Apples neue CarPlay-Generation: Was sagen die Autohersteller zum kommenden Fahrzeugsystem?
Apple gab zur WWDC nicht nur einen Ausblick auf unmittelbar bevorstehende Neuerungen, so beispielsweise MacBook Air und MacBook Pro M2 (Juli) sowie die großen Systemupdates im Herbst, sondern äußerte sich auch zu sehr langfristigen Plänen. Hierbei sei vor allem die neue Generation von CarPlay genannt. Anstatt die Oberfläche nur auf dem einen zentralen Display im Cockpit darzustellen, will Apple die kompletten Displaysysteme moderner Fahrzeuge nutzen – und diese erstrecken sich je nach Hersteller inzwischen von der Instrumententafel hinter dem Steuer bis in den Beifahrerraum hinein.
Aus einer Lösung für Medien-Apps oder Navigation würde demnach ein noch viel zentraleres Element, welches sogar Tacho, Drehzahlmesser oder andere Autofunktionen übernimmt. Erst Ende 2023 möchte Apple aber die marktreife Version im Einsatz zeigen, bis entsprechende Fahrzeuge ausgestattet sind, dürfte noch mehr Zeit verstreichen. Schon bei CarPlay 1 vergingen Jahre, bis der Großteil der Hersteller auf den Zug aufgesprungen war.
BMW, Mercedes und Volvo zeigen (vorsichtig) InteresseInzwischen gab es bereits von verschiedenen Herstellern
Stellungnahmen, ob die neue CarPlay-Generation unterstützt werden soll – immerhin handelt es sich um einen viel weitreichenderen Eingriff, als nur das Mittel-Display anzusprechen. BMW gab an, das iDrive-System stehe im Vordergrund, man wolle aber weiterhin Apples Ökosystem so nahtlos wie möglich integrieren. Die jüngsten Ankündigungen seien diesbezüglich erst zu evaluieren. Ähnliche Ansichten vertritt Mercedes, man sei derzeit in Gesprächen mit Apple, inwiefern die neuen Multiscreen-Technologien zu nutzen wären. Volvo sagt bereits Unterstützung zu, will sich aber nicht näher äußern. Polestar kündigte an, in Kürze zunächst einmal CarPlay 1 zu ermöglichen, in Zukunft würde man aber sehr gerne auch das neue Angebot verwenden.
Kein Apple-Auto – aber ein Apple-Autosystem
Andere Hersteller sind zögerlicherKeinerlei Angaben waren von Toyota, Ford und GM einzuholen. Ein Stellantis-Sprecher antwortete, es handle sich weniger um ein CarPlay-Upgrade als um ein komplettes Apple-Betriebssystem für Autos – was man auch immer aus dieser Antwort herauslesen mag. Mehrere Hersteller hatten sich bereits vor Apples Ankündigung mit Partnern zusammengeschlossen, um an Software zur Fahrzeug-Bedienung zu arbeiten. Beispielsweise kooperiert Ford mit Google, Volvo und Polestar setzen jetzt bereits auf Android Automotive. Stellantis schloss hingegen einen Vertrag mit Amazon, wenngleich es sich zunächst um eine Kooperation für Nutzfahrzeuge handelt.
Apple führte in der Ankündigung übrigens Land Rover, Jaguar, Mercedes, Porsche, Nissan, Ford, Audi, Volvo, Honda, Renault und Polestar auf. Allerdings gibt es aus Cupertino keinen genauen Zeitplan bis auf die vage Aussage, gegen Ende 2023 sei es wohl bei den ersten Partnern so weit.