Apples Transparency Report: Wenn Staaten Apps löschen lassen und Nutzerdaten erhalten wollen
Apple hat von Juli bis Dezember 2018 nach Aufforderungen von Behörden insgesamt 634 Apps aus den hauseigenen App Stores entfernt. Das geht aus dem Transparenzbericht hervor, den der kalifornische Konzern jetzt veröffentlicht hat. Der „Apple Transparency Report“ informiert außerdem darüber, wie oft das Unternehmen um Mithilfe etwa bei der Strafverfolgung ersucht wurde.
China bei App-Löschungen auf Platz einsDie meisten Apps, nämlich 517, wurden dem Breicht (
PDF-Datei) zufolge auf Ersuchen staatlicher chinesischer Stellen aus den Stores verbannt. Damit kam Apple im Reich der Mitte in rund 82 Prozent der Fälle einer entsprechenden Aufforderung nach. Die meisten Ersuche bezogen sich auf Apps, die mit illegalem Glücksspiel oder pornografischen Inhalten in Verbindung gebracht wurden. Mit 37 entfernten Anwendungen belegt Norwegen Platz zwei, auch hier ging es nahezu ausschließlich um illegale Glücksspiele. Weitere Länder forderten nur vereinzelte Löschungen, aus Deutschland verzeichnete Apple im Berichtszeitraum keine Anfragen.
Gestohlene und verlorene GeräteMit weitem Abstand auf Platz eins liegt Deutschland hingegen, wenn es um gestohlene oder verlorene iPhones geht. Mehr als 12.000 mal wurde Apple von den hiesigen Strafverfolgungsbehörden um Auskunft hinsichtlich eines rechtmäßigen Besitzers gebeten. Insgesamt ging es dabei um knapp 20.000 Geräte. Zum Vergleich: In den Vereinigten Staaten gab es im gleichen Zeitraum lediglich 4.680 solcher Anfragen, in der gesamten Region Asien-Pazifik waren es 5.749.
Herausgabe von NutzerdatenIm Zuge von Ermittlungsverfahren forderten staatliche Stellen weltweit Apple 4.875 mal zur Herausgabe von Nutzerdaten auf. In 82 Prozent der Fälle erteilte das Unternehmen Auskünfte zu Namen und Adressen. 1.227 mal wurden den Ermittlern auch in iCloud gespeicherte Daten wie Geräte-Backups, Fotos, Adressbücher oder Terminkalender zur Verfügung gestellt. In Deutschland geschah Letzteres lediglich zweimal, Nutzerdaten wurden hingegen hierzulande insgesamt 335 mal abgefragt. Der Großteil der Aufforderungen zur Herausgabe von Informationen erreichte Apple aus den USA: 2.676 Anfragen wurden gestellt, in 88 Prozent der Fälle kam Apple dem Ersuchen nach. Inhalte wurden den Behörden mehr als 1.000 mal zur Verfügung gestellt.
Nutzer werden informiertApple betont in dem Bericht, dass Kunden über die Anfragen staatlicher Stellen informiert werden, sofern dies im jeweiligen Land gesetzlich zulässig ist und nicht im Einzelfall von einem Gericht untersagt wurde. Allerdings behält sich das Unternehmen das Recht vor, von einer entsprechenden Benachrichtigung abzusehen, wenn dadurch Leib und Leben anderer gefährdet werden könnten. Die nach Ländern aufgeschlüsselte aktuelle Statistik sowie Zahlen zu zurückliegenden Zeiträumen stellt das Unternehmen auf seinen
Internetseiten zur Verfügung.