Apps werden immer fetter: Speicherbedarf der beliebtesten iOS-Apps explodiert
Noch vor einem Jahr beschäftigte sich MacTechNews mit der Frage, ob die damals noch übliche Einsteiger-Größe für iPhone und iPad von nur 16 GB Speicher ausreiche (
). Schon damals war der Platz eng bemessen für Fotos, Videos, Musik und große Apps. Doch seither hat sich der Speicherbedarf der verbreitetsten iOS-Software noch einmal verdoppelt. Das geht aus einer Untersuchung von Sensor Tower hervor.
Enorme ZunahmeVergrößert man den Betrachtungszeitraum auf vier Jahre, ist sogar eine Verelffachung zu verzeichnen, also ein Wachstum von 1.000 Prozent. Grundlage der Messung war der Speicherbedarf der zehn in den USA beliebtesten Dritthersteller-Apps Facebook, Uber, Gmail, Snapchat, Spotify, Messenger, Google Maps, YouTube, Instagram und Netflix. Im Mai 2013 benötigten sie gemeinsam noch 164 MB, heute sind es über 1,8 GB.
Der Graph der Entwicklung zeigt verschiedene Einschnitte. Anfang 2015 erhöhte Apple die erlaubte Maximalgröße für einzelne Apps von 2 auf 4 GB. Dies betraf aber vor allem Spiele und tangierte die hier untersuchten Anwendungen eher wenig. Der größte Anstieg folgte dann vor einem knappen Jahr, kurz vor dem Start von iOS 10. Die immer größer werdende Bedeutung von Online-Diensten, Bild- und Videofunktionen stellt einen der Gründe dar.
Dabei wuchsen die Apps durchaus unterschiedlich stark. Der dickste Fisch ist Facebook mit inzwischen über 400 MB App-Größe. Im Vergleich zu vor vier Jahren stellt dies eine Verzwölffachung dar. Noch stärker wuchsen Gmail (20mal größer), Uber (22mal größer) und vor allem das im Aufwind befindliche Snapchat (51mal größer).
Reaktionen von AppleApples Antwort auf diese Entwicklung ist zweigleisig. Erstens ist - glücklicherweise - die Ära der 16-GB-Geräte vorbei. Alle iOS-Geräte bieten selbst in ihrer kleinsten Ausführung 32 GB Platz. Das iPad Pro besitzt sogar mindestens 64 GB Speicher. Andererseits führte Apple bereits mit iOS 9 das sogenannte »App Thinning« ein. Dieses sorgt dafür, dass nur diejenigen Teile einer App wirklich heruntergeladen werden müssen, die für das spezielle Gerät notwendig sind. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten ist »App Thinning« seit Oktober 2015
verfügbar, sorgte aber offensichtlich noch nicht für den erhofften Effekt verringerten Speicherbedarfs. Die Umstellung auf HEIF und HEVC in den nächsten Systemupdates dient ebenfalls dem Zweck der Verkleinerung von Apps.
Weiterführende Links: