Apples neue iCloud-Verschlüsselung: FBI tiefbesorgt und unzufrieden
Apples jüngste Ankündigung bezüglich mehr Datenschutz in der iCloud wurde mit Begeisterung aufgenommen. Wie Apple angab, sollen bald unter anderem iCloud-Backups sowie dort gespeicherte Nachrichten und Dateien auf iCloud Drive Ende-zu-Ende-verschlüsselt sein. Zunächst ist es nur in den USA so weit, Apple verspricht aber eine stufenweise internationale Einführung im Laufe des kommenden Jahres. Jetzt gibt es aber bereits eine Stelle, die sich alles andere als erfreut zeigt, denn ihr wird die Arbeit wesentlich erschwert. Die Rede ist vom FBI, das im Falle von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kaum noch eine Möglichkeit hat, in der Cloud abgelegte Daten entschlüsseln zu können.
Viel Lob von der EFF, viel Kritik vom FBIWährend es von der Electronic Frontier Foundation Applaus gibt, immerhin wurde der Schritt schon lange gefordert,
äußert sich das FBI gegenüber der Washington Post ziemlich anders. Man sei schwer besorgt angesichts der Bedrohung, die Ende-zu-Ende- bzw. "user-only-access"-Verschlüsselung mit sich bringe. Diese schränke die Fähigkeiten deutlich ein, amerikanische Bürger vor Cyberangriffen und Terror oder Kinder vor Gewalt und Menschenhandel zu schützen. Im Zeitalter der Cybersecurity müsse es für Ermittlungsbehörden einen Weg geben, dennoch Zugang auf die Daten Krimineller zu erlangen. Damit gemeint sind die seit vielen Jahren geforderten Hintertüren in Software, um Vollverschlüsselung auszuhebeln.
Bewusste Schwachstellen gefordert – mal wiederApple wehrte sich gegen derlei Bestrebungen stets vehement, immerhin öffne man damit nicht nur Ermittlern Tore. Auch andere Angreifer hätten in so einem Fall mehr Zugriffswege – sei es, um Daten zu stehlen oder in despotischen Staaten Oppositionelle auszuspionieren. Man kann davon ausgehen, dass Apples neue Schritte zur wirkungsvollen Verschlüsselung, besagte Diskussionen wieder aufkochen lassen. Immerhin wäre dann auch eine richterliche Anordnung nicht mehr hilfreich, denn die Ermittler könnten die gewonnenen Daten schlicht nicht verwenden. Weitere Hintergründe zu Apples Ankündigung gibt es in
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