Apples Zuliefererbericht 2018: Weniger schwarze Schafe, mehr Verletzungen der Arbeitsstandards
Apple hat den jährlichen Supplier Responsibility Report veröffentlicht, der Verbesserungen und Verschlechterungen hinsichtlich der Arbeitsbedingungen bei Zulieferern des Unternehmens beleuchtet. Insgesamt führte Apple im letzten Jahr 756 entsprechende Audits in 30 Ländern durch. Dem Unternehmen zufolge bewirken die festgelegten Richtwerte für Zulieferbetriebe eine deutliche Erhöhung der Arbeitsstandards bei den jeweiligen Firmen.
Weniger schwarze Schafe unter den Zulieferern197 der insgesamt 756 untersuchten Betriebe kamen im letzten Jahr neu hinzu. Die Menge der „Low Performer“ – also Firmen mit diversen Arbeitsstandard-Verletzungen – unter den Zulieferern sank 2017 auf ein Prozent (2016: 3 Prozent). Dagegen gab es im letzten Jahr 35 Prozent mehr „High Performer“, so der Bericht (
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Apple ermittelt die Arbeitsbedingungen über ein Punktesystem. 100 bis 90 Punkte entspricht einem „Sehr gut bis gut“ (High Performer). 89 bis 60 Punkte ergeben einen „Medium Performer“. Schlecht wird es ab einem Wert von 59 Punkten oder weniger.
Anzahl der Arbeitsstandard-Verletzungen gestiegenApple ermittelte insgesamt 44 fundamentale Verletzungen der vorgegebenen Arbeitsregeln, was eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Das Unternehmen erklärt den Anstieg der Regelverletzungen damit, dass 2017 viele neue Zulieferer hinzukamen.
Dazu zählen 38 Falschangaben zu geleisteten Arbeitsstunden (Apple sieht maximal 60 Wochenarbeitsstunden vor), zwei Fälle von Beschäftigung Minderjähriger und eine Zutrittsschutz-Verletzung. Hinzu kommen drei Fälle von Zulieferern, die von Hilfsarbeitern hohe Einstellungsgebühren kassierten. Apple verlangte von den betroffenen Betrieben, die eingenommene Gelder wieder an die Arbeiter zurückzuzahlen.
Dem Unternehmen aus Cupertino zufolge wurden im letzten Jahr über drei Millionen Mitarbeiter von Zuliefererfirmen über ihre Arbeitsrechte aufgeklärt.