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Apples Zeitplan: iPhone- und iPad-Apps, die auf dem Mac laufen

In der Apple-Welt steht eine weitreichende Umstellung an. Apps, die sowohl auf iPhone, iPad als auch Mac laufen, sollen demnach im Rahmen eines mehrjährigen Projekts Realität werden. Dieser lange Zeitraum ist der Tatsache geschuldet, dass Apple jene Zeitenwende der App-Entwicklung richtig angeht. Einfach nur den Programmcode der iPhone- oder iPad-App auf dem Mac auszuführen, wäre keine sonderlich große technische Herausforderung. Schon jetzt gibt es viele Programme, die als Mac- und iOS-Variante zur Verfügung stehen und sich einen Großteil des Codes teilen.


Voice Memos und Home – Apple-eigene Universal-Apps

Schwierig wird es viel eher bei der Oberfläche, denn Touch-Bedienung auf kleinen Displays unterscheidet sich grundlegend von der Verwendung einer App mit Maus und Tastatur auf einem Mac. Apple will es den Entwicklern einfach machen, Programme für beide Plattformen zu entwickeln, die spezifischen Eigenheiten dennoch zu nutzen. Technische Hintergründe, wie das erforderliche Oberflächen-Framework arbeitet, hatten wir in diesem Artikel erläutert:


2019 – iPad-Apps zu Mac-Apps
Einem Bloomberg-Bericht zufolge erscheint in diesem Jahr das neue Entwicklerkit, um iPad-Apps einfacher zu Mac-Apps konvertieren zu können. Vermutlich findet die Vorstellung auf der WWDC im Juni statt. Weiterhin müssen Mac- und iPad-Apps zwar als separate Produkte eingereicht werden, der Code soll aber so weit wie möglich gleich bleiben können.

2020 – iPhone-Apps auf den Mac bringen
Eine größere Herausforderung ist die Portierung bzw. Entwicklung von universalen Apps für iPhone und Mac. Während das iPad über ein großes Display verfügt, müssen beim iPhone ganz andere Bedienkonzepte vorherrschen. Erst 2020 wolle Apple daher das Entwicklerkit auch auf iPhone-Apps ausweiten. Wer ein Programm für iPhone, iPad und Mac anbietet, muss es weiterhin als separates Mac- und iOS-Projekt einreichen.

2021 – Eine App, drei Plattformen
Die Umstellung auf ein "Single Binary" ist laut Bloomberg für das Jahr 2021 geplant. Erstmals sei es dann möglich, ein Programm anzubieten, das sowohl über den Mac App Store als auch den iOS App Store angeboten wird. Apple könnte damit irgendwann die beiden App Stores vereinen – wenngleich es natürlich eine ganze Weile dauern würde, bis die wichtigsten Programme dementsprechend neu entwickelt wurden.

Alles ist noch im Fluss
Wie schon beim ersten Bericht über universale Apps betont Bloomberg, dass die Pläne angesichts enormer technischer Komplexität im Fluss sind. Es kann also durchaus sein, noch länger auf universale Apps warten zu müssen. Apple darf auf keinen Fall riskieren, dass sich Microsofts schlechte Erfahrungen mit Windows 8 nun auf der Mac-Plattform wiederholen. Eine iPhone-App braucht immer eine andere Oberfläche als das Mac-Pendant – und das Oberflächen-Framework ("UIKit") muss dazu in erheblichem Maße leistungsfähiger als momentan werden. Derzeit gibt es noch weitreichende Einschränkungen, welche die Entwicklung komplexerer Apps in vielen Fällen unmöglich machen.

Kommentare

tranquillity
tranquillity20.02.19 15:35
Die Idee an sich ist ja gut, aber wenn die Marktanteile wegen der vollkommen überzogenen Preise auf allen Plattformen weiter fallen, lohnt sich das kaum.
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SaNaif20.02.19 15:52
Meiner Erfahrung nach ist die eierlegende Wollmilchsau noch nie eine gute Lösung gewesen. Solche Lösungen machen vieles, aber nichts davon wirklich gut. Und sie schleppen unnötigen Ballast mit sich herum. Die Situation könnte sich ändern, wenn es einen Mac mit Touchbildschirm gibt.

Ich wage auch zu bezweifeln, dass die Entwickler von diesen Funktionen regen Gebrauch machen. Das sieht man schon daran wie wenig iOS Apps es gibt, die auch auf das iPad zugeschnitten sind.
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ssb
ssb20.02.19 16:37
Ich denke kommerzielle Apps werden davon keinen Gebrauch machen. Eine App für alle 3 Plattformen lässt sich auch nur einmal verkaufen. Von UI/UX mal ganz abgesehen.
Aber für manche Apps könnte das Sinn machen. Ich hatte schon mal probiert, meine tvOS/iOS App mit ein paar Tricks auch für macOS zu bauen. War mir dann aber doch zuviel Aufwand.

Der Vorteil dürfte einfach nur sein, dass es einige der iOS Apps auf diesem Weg auch auf macOS schaffen werden. Damit wird das Angebot erweitert, ist nicht unbedingt schlecht - aber dafür muss es richtig gut gemacht sein...
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teorema67
teorema6720.02.19 17:02
SaNaif
Meiner Erfahrung nach ist die eierlegende Wollmilchsau noch nie eine gute Lösung gewesen.
Finde ich auch 👍


ssb
Eine App für alle 3 Plattformen lässt sich auch nur einmal verkaufen.
Nicht unbedingt, lässt sich über Lizenzen steuern. Früher musste ich für InDesign 2 Mal bezahlen, wenn ich es auf Mac und Win betreiben wollte.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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gacki20.02.19 17:44
Ich bin ja gespannt, wie man da solche Dinge wie Rechtsklick, Command-Klick, Shift-Klick usw. anpasst. Eine Mac-App, die sich anfühlt, als würde man sie mit der "alten" Apple-Maus bedienen, dürfte auch nicht das Gelbe vom Ei sein.
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kleinanzeige20.02.19 21:50
gacki
Ich bin ja gespannt, wie man da solche Dinge wie Rechtsklick...
oh was waren das damals Grabenkämpfe...der Rechtsklick würde zur ergonomischen Katastrophe erklärt, zu Ende aller usability...
und dann kam die Magic Mouse
+1

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