Apps geben sich als offizieller ChatGPT-Ableger aus – und bestehen Apples Review-Prozess trotz In-App-Käufen
Künstliche Intelligenz übt einen großen Reiz auf viele Nutzer aus: Erweist sich diese als ausgereift, kann sie ihren Einfluss bei vielen alltäglichen Aufgaben geltend machen. Während der Sprachassistent Siri nach wie vor im Ruf steht, keine allzu klugen Antworten auf die Fragen des Anwenders zu geben und etliche andere KI-Lösungen ebenfalls einen eher unausgegorenen Eindruck machen, sieht die Sache beim Chatbot ChatGPT anders aus: Die Software überzeugt mit Antworten, die bisweilen erstaunlich clever wirken und sogar Folgefragen adäquat berücksichtigen. Der Dienst steht aktuell kostenfrei im Internet bereit – einige Apps geben jedoch vor, der Chatbot zu sein und verlangen In-App-Käufe.
Mehrere Anwendungen erwecken Eindruck, offizielle ChatGPT-Ableger zu sein2015 wurde das Unternehmen OpenAI von unter anderem Elon Musk und Sam Altman gegründet. Es steckt hinter ChatGPT, dessen künstliche Intelligenz sogar in der Lage ist, Gedichte, Hausaufgaben und Tweets zu schreiben. Eine offizielle App für den Dienst gibt es noch nicht – wohl aber einige Anwendungen, die sich als der Chatbot ausgeben. Wer etwa „ChatGPT“ in das Suchfeld des iOS App Store eingibt, erhält eine ganze Reihe an zwielichtigen Anwendungen, die allesamt durch In-App-Käufe auffallen: Nutzer sollen etwa einen monatlichen oder jährlichen Obolus für die Verwendung von ChatGPT entrichten, wenngleich der Service im Internet noch kostenlos ist. Besonders auffällig ist etwa die App „ChatGPT Chat GPT AI With GPT-3“: Sie rangiert in den USA aktuell auf Platz fünf in der Kategorie „Productivity“ und scheint dort seit zirka drei Wochen Gefallen zu finden: Sie ist mit 4,6 Sternen bewertet.
Apples Argumente gegen Sideloading geschwächtTatsächlich greift die App auf ChatGPT zurück, lässt jedoch den Eindruck entstehen, es handle sich um einen offiziellen Ableger. Es ist eines jener Beispiele, die ein schlechtes Licht auf den Review-Prozess im App Store werfen. Apple erklärte in der Vergangenheit immer wieder, dass die Plattform den Sicherheitsstandard auf dem iPhone deutlich erhöhe. Cupertino zieht das Argument auch heran, um sich gegen alternative App Stores und Sideloading auszusprechen. Allerdings tauchen immer wieder recht dreiste Kopien von Anwendungen auf, die oft In-App-Käufe für eigentlich kostenfreie Dienste möchten – als prominentes Beispiel sei die Quiz-App
Wordle erwähnt.