Apples mangelnde Konsequenz beim Bug-Fixing: Ehemaliger Mitarbeiter zeigt sich enttäuscht
Corbin Dunn äußert sich in einem Blogpost traurig und verärgert über Apples Umgang mit Fehlerberichten im Rahmen des Bugreport-Programms. Corbin arbeitete mehr als 10 Jahre beim Unternehmen als Cocoa-Entwickler und kann so einige Einblicke in die Arbeit des Unternehmens mit Fehlerberichten geben.
Dem Entwickler zufolge hapert es bei Apples Bug-Reporting vor allem deshalb, weil sich das Unternehmen im Zuge des Wachstums in den letzten Jahren nicht gut genug auf die zunehmende Flut an gemeldeten Fehlern vorbereitete. Auch bestehe zu wenig Anreiz für die zuständigen Mitarbeiter, sich um die aufgezeigten Bugs zu kümmern.
Viele gemeldete Bugs bleiben bestehenDer Beginn des Fehlermeldungs-Prozesses funktioniert Dunn zufolge noch vergleichsweise einfach. Alle diesbezüglichen Meldungen werden über die Apple-interne App Radar registriert. Während Apple-Mitarbeiter ihre Mitteilung direkt über die Anwendung eingeben können, müssen sich sich externe Entwickler und Softwareanbieter über die Website
Bugreport an das Unternehmen wenden.
Zwar leite die Software die angegebenen Bugs an die jeweiligen Teams bei Apple weiter – doch infolge dessen verlaufe die Fehlerbehebung oft im Sand, da die zuständigen Mitarbeitergruppen häufig nur über ein bis zwei Entwickler verfügen, die sich explizit um Qualitätssicherung kümmern. Diese können der schieren Masse an Fehlermeldungen kaum Herr werden.
Die Folge dessen ist eine niedrige Priorisierung für viele Bugs, obwohl die zugrundeliegenden Probleme eigentlich schwerer wiegen, als es die Kategorisierung vermuten lässt. Das Problem daran: Nur bei Fehlern mit einer hohen Priorität sei praktisch sicher, dass Apple diese früher oder später behebt. Wenn Bugs aber als weniger wichtig eingestuft werden, sei die Ausmerzung des jeweiligen Fehlers unwahrscheinlich – zumindest auf absehbare Zeit.
Zu wenig Zeit und Vorgaben für Apple-MitarbeiterErschwerend komme hinzu, dass es praktisch keine Order von Apples Management an die eigenen Mitarbeiter gebe, ausreichend zu kontrollieren, ob der jeweilige Bugfix tatsächlich Wirkung zeigt. Als Folge dessen setzen Apple-Entwickler ihre Energie lieber dafür ein, neue Features in ihre Software zu integrieren und ansonsten höchstens die Bugs mit der höchsten Priorität anzugehen.
Dunn
appelliert abschließend an Apple, die angesprochenen Probleme beim Bugreporting anzugehen. Es müssten genug Mitarbeiter mit ausreichend Zeit vorhanden sein, um schneller eine viel größere Anzahl an Problemen als bisher zu beheben. Zudem bedürfe es aufgrund von Apples starkem Wachstum in den letzten Jahren und der damit zusammenhängenden zunehmenden Flut an Fehlermeldungen einer effizienteren Organisation für Bug-Reports.