Arbeitsrecht für iPhone-Produktion verletzt: Foxconn setzt zu viele Leiharbeiter ein
Foxconn beschäftigt im Werk Zhengzhou zu viele Leiharbeiter. Das hat die Nichtregierungsorganisation China Labor Watch herausgefunden. Der taiwanische Auftragsfertiger ignoriert damit zum wiederholten Mal chinesische Arbeitsschutzgesetze. Das Unternehmen hat den Verstoß zugegeben und will die rechtswidrige Praxis beenden.
China setzt Leiharbeit enge GrenzenDie Überlassung von Arbeitnehmern ist in China – wie in zahlreichen anderen Ländern weltweit - zwar erlaubt, aber nur in engen Grenzen. Maximal zehn Prozent der in einem Unternehmen tätigen Mitarbeiter dürfen Leiharbeiter sein. Im Werk Zhengzhou allerdings, in dem iPhones in großen Stückzahlen hergestellt werden, betrug der Anteil im August dieses Jahres hingegen rund 50 Prozent. Das fand China Labor Watch (CLW) einem
Bericht von Bloomberg zufolge unter anderem durch eigene verdeckte Ermittler heraus, die dort längere Zeit arbeiteten.
Verstoß eingeräumt, Abhilfe versprochenFoxconn und Apple räumten den Verstoß ein. Der iPhone-Konzern erklärte, bei eigenen Untersuchungen habe man festgestellt, dass der Prozentsatz von Leiharbeitern die hauseigenen Richtlinien überschritt. Man arbeite eng mit Foxconn zusammen, um die Angelegenheit aus der Welt zu schaffen. Zudem betonte das kalifornische Unternehmen, in derartigen Fällen würden Zulieferer stets aufgefordert, umgehend aktiv zu werden, um solche Zustände zu beenden.
12.000 iPhones pro SchichtDem Vernehmen nach sollen in dem Werk pro Schicht etwa 12.000 iPhones hergestellt werden. China Labor Watch berichtet, dass etwas das iPhone XS komplizierter zu fertigen sei als das iPhone X. Daher sei eine größere Zahl von Mitarbeitern erforderlich. Zudem erhielten die Leiharbeiter geringere Zuwendungen, darüber hinaus würden von zahlreichen Arbeitern zu viele Überstunden verlangt. Mittlerweile soll sich der Anteil der Zeitarbeiter auf etwa 30 Prozent verringert haben, da in den Semesterferien viele Studenten im Werk tätig waren, die nun wieder an die Universitäten zurückgekehrt sind. Allerdings stellt auch dieser Prozentsatz nach wie vor einen Verstoß gegen chinesisches Arbeitsrecht dar. Foxconn kündigte an, man werde diesen Zustand beenden und, falls erforderlich, weitere Schritte unternehmen, um die eigenen hohen Standards einzuhalten.