Apples Werbeagentur rät zu Anzeigenstopp auf Twitter – und verweist auf mangelndes Vertrauen
Bei Twitter bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen: Seit Elon Musk den Mikroblogging-Dienst übernahm, müssen sich Mitarbeiter und Nutzer auf etliche Veränderungen einstellen. So erklärte der Unternehmer, das blaue Häkchen neben dem Namen einer prominenten Person nur noch bereitstellen zu wollen, wenn ein Abonnement für 8 US-Dollar pro Monat abgeschlossen wird. Allerdings führte dieser Schritt zu einer beachtlichen Menge an Fake-Accounts, welche allerlei zweifelhafte Tweets und Medien teilten. Twitter sah sich zu einem Rückzieher gezwungen und ging mit Sperrungen gegen diese Profile vor. Das Chaos der letzten Tage dürfte das Vertrauen vieler Unternehmer erschüttert haben – und die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage des Sozialen Netzwerks verschärfen.
Werbeagentur sieht Vertrauen in Twitter gefährdetDas auf Public Relations und Werbung spezialisierte Unternehmen Omnicom rät seinen Kunden, Aktivitäten auf Twitter vorerst auf Eis zu legen, wie
The Verge berichtet. Bei Omnicom handelt es sich um ein Schwergewicht der Branche, das Konzerne wie McDonald's und PepsiCo vertritt. Ferner zählt Apple zu den Kunden der Agentur – es gilt also als wahrscheinlich, dass Cupertino sich auf unbestimmte Zeit von Twitter zurückzieht. Dem Memo zufolge hätten die Ereignisse der letzten Tage „potenziell schwerwiegende Auswirkungen“ auf Marken, welche Anzeigen auf der Plattform schalten. Die Entlassung zahlreicher Mitarbeiter bei Twitter gebe Anlass zu Bedenken hinsichtlich des Vertrauens und der Sicherheit und der Rücktritt namhafter Führungskräfte sowie oben genannte Fake-Accounts würden Werbetreibende vor ernstliche Probleme stellen.
Weitere Unternehmen ziehen sich von Twitter zurückDas Risiko, die Integrität einer Marke zu beschädigen, habe ein Niveau erreicht, das für die meisten Kunden inakzeptabel sei, erklärt Omnicom. Laut dem Bericht habe sich das Unternehmen an Twitter gewandt, doch die Plattform sei nicht in der Lage gewesen, die Bedenken auszuräumen. In den vergangenen Wochen stellten zudem einige weitere große Unternehmen, darunter Autobauer wie Volkswagen und General Motors, ihre Werbeaktivitäten auf Twitter ein. Für das Soziale Netzwerk könnte dieser Aderlass mit gravierenden Folgen einhergehen: Laut US-Medienberichten habe Musk auch eine Insolvenz des Dienstes nicht ausgeschlossen. Musk reagierte durchaus wutentbrannt auf derlei Ankündigungen: In einem
Tweet erklärte er, dass jene Werbetreibenden die Redefreiheit in Amerika zerstören würden.