Arbeitet Apple an Augmented Reality? Führender Spezialist abgeworben
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Anfang des Jahres demonstrierte Microsoft erstmals
die holografische Datenbrille namens HoloLens. Damit werden im Blickfeld des Nutzers Hologramme erzeugt, um echte Welt und digitale Inhalte verschmelzen zu lassen. Ein wichtiger Unterschied zu Googles Datenbrille ist, dass der Anwender auch mit eingeblendeten Objekten interagieren kann, statt diese nur im Blickfeld zu haben.
Einer der führende Köpfe des HoloLens-Projekts hat jetzt allerdings einen neuen Arbeitgeber - seit Juli ist Nick Thompson nicht mehr für Redmond, sondern für Cupertino tätig. Eine Personalentscheidung wie diese heizt natürlich Spekulationen an, auch Apple habe Ambitionen im Bereich Augmented Reality und forsche möglicherweise ebenfalls an Projekten dieser Art.
Übernahme von Metaio im MaiErst vor drei Monaten wurde ein Schritt bekannt, der ebenfalls deutlich auf derlei Pläne hindeutete. Im Mai hatte Apple nämlich die aus Deutschland stammende Metaio GmbH übernommen - einen in Fachkreisen sehr bekannten Spezialisten für Erweiterte Realität. Für Apple wären die Technologien beispielsweise interessant, um in der Karten-App aus iOS weitere Informationen anzuzeigen. Beispielsweise böte ein Blick auf die Umgebung durch die Kamera von iPhone und iPad zusätzliche Daten wie Restaurant-Tipps, Gebäude-Beschriftungen oder auch Bewertungen von Geschäften. Metaio hatte unter anderem Produkte im Sortiment, um Mobilgeräte bei Stadtrundgängen zur fotografischen Zeitreise einzusetzen.
Konkrete ProduktabsichtenFür Gene Munster von Piper Jaffray (
) ist die Sache auf jeden Fall klar. Dass Apple gezielt nach Experten für Augmented Reality sucht und Unternehmen aus diesem Sektor übernimmt, sei ein eindeutiges Zeichen. Diese Entscheidungen können laut Munster kaum etwas anderes bedeuten, als dass Apple konkrete Absichten hat, eigene AR-Produkte anzubieten. Dabei handle es sich aber wohl weniger um Datenbrillen als um softwareseitige Erweiterungen aktueller Produkte. Die Metaio-Übernahme sicherte Apple auf jeden Fall schon einmal 171 wichtige Patente weltweit, davon 25 in den USA.