Apples eigenes iPhone-Modem bis 2022 – mit Qualcomm?
Es gilt in der Branche als offenes Geheimnis, dass Apple mit Hochdruck an einem eigenen Mobilfunk-Modem arbeitet. Obwohl die Konflikte mit Qualcomm beseitigt und eine auf Jahre angelegte Kooperation geschlossen wurden, gibt man in Cupertino das Ziel nicht auf, eine weitere essenzielle Komponente in Eigenregie zu stemmen. Das erste iPhone mit 5G-Chip, dies erscheint wohl erst im September 2020, enthält auf jeden Fall noch ein Qualcomm-Modem. Ming-Chi Kuo zufolge betrifft die Vereinbarung zwischen Apple und Qualcomm aber nicht nur, dass Apple für Lizenzen bezahlt, stattdessen dürfen sich die Ingenieure auch bei gewissen Technologien bedienen. Angeblich enthalte der "Einigungsvertrag" auch den Passus, dass bestimmte Bestandteile des 5G-Quelltexts an Apple gehen.
Qualcomm-Modem mit Apple-TechnologieBeim erwarteten Modem für die 2020er iPhones komme zwar ein Qualcomm-Modem zu Einsatz, Apple kümmere sich aber um Energieversorgung und Endmodul anstatt Qualcomms Lösung zu verwenden. Apple erhalte von Qualcomm Unterstützung dabei, längerfristig einen eigenen 5G-Baseband-Chip zu entwickeln. Natürlich lässt sich Qualcomm dies bezahlen, denn es dürfte außerordentlich schwer für Apple zu sein, auf patentrechtlich geschützten Technologien zu verzichten und einen gänzlich anderen Weg zu gehen. Selbst wenn ein 5G-Modem eines Tages das Apple-Logo trägt, so steckt dennoch viel Qualcomm-IP in jenem Bauteil – und Lizenzgebühren fließen reichlich.
Blick in die Ferne: iPhones der Jahre 2022 bis 2023In einem Blick weit in die Zukunft prognostiziert Kuo, Apple werde dann Smartphones in den Displaygrößen 5,4" bis hin zu 6,7" anbieten. Die günstigste Variante bleibe wohl bei 4G, wohingegen die teureren Serien allesamt in den 5G-Netzen funken können. Bis das Line-Up Apples eigene 5G-Modem verwendet, verstreichen noch einmal zwei Produktgenerationen, so Kuo. Er rechnet damit, dass die Umstellung erst für die 2022er oder gar 2023er erfolgen kann. Was an der Chip-Entwicklung so kompliziert und zeitaufwendig ist, dass mehrere Jahre bis zur Marktreife vergehen, beleuchtet übrigens folgender Artikel: