Apples wichtigste Märkte: China überholt Europa
Lange Zeit vernachlässigte Apple den chinesischen Markt - unter anderem auch deswegen, da Steve Jobs nie sonderlich großes Interesse an China zeigte. Cook vertrat dazu eine etwas andere Auffassung und
trieb die China-Expansion zügig voran. Die aktuellen Quartalszahlen dokumentieren eindrucksvoll, wie sinnvoll Apples starker Fokus auf den chinesischen Markt allerdings ist. Zwar wuchs Apple in nahezu allen Bereichen - wieder einmal kann sich Apple auch damit brüsten, besonders hohe Wachstumsraten in China zu verzeichnen - die Unterteilung des Umsatzes auf die verschiedenen Märkte spricht aber eine noch eindeutigere Sprache.
Im abgelaufenen Quartal erwirtschaftete Apple in Nord-, Mittel- und Südamerika insgesamt 21,3 Milliarden Dollar (Vorjahreszeitraum: 18 Milliarden). In Europa waren es 12,2 Milliarden Dollar, 1,3 Milliarden Dollar mehr als vor einem Jahr. In
China hingegen lag das Plus bei satten 71 Prozent - trug China von Januar bis März 2014 noch 9,8 Milliarden Dollar zum Gesamtumsatz bei, so waren es im abgelaufenen Quartal 16,8 Milliarden. Der chinesische Markt ist für Apple damit größer geworden als der europäische Markt - noch ein Quartal zuvor lag Europa knapp vorne.
Für Apples rasantes Wachstum der letzten Monate in China ist hauptsächlich das iPhone 6 verantwortlich. Schon im Weihnachtsquartal 2014 verkaufte Apple mehr iPhones in China als auf dem heimischen Markt. Rund 36 Prozent aller iPhones gingen nach China, 24 Prozent in die USA. Dies stellte ein Novum dar - noch nie zuvor war Apple mit einem Produkt außerhalb der USA so eindeutig erfolgreicher als im Heimatland des Unternehmens. Man kann davon ausgehen, dass Apple in China weiterhin stärkeres Wachstum als auf den sonstigen Märkten verzeichnet - und in nicht allzu ferner Zeit China der wichtigste Markt für Apple ist.