Apples eigenes iPhone-Modem – eine unendliche Geschichte – doch diesmal soll es wirklich klappen
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Apple eine der zentralen iPhone-Komponenten gerne selbst in die Hand nehmen würde. Die Rede ist vom Mobilfunk-Modem, welches derzeit von Qualcomm stammt. Da es kaum ernstzunehmende Konkurrenz gibt, ist Apple zudem vollständig von Qualcomm abhängig. 2019 hatte Cupertino eine Milliarde Dollar auf den Tisch gelegt, um die Modemsparte Intels zu übernehmen – nachdem sich Intel mit dem Projekt übernommen hatte. Vor ziemlich genau einem Jahr musste sich auch Apple eingestehen, vorerst gescheitert zu sein. Die Bestätigung dafür kam ironischerweise von Qualcomm, denn in den Geschäftsberichten befand sich eine interessante Korrektur. Anstatt einen großen Teil des Geschäfts mit Apples zu verlieren, hieß es plötzlich wieder, auf absehbare Zeit 100 Prozent der erforderlichen Modems an Apple zu liefern.
Mit Broadcom könnte es klappenNeuen Berichten zufolge hat sich Apple aber nicht entmutigen lassen und arbeitet weiterhin auf das ambitionierte Ziel hin. Gescheitert war man nämlich weniger an technischen Herausforderungen als am patentrechtlichen Minenfeld. Seitdem hat sich jedoch ein wesentlicher Aspekt geändert. Im Mai verkündeten Apple und Broadcoam einen
Multimilliarden-Deal, welcher Chip- und Antennen-Technologien für drahtlose Kommunikation und explizit auch 5G-Produkte samt FBAR-Filtern umfasst. Die Karten sind damit neu gemischt, denn durch die Zusammenarbeit mit Broadcom stehen Apple nun Möglichkeiten zur Verfügung, die man selbst nicht aufbringen konnte.
2025 als nächstes Ziel?Laut
Ming-Chi Kuo könnte Apple in zwei Jahren in der Lage sein, sich von Qualcomm-Chips loszusagen. Dies böte nicht nur mehr Kontrolle über Releasezyklen, sondern auch engere Integration in die Architektur – im besten Fall also effizienter arbeitende Komponenten. Wenn man allerdings von "in zwei Jahren" liest, tut sich unweigerlich ein Déjà-vu auf. Seit mehr als fünf Jahren heißt es nämlich in steter Regelmäßigkeit, in zwei Jahren sei es nun wirklich so weit. Bislang zerschlug sich bekanntlich aber jede Hoffnung recht schnell wieder.