Apples neues Dateisystem APFS: Entwickler kritisiert unzureichende Dokumentation
Was für iPhones und iPads schon seit iOS 10.3 standardmäßig zur Verfügung steht, schaffte mit macOS High Sierra (10.13) im Herbst 2017 auch den Sprung auf den Mac: Apples neues Dateisystem APFS. Die Softwareschmiede Coriolis Systems macht APFS jetzt maßgeblich für die baldige Einstellung der zwei hauseigenen Apps iDefrag and iPartition verantwortlich. Genauer gesagt geht es dem Entwickler um die seiner Meinung nach mangelhafte Dokumentation, die Apple zum Dateisystem liefert.
Software-Anpassung für APFS würde zu lange dauernCoriolis Systems zeigt sich im
Blogeintrag bezüglich des Endes von iDefrag and iPartition enttäuscht über Apples Veröffentlichungsstrategie bei APFS. Es sei verwunderlich, dass das Unternehmen ein neues Dateisystem auf den Markt bringt und Systempartitionen auf SSDs standardmäßig zu APFS konvertiert, ohne zuerst die entsprechenden Spezifikationen zu veröffentlichen. Auch Monate nach dem Marktstart von High Sierra fehle es an nötigen Informationen für Drittanbieter. Deswegen könne nicht exakt prognostiziert werden, wie lange eine Anpassung von iDefrag and iPartition an APFS dauern würde. Mit einem halben Jahr Entwicklungszeit sei mindestens zu rechnen.
Da die beiden Anwendungen in der Zwischenzeit für High-Sierra-Macs die Hauptfunktionalität verlieren und sich schon diverse Käufer der Apps über besagten Umstand beschwerten, zieht Coriolis Systems jetzt die Notbremse. Auch die gestiegenen Schutzvorrichtungen in macOS High Sierra sieht der Entwickler zwar als Vorteil für Endkunden, aber als hohe Hürde für App-Anbieter, deren Programme tief ins System eingreifen. Funktionen wie der direkte Zugriff auf das Boot-Laufwerk und der Reboot-and-Defragment-Mode werden seit der aktuellen macOS-Version von den Coriolis-Systems-Lösungen nicht mehr unterstützt.
Früher habe Apple noch enger mit Drittanbietern zusammengearbeitet, wenn es um Funktionsmöglichkeiten für zum Beispiel Kernelerweiterungen gegangen sei, so der Entwickler. Bei den jüngsten Schutzvorrichtungen wie der Abschottung des Recovery-Partition-Images sei Apple aber nicht mehr so kooperativ auf Entwickler zugekommen wie früher.
Die Konsequenz: iDefrag and iPartition werden nicht mehr weiterentwickelt. Die beiden Apps sind vorerst noch zu einem reduzierten Preis verfügbar. Coriolis empfiehlt die Programme explizit nur für macOS-Installationen ohne APFS.