Apples autonomes Auto: Selbstlernendes Spurhaltesystem und neuartige Schiebetüren?
Sollte Apple irgendwann ein eigenes selbstfahrendes Fahrzeug auf den Markt bringen, könnte dieses mit einem neuartigen selbstlernenden Spurhaltesystem auf den Straßen unterwegs sein. Der iPhone-Konzern hat sich die entsprechende Technik jetzt patentieren lassen. Außerdem beschäftigt sich das Team von "Project Titan" ganz offensichtlich auch mit der Gestaltung von Schiebetüren, die auf ihre Umgebung reagieren können.
Reaktion auf wechselnde BedingungenAutofahrer reagieren - zumindest in den allermeisten Situationen - mehr oder weniger instinktiv auf wechselnde Straßenzustände und Wetterbedingungen. Aus gutem Grund: Wenn es regnet oder schneit, ändert sich die Fahrphysik, und auch die Beschaffenheit der Fahrbahn und die Windverhältnisse haben großen Einfluss darauf, wie sich ein Fahrzeug bewegen lässt. Bei der Entwicklung autonomer Autos stellt all das eine Herausforderung dar, denn Sensoren und Steuerungselektronik können, anders als ein Mensch, nicht intuitiv reagieren. Apple verfolgt offenbar einen neuen Ansatz, um diese Probleme in den Griff zu bekommen.
Grafik: Apple
System arbeitet mit "Erfahrungswerten"In dem Antrag, dem das US Patent and Trademark Office jetzt stattgegeben hat, beschreibt Apple ein selbstlernendes Stabilitäts-Kontrollsystem, das sozusagen mit Erfahrungswerten arbeitet. Hierzu werden in einer intelligenten Fahrzeugelektronik Referenzmodelle hinterlegt, welche das erwartete Verhalten in bestimmten Situationen beschreiben. Mithilfe zahlreicher Sensoren vergleicht das System dann permanent Soll- und Ist-Zustand. Sollten Abweichungen auftreten, greifen Aktoren korrigierend ein, etwa indem sie die Geschwindigkeit einzelner Räder reduzieren oder erhöhen.
Große Unterschiede zu vorhandenen SystemenApples Ansatz erscheint auf den ersten Blick vergleichsweise trivial, denn elektronische Assistenzsysteme gibt es bereits seit vielen Jahren. Die in dem Patent beschriebene Technik unterscheidet sich jedoch erheblich von bestehenden Verfahren, da sie in der Lage ist, sich auf der Grundlage der hinterlegten Referenzmodelle permanent an wechselnde Bedingungen anzupassen und selbstständig hinzuzulernen. Die Herausforderung dürfte dabei darin bestehen, entsprechende Modelle für eine Vielzahl von Situationen zu hinterlegen.
Grafik: Apple
Schiebetür mit SensorenDas zweite Apple jetzt zugesprochene Patent beschreibt eine neuartige Doppel-Schiebetür. Diese öffnet sich gegenläufig, eine Hälfte bewegt sich also in Richtung der Fahrzeugfront, die andere nach hinten. Dabei wird auf den mittleren Holm verzichtet. Zudem ist die Tür mit Sensoren ausgestattet, welche die Umgebung erfassen und dann den Öffnungsgrad an die Gegebenheiten anpassen. Die Tür ist somit beispielsweise in der Lage, auf Hindernisse zu reagieren.