Apples autonome Auto-Flotte wächst massiv
Nach mehr als zwei Jahren Spekulation sowie zahlreichen eindeutigen Hinweisen bestätigte Tim Cook im vergangenen Juni, dass Apple sich tatsächlich mit eigenen Autos oder zumindest Systemen für selbstfahrende Autos beschäftigt. "Wir konzentrieren uns auf autonome Systeme. Sie sind eine Kerntechnologie, die wir für sehr wichtig halten", so der Apple-CEO. "Wir sehen sie als die Mutter aller KIs (Künstliche Intelligenz) an“, fügte Cook hinzu und hob auch die Komplexität hervor: „Es wahrscheinlich das schwierigste KI-Projekt, an dem wir aktuell arbeiten.“ Es war allerdings zu diesem Zeitpunkt auch kaum noch geheim zu halten, woran Apple forscht - auf den Straßen im Großraum San Francisco bewegten sich bereits zahlreiche auf Apple zugelassene Fahrzeuge mit auffälliger Dach-, Front- und Heckapparatur.
Einem Bericht der
Financial Times zufolge handelt es sich bei den Forschungen inzwischen um mehr als nur ein Projekt. Apple stockte die Anzahl der autonomen Fahrzeuge massiv auf und verdoppelte den Fuhrpark innerhalb der letzten beiden Monate. Momentan bewegen sich schon 45 Apple-Lexus auf den Straßen, Anfang des Jahres waren es nur 27. Die Zahlen entstammen offiziellen Unterlagen des "California Department of Motor Vehicles". Waymo (eine Google-Tochter) reduzierte von 100 auf 24 Fahrzeuge, allerdings vorrangig deswegen, da die Tests fortan verstärkt in Arizona stattfinden. Tesla hat 39 Autos angemeldet. Apple ist damit der zweitgrößte Flottenbetreiber autonomer Fahrzeuge in Kalifornien, lediglich General Motors erprobt noch mehr Autos.
In Kalifornien steht zudem eine wichtige Gesetzesänderung an. War es bislang zwingend erforderlich, dass in autonomen Fahrzeugen ein Fahrer hinter dem Steuer sitzen musste, um im Notfall eingreifen zu können, so wird diese Vorschrift ab Anfang April wesentlich entschärft. Ob Hersteller davon Gebrauch machen, vor allem in der Entwicklungsphase, ist natürlich eine ganz andere Frage. Die Aufregung rund um den Unfall eines Uber-Fahrzeuges, das einen Passanten tödlich verletzte, wird die Anbieter sicherlich zu besonderer Vorsicht mahnen. Obwohl am selben Tag 100 weitere Menschen in den USA durch den Straßenverkehr ums Leben kamen, richtete sich dennoch die komplette mediale Aufmerksamkeit auf den Uber-Unfall und neuartige Fahrzeugsysteme.