Apples Tastatur-Debakel: 50 Millionen Dollar Entschädigung auf dem Weg
Der US-Bezirksrichter Edward Davila lehnte kürzlich ab, die Vereinbarung, welche Apples Anwälte anvisierten, zu ändern. In sechs Einsprüchen warfen verschiedene Parteien dem iPhone-Konzern unfaires Verhalten vor. Stattdessen legte Davila in diesem Zuge eine Zahl von insgesamt ca. 86 000 Geschädigten fest und manifestierte somit den Vergleich (siehe Urteil
). Die Auszahlungen werden in naher Zukunft stattfinden.
Worum ging es?In der Klage ging es um das neue Tastaturdesign, welches der kalifornische Konzern in seinen Laptop-Modellen in den Jahren 2015–2019 verwendete. Unter normalem Gebrauch war die Tastatur für viele Nutzer nicht lange nutzbar. Schmutz, Krümel oder selbst angesammelter Staub konnten die Tastatur außer Gefecht setzen (siehe
). Hierdurch geriet Apple in Kritik und bemühte sich um Besserung. Diese trat erst mit dem Wechsel auf die altbewährten Scherentasten ein. Das Zoll MacBook Pro 16" war im Jahr 2019 das erste Modell, welches wieder auf das konventionelle Design zurückgriff. Betroffene US-Bürger hatten daher Zeit, bis zum Stichtag im März letzten Jahres Ihre Ansprüche mithilfe der Sammelklage festzustellen.
Apple räumt keine Fehler einBei der Summe in Höhe von 50 Millionen Dollar ginge es aber nur um die Reparaturkosten, die den Betroffenen entstanden sind. Hierbei handelt es sich um Summen zwischen 50 Dollar für einzelne auszutauschende Tasten, 125 Dollar für einen kompletten Tausch und bis zu 395 Dollar, falls die Tastatur mehrfach getauscht werden musste (siehe
). Ein Eingeständnis zum fehlerhaften Design gab es seitens Cupertino allerdings nur in eingeschränkter Form (siehe
). Die letzten sechs Einsprüche monierten außerdem, dass Apple nur diejenigen entschädige, welche auch tatsächlich eine Reparatur in Anspruch genommen hätten. Obendrein komme die Tatsache, dass die 125 Dollar nicht dem tatsächlichen Wert entsprächen, welcher für einen Austausch durch Apple verlangt wird. Dieser könne sich auf bis zu 300 Dollar belaufen. Richter Davila wies jedoch alle Vorwürfe mit der Begründung zurück, dass die Aussicht auf einen besseren Vergleich keinen Grund darstelle, keine Genehmigung zu erteilen.