markt erschienene Apple Watch über diese Technologie, die Apple »Taptic Engine« nennt. Sie gibt bei unterschiedlichen Taps und Aktionen verschiedenartige Rückmeldungen, vom diskreten Klopfen bis zum kurzen Vibrieren. Die Taptic Engine fand daraufhin auch ihren Weg auf das iPhone. Eine ähnliche Technik befindet sich übrigens auch in den neuesten MacBooks sowie im Magic Trackpad 2. Hier dient die Technologie zum Simulieren eines Klicks, wie man ihn bei Cursorsteuerung erwartet.
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