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Apples TestFlight als App Store im Untergrund

Apple stellt Softwareanbietern mit TestFlight ein iOS-Tool zur Verfügung, über das sie Testversionen von Anwendungen für bestimmte Nutzer bereitstellen können, bevor das jeweilige Programm in den App Store kommt. Das eigentlich nur für Testzwecke gedachte Tool entwickelt sich einem Bericht zufolge mehr und mehr zu einem Untergrund-App-Store, den Entwickler für Anwendungen dauerhaft zweckentfremden, die im normalen App Store nicht zugelassen würden.


„Alternativer App Store“
Protocol berichtet von diversen Entwicklern, die ihre Anwendungen bewusst nur über TestFlight freigeben. Die jeweiligen Anbieter würden die Freiheiten nutzen, die TestFlight ihnen bietet, um viele der strikten Regeln des App Store nicht beachten zu müssen. Beispielsweise stellen Entwickler kleine Apps mit rudimentären Funktionen bereit, deren Feature-Umfang für Apples regulären Store nicht ausreicht. iOS-Entwickler Thomas Weigt hat eigens für TestFlight-Apps die Website „Departures“ eingerichtet. Nutzer sehen darauf, welche Titel momentan auf der Plattform bereitstehen.

App-Bekanntheit über TestFlight steigern
Einige Softwareentwickler setzen TestFlight zusätzlich ein, um auf ihre Anwendungen aufmerksam zu machen. Die gewisse Exklusivität der Test-Plattform helfe dabei, Mund-zu-Mund-Propaganda zu erzeugen und entsprechenden Apps in bestimmten Kreisen zur Popularität zu verhelfen, so der Bericht. Diverse Indie-Entwickler seien der Überzeugung, über TestFlight eine Aufmerksamkeit für ihre Programme erzeugen zu können, die im von Millionen von Programmen übervölkerten App Store nicht möglich wäre. Zudem seien Screenshots von TestFlight-Apps gut dazu geeignet, in den Sozialen Netzwerken einen Hype für die jeweilige Software auszulösen. Alternativ dazu nutzen Entwickler über TestFlight auch die Gelegenheit, kleine Programme für Freunde oder Familie verfügbar zu machen – oder sich schlicht kreativ zu betätigen.

Test-Plattform mit Vorzügen und Einschränkungen
Weitere Vorzüge von TestFlight seien die lockeren Richtlinien und die fehlenden Provisionen, die Drittanbieter im normalen App Store an Apple zahlen müssen. Außerdem inspiziere Apple die dortige Drittanbieter-Software nicht so gründlich wie im App Store. Nach der ersten Prüfung auf Probleme oder zu beanstandende Inhalte setze sich das Unternehmen selbst bei Updates der App kaum noch damit auseinander, so ein Entwickler. Daher sei es möglich, sozusagen unter dem Radar des normalen App Store Programme bereitzustellen und weiterzuentwickeln.

Die einzige große Einschränkung sei die Obergrenze von maximal 10.000 gleichzeitigen Nutzern einer App. Ob Apple die Restriktionen von TestFlight angesichts der wachsenden Zweckentfremdung des Dienstes in Zukunft erhöht, bleibt abzuwarten.

Kommentare

fleissbildchen18.08.20 16:40
MTN
Mund-zu-Mund-Propaganda

Mund-zu-Mund ist die Beatmung, bei der Propaganda heißt es Mundpropaganda. Die ist Mund-zu-Ohr.
+4
Lacsap18.08.20 16:44
fleissbildchen
MTN
Mund-zu-Mund-Propaganda

Mund-zu-Mund ist die Beatmung, bei der Propaganda heißt es Mundpropaganda. Die ist Mund-zu-Ohr.

Meines Wissens gibt es beide Begriffe (Duden: )
-1
Embrace18.08.20 17:53
Nur weil es im Duden steht macht es das leider nicht nicht besser.
Bei Bedeutung steht ja auch Mundpropaganda. Warum also nicht gleich den eigentlichen Begriff verwenden?
+1
Caliguvara
Caliguvara18.08.20 18:22
Weil gerade Synonyme die Schönheit einer Sprache ausmachen 😉

Nebenbei vermerkt nutze auch ich Testflight ziemlich intensiv. Einige Devs stellen ihre Apps auf Nachfrage zur Verfügung, sogar große Devs. Alles in allem sehr praktisch.
Don't Panic.
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Embrace18.08.20 21:10
Ziemlich schlechtes Beispiel für ein Synonym. Klingt für mich eher so, dass es im Duden aufgrund des Falschgebrauchs aufgenommen wurde.
Ist wie „zurückerinnern“. Steht zwar im Duden, ist aber völlig sinnlos, weil „erinnern“ ausreicht und man sich nicht mehr oder weiter erinnern kann als erinnern.
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aMacUser
aMacUser19.08.20 10:59
Embrace da hast du recht. Der Duden spiegelt nämlich den allgemeinen Sprachgebrauch wieder. Wenn ein Begriff viele Jahre lang allgemein verwendet wird, gilt er als sprachlich festgesetzt und wird in den Duden aufgenommen. Wenn das stört, der darf sich gerne mit Büchern aus dem 15. Jahrhundert bedienen, denn um den Dreh rum wurde die deutsche Sprache das erste mal verallgemeinert (Martin Luther sei Dank). Wenn Änderungen also unerwünscht wären, dürfte das euer "echtes" Deutsch sein. Nur versteht das heute keiner mehr.
Sprache entwickelt sich nun mal stetig weiter. Neue Begriffe kommen dazu, alte Begriffe verschwinden. Das ist normal. Der Duden spiegelt dabei den allgemeinen Sprachgebrauch wieder. Wenn ein Wort/Begriff viele Jahre lang allgemein verwendet wird, dann wird er/es in den Duden aufgenommen. Wer sich für den genauen Prozess und die Kriterien interessiert, dem kann ich dieses Video vom Dudenverlag empfehlen
+1
fleissbildchen19.08.20 12:23
Embrace
Ist wie „zurückerinnern“. Steht zwar im Duden, ist aber völlig sinnlos, weil „erinnern“ ausreicht und man sich nicht mehr oder weiter erinnern kann als erinnern.

Genau - oder "in keinster Weise". Oder "Lutschbonbon"
Noch schlimmer finde ich "Oh ja - ich erinnere das! Das war in 2013!"
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Embrace20.08.20 01:25
aMacUser

Das ist mir schon klar, aber ich halte es bei bestimmten Dingen eben wichtig, dass man Sprache nicht verwässert. Vieles ist ja auch Willkür. Auch wenn der Deppenapostroph bspw. vollumfänglich dudenkonform sein sollte, werde ich mich weigern, ihn zu verwenden. Oder das Gendern. Da bezweifle ich doch stark, dass das der allgemeine Sprachgebrauch ist. Hör dich mal in Hauptschulen um, wie da gesprochen wird (unabhängig von der Jugendsprache). Aber klar, letztendlich kann man auch gänzlich auf Orthographie und Grammatik verzichten, sobald jeder versteht, was gemeint ist.

Aber ganz konkret: Bei der Wahl von Mundpropaganda und Mund-zu-Mund-Propaganda, erscheint euch letzteres wirklich als die bessere Wahl oder gleichwertige Alternative? Auch, wenn ihr ergründet, was die jeweiligen Begriffe im Kern ausdrücken?
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aMacUser
aMacUser20.08.20 09:43
Embrace
Aber ganz konkret: Bei der Wahl von Mundpropaganda und Mund-zu-Mund-Propaganda, erscheint euch letzteres wirklich als die bessere Wahl oder gleichwertige Alternative? Auch, wenn ihr ergründet, was die jeweiligen Begriffe im Kern ausdrücken?
Am Ende ist mir das so ziemlich egal. Klar finde ich einige Entwicklungen der deutschen Sprache auch nicht toll, aber gleichzeitig weiß ich auch, dass ich als einzelner nicht über die Sprache bestimme.
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Embrace20.08.20 11:50
Es geht ja um den Diskurs. Hier wurde darauf hingewiesen, das Mundpropaganda der „korrekte“ Begriff wäre. Vielleicht erfolgt ja ein Umdenken des Autors, weil es ihm letztendlich auch schlüssiger erscheint. Wenn nicht, dann eben nicht. Es gibt mit Sicherheit auch Begriffe, die ich falsch verwende. Ich freue mich, wenn ich darauf hingewiesen werde.
Mehr als Hinweisen ist der einzelnen Person natürlich nicht möglich. Aber mir liegt schon was an der korrekten Sprache, vor allem in journalistischen Texten.
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aMacUser
aMacUser20.08.20 15:28
Embrace
Es geht ja um den Diskurs. Hier wurde darauf hingewiesen, das Mundpropaganda der „korrekte“ Begriff wäre. Vielleicht erfolgt ja ein Umdenken des Autors, weil es ihm letztendlich auch schlüssiger erscheint. Wenn nicht, dann eben nicht. Es gibt mit Sicherheit auch Begriffe, die ich falsch verwende. Ich freue mich, wenn ich darauf hingewiesen werde.
Das ist das Problem. Es ist nicht DER korrekte Begriff, sondern EIN korrekter Begriff. Auch wenn es einige stört, muss sich jeder damit abfinden, dass es einfach eine Tatsache ist, dass "Mund-zu-Mund-Propaganda" mitlerweile genauso korrekt ist. Der Autor hat hier absolut nichts falsch genutzt, weil es eben nach dem aktuellen offiziellen Stand nicht falsch ist. Wen das stört, soll bitte nicht hier Behauptungen aufstellen, sondern sich beim Dudenverlag beschweren.
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