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Apples Umsatzwarnung: Anwälte prüfen Erfolgsaussichten einer Sammelklage

Hat Apple mit einer Umsatzwarnung vom 2. Januar gegen US-amerikanische Gesetze verstoßen? Dieser Frage geht zurzeit die Anwaltskanzlei Bronstein, Gewirtz & Grossman nach. Sollten die New Yorker Juristen zu der Überzeugung gelangen, dass dies der Fall war, könnte es zu einer Sammelklage ("Class Action Lawsuit") kommen.


Umsatz 7 Prozent niedriger als erwartet
Apple-CEO Tim Cook hatte am 2. Januar in einem Schreiben mitgeteilt, dass der Umsatz im letzten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres rund 7 Prozent niedriger ausfallen werde als erwartet. Statt vorausgesagter Erlöse in Höhe von 89 bis 93 Milliarden US-Dollar rechne man lediglich mit etwa 84 Milliarden US-Dollar. Einer der Gründe sei der schwächelnde iPhone-Absatz in China. Die Apple-Aktie verlor daraufhin im nachbörslichen Handel an der New Yorker Börse rund 7,5 Prozent ihres Wertes.

Zwei Monate zuvor: positive Zahlen
Bronstein, Gewirtz & Grossman betonen nun in einer Mitteilung, dass Cook am 1. November 2018, also nur zwei Monate zuvor, erklärt habe, das China-Geschäft seines Unternehmens habe sich im dritten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres positiv entwickelt. Der Umsatz im Reich der Mitte sei in diesem Zeitraum um 16 Prozent gestiegen, besonders die iPhone-Verkäufe hätten Apple viel Freude bereitet.

Geschädigte sollen sich melden
Diese Diskrepanz der beiden Aussagen von Cook ruft jetzt die Anwälte auf den Plan. Der Grund: Wer wegen der positiven Ankündigung von Anfang November Apple-Aktien gekauft habe, könnte nach dem Schreiben vom 2. Januar Geld verloren haben. Investoren, bei denen dies zutrifft, werden von Bronstein, Gewirtz & Grossman aufgerufen, sich zu melden.

Weitere Kanzlei prüft Klageeinreichung
Die New Yorker Anwälte sind bereits die zweite Kanzlei, die die Einreichung einer Sammelklage gegen Apple prüft. Wenige Tage zuvor hatte bereits Bernstein Liebhard ein solches Vorgehen angekündigt.

Kommentare

sierkb07.01.19 13:43
Siehe dazu auch:

Bloomberg Opinion (03.01.2019): Apple Had Five Ways to Fuel Earnings. Only One Still Works
A changing smartphone market calls for new strategies to boost profit. Most of what Apple tried has run out of steam.

Bloomberg Opinion (02.01.2019): Apple’s iPhone Warning Comes Years Too Late
The company has reached the end of its denial phase.
Bloomberg
[…]
But Apple failed in the No. 1 mission of being a public company: being honest with investors about its business. The company simply denied the reality that was staring it in the face, until denial was no longer an option.

FAZ (04.01.2019): Ökonom zu Apple : „Diese Premium-Strategie lässt sich nicht endlos fortführen“
+1
MäcFlei
MäcFlei07.01.19 13:57
Gut, dass man das jetzt Apple sagt, sonst würden die nie drauf kommen. Vielleicht kriegen sie damit ja doch noch die Kurve. </Ironie>
+1
Dirk!07.01.19 14:17
Wer wegen der positiven Ankündigung von Anfang November Apple-Aktien gekauft habe, könnte nach dem Schreiben vom 2. Januar Geld verloren haben.

Nennt sich Börse, da kann man Geld verlieren!
+7
phatejack
phatejack07.01.19 14:29
ganz großes Tennis.
Und wenn sich rausstellt das der Umsatz in China im besagten Quartal um 16% gestiegen ist, fehlt die Grundlage für eine Klage?
+1
SaNaif07.01.19 15:56
Die Frage wird, wann hat sich abgezeichnet, dass das Umsatzziel nicht erreciht werden kann. Hinweise auf Problme gibt es seit mehreren Wochen, viele wollten sie nur nicht wahrhaben.

Ich könnte mir vorstellen, dass Apple und Tim Cook in Erklärungsnöte geraten könnten.
+1
demanufatured
demanufatured07.01.19 16:38
Jaja, wenn man an der Börse gewinnt ist alles super, und wenn man Geld versenkt, versucht man irgendwen zu verklagen, um es woanders wieder her zu bekommen.
Sollen die ruhig mal probieren
Cooks Aussage zum dritten Quartal wird 100% stimmen, für die Zeit danach hat er jetzt sehr wahrscheinlich fristgerecht innerhalb gesetzlicher Bestimmungen eine Gewinnwarnung ausgesprochen, was wollen die da klagen? Aber ist Amerika, mal schauen wie das dort läuft.
+4
Deichkind07.01.19 17:00
Vielleicht will sich die Kanzlei bloß über New York hinaus bekannt machen. Sofern die von Apple angegebenen Zahlen für das vergangene Quartal stimmen, kann man sie kaum als Grundlage für eine Klage hernehmen. Und die Erwartungen für das nächste Quartal waren ja schon gedämpft. Und selbst ein Hinweis auf die Unwägbarkeit der weiteren Entwicklung hat nicht gefehlt:
MTN
Aus der offiziellen Prognose geht hervor, dass man sich im vierten Jahresquartal aber eher auf moderate Daten einstellen sollte. Der Beginn des Finanzjahrs 2019 geht mit einigen wirtschaftlichen Unabwägbarkeiten einher, so Apples Finanzchef.
0
DanAm
DanAm07.01.19 17:33
Schon irre... Die Leute sehen es als Katastrophe an, dass eine Firma innerhalb eines Quartals „nur“ 84 Millarden Umsatz gemacht hat.
+4
jlattke07.01.19 17:39
@demanufatured
Apple/Cook wäre jetzt mal nicht die erste Company die Probleme bekommt, weil eine AdHoc-Mitteilung zu spät oder nicht bzw. eine unvollständige oder beschönigende Meldung in Erwartung einer Besserung herausgegeben wurde. Solche Klagen gibt es häufig. Auch Porsche/Volkswagen hatten solche Dinge in der Vergangenheit (z.B. nach der Übernahmeschlacht). Daran ist auch per se nichts verkehrt. Es gibt Regeln und Pflichten die eine Aktiengesellschaft eben einhalten muss … Und nur weil das unser aller Apfel ist, kann der das nicht ignorieren (und es ist ja schon etwas seltsam nur ein Paar Wochen vorher Top-Zahlen anzukündigen und danach so einen hohen Rückschlag anzukündigen). Eine Überprüfung kann man da schon mal in Erwägung ziehen – oder nicht?

Andererseits bin ich der Meinung, Cook sollte den Jungs einfach die Nummer von Herrn Trump geben – denn am Ende ist der mit seinem Wirtschaftskrieg dafür verantwortlich.
+2
Mecki
Mecki07.01.19 18:30
Bronstein, Gewirtz & Grossman betonen nun in einer Mitteilung, dass Cook am 1. November 2018, also nur zwei Monate zuvor, erklärt habe, das China-Geschäft seines Unternehmens habe sich im dritten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres positiv entwickelt.
Das dritte Quartal geht bei Apple von Anfang April bis Mitte Juni
Apple-CEO Tim Cook hatte am 2. Januar in einem Schreiben mitgeteilt, dass der Umsatz im letzten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres rund 7 Prozent niedriger ausfallen werde als erwartet.
Also im vierten Quartal.
Diese Diskrepanz der beiden Aussagen von Cook ruft jetzt die Anwälte auf den Plan.
Was haben die Ergebnisse im dritten Quartal bitte mit denen im vierten zu tun? Sind die doof oder was stimmt mit diesen Anwälten nicht?
0
phatejack
phatejack08.01.19 13:59
jaja, dieser unfähige Tim Cook hat schon wieder keine Ahnung wovon er redet...

https://finance.yahoo.com/news/china-smartphone-shipments-se en-down-105041406.html
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