Apples (vorsichtige) Warnung an Anleger: Kartellrechtliche Risiken
Ende des Monats lädt Apple einmal mehr zur telefonischen Pressekonferenz, um dann die Zahlen für das Weihnachtsquartal
zu diskutieren. Am 27. Januar um 23 Uhr unserer Zeit ist es so weit, die Ergebnisse selbst werden gewöhnlich schon eine halbe Stunde vorher verkündet. Erneut hatte Apple angesichts der unsicheren weltwirtschaftlichen Lage sowie den unvorhersehbaren Auswirkungen durch die Corona-Pandemie darauf verzichtet, eine Prognose abzugeben. Ein Blick auf die Einschätzungen der Marktexperten zeigt jedoch, dass Apples Abschneiden dennoch nicht vollkommen offen ist – denn allgemein rechnet man mit herausragenden Werten.
Kartellrechtliche RisikenBörsennotierte Unternehmen müssen stets angeben, ob es konkrete Risiken gibt, welche das Geschäftswesen negativ beeinträchtigen könnten. Erstmals nennt Apple dabei einen Aspekt, der in den vergangenen Monaten intensiv diskutiert wurde: Kartellrechtliche Probleme angesichts der Beobachtung durch Wettbewerbsbehörden verschiedener Länder. Weitere Details nennt Apple nicht, weist allerdings darauf hin, dass man die Fragen fortwährend diskutiere. Die Befürchtung, den App Store abspalten oder grundlegend umgestalten zu müssen, scheint es hingegen nicht zu geben – andernfalls fiele die Warnung im "
Proxy Statement" sehr viel schärfer aus und würde sich nicht nur auf allgemeine Aussagen beschränken.
Das Jahr 2020 im Rückblick
Hohe Verkaufszahlen erwartetWenig Zweifel herrscht indes, dass Apple die Umsätze des Vorjahres übertreffen konnte und diverse neue Rekordwerte verkünden dürfte. Weiterhin soll der Mac-Absatz auf sehr hohem Niveau liegen, zumal die verkaufsstärkste Baureihe (MacBook Air) seit November mit Apple-eigenen Chips zu haben ist und in allen Testberichten außergewöhnlich gut abschnitt. Auch das iPhone soll sich höherer Nachfrage als im Weihnachtsgeschäft 2019 erfreuen. Da alle neuen Ausführungen erst im vierten und nicht schon im dritten Jahresquartal auf den Markt kamen, könnte dies zu einem besonders hohen Plus führen. Für Apple zählen die Ergebnisse des Dreimonatszeitraums Oktober, November und Dezember bereits zum Geschäftsjahr 2021, da dieses am 1. Oktober beginnt.