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Asahi Linux für ARM-Macs: Mac Studio, M2-Macs, mit Bluetooth – und bald auch nativer GPU-Beschleunigung

Von offizieller Seite her ist es nicht möglich, ein anderes System als macOS nativ auf einem M1- oder M2-basierten Mac zu installieren. Bekanntlich sind die Tage von Boot Camp vorbei, ARM-kompatibles Linux sollte nach Apples Ansicht virtualisiert ausgeführt werden. Bei Windows für ARM scheitert es sowohl an lizenzrechtlichen Gründen als auch an fehlendem Hardware-Support des Systems. Ein sehr ambitioniertes Projekt namens Asahi Linux arbeitet allerdings schon seit geraumer Zeit darauf hin, das System als reguläre Vollinstallation anzubieten. Asahi Linux unterstützt bislang die Mehrzahl der Hardware-Komponenten von M1-Macs. Laut den Entwicklern funktionieren WLAN, die USB-Anschlüsse, der HDMI-Port des Mac mini sowie Keyboard, Maus und Trackpad in aller Regel einwandfrei. Nicht möglich war die Ausführung indes auf M2-Macs sowie dem Mac Studio. Doch auch hier gibt es nun große Fortschritte.


Mac Studio
Wie es vom Entwicklerteam heißt, sind mehrere wichtige Verbesserungen zu verkünden. Die Anpassungen für den Mac Studio waren demnach nicht übermäßig schwierig, weswegen fortan Apples leistungsfähigster Mac in der Liste der unterstützten Geräte auftaucht. Noch nicht in Betrieb nehmen lassen sich indes die Front-Ports auf Mac Studios mit M1 Max. Um Asahi Linux lauffähig zu machen, mussten die Entwickler den Boot Loader sowie die Device Trees anpassen – denn das Gerät setzt auf einen SoC mit mehreren Dies.

Bluetooth
Anspruchsvoll war hingegen das Reverse Engineering für einen Kernel-Treiber, welcher das PCIe-Interface ansprechen kann. Wer als Alpha-Nutzer registriert ist, hat Zugriff auf Bluetooth, wenngleich mit bisweilen sehr schlechter Performance – bei zeitgleicher Verbindung mit 2,4-GHz-WiFi bricht der Durchsatz ein. Es soll noch einige Wochen dauern, bis das Problem beseitigt ist.

M2-Unterstützung
Der aktuelle Build bringt außerdem "experimentelle" M2-Unterstützung mit, obwohl sich natürlich das gesamte Projekt momentan noch selbigen Stempel aufbringen lassen muss. Asahi Linux versteht sich auf M2-Macs inzwischen mit USB, NVMe, Akkusteuerung, CPUfreq und WLAN – sowie Tastatur- und Trackpad-Steuerung.

Native Grafik-Beschleunigung
Weiterhin nicht implementiert ist GPU-Beschleunigung, das Team spricht aber von großen Fortschritten. Es gelang laut Blog-Eintrag, das Hardware-Interface der M1-GPU nachzuentwickeln und einen Treiber-Prototyp zu erstellen. Dies dürfte ausreichend sein, um auch grafiklastige Programme auszuführen, zeigen sich die Entwickler optimistisch.

Kommentare

Metty
Metty19.07.22 15:33
Auch wenn ich aktuell keine Anwendung für so ein Linux habe, beeindruckend ist diese Arbeit alle mal. Das ist Reverse-Engineering vom Feinsten.
+6
Nebula
Nebula19.07.22 16:28
Von offizieller Seite her ist es nicht möglich, ein anderes System als macOS nativ auf einem M1- oder M2-basierten Mac zu installieren.

Das stimmt so nicht. Apple hat im Unterschied zu iOS extra dafür gesorgt, dass Mx-Macs beliebige Systeme booten kann, sofern sie eben kompatibel sind. Ich meine, sie hatten es sogar irgendwo in einer Keynote erwähnt. Apple bietet halt keine Unterstützung für derartige Projekte, legt aber auch keine Steine in den Weg. Es ist kein Jailbreak nötig.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+5
Cyman19.07.22 16:44
Es gibt jetzt auch ein Projekt, damit selbiges hoffentlich bald auch mit nativen ARM-Windows auf Apple Silicon ermöglichen könnte. Ich hoffe, das klappt, denn das Fehlen einer solchen Möglichkeit ist der einzige Schwachpunkt, den ich an Apple Silicon bisher sehe.
+1
ssb
ssb19.07.22 16:59
Wenn es nicht "nativ" im Sinne "Hostsystem" sein muss, bieten sich die Projekte an, die Apple selbst veröffentlicht hat. Damit kann man sich selbst entweder eine Linux VM oder eine macOS VM aufsetzen. virtualOS ist davon eine Lösung für macOS VMs im AppStore.
virtualOS habe ich schon probiert, die Xcode-Projekte zum selbst-kompilieren von Apple noch nicht. Muss ich mir wirklich mal anschauen. Auf jeden Fall bringt macOS 12 ein Hypervisor-Framework mit, das dafür vorgesehen ist. Eine Ansage an Parallels, VMWare und VirtualBox.

ESXI soll angeblich auch schon funktionieren (mit macOS- und Linux-Guests).
+2
marcel15119.07.22 21:54
Cyman
Es gibt jetzt auch ein Projekt, damit selbiges hoffentlich bald auch mit nativen ARM-Windows auf Apple Silicon ermöglichen könnte. Ich hoffe, das klappt, denn das Fehlen einer solchen Möglichkeit ist der einzige Schwachpunkt, den ich an Apple Silicon bisher sehe.
Erhoff Dir davon nicht zu viel. Die meisten Programme die man auf Windows nutzt brauchen eh x86. Von daher fahre ich zweigleisig.
+2
gfhfkgfhfk20.07.22 08:13
ssb
Auf jeden Fall bringt macOS 12 ein Hypervisor-Framework mit, das dafür vorgesehen ist. Eine Ansage an Parallels, VMWare und VirtualBox.
Eine Ansage ist das nur für Parallels, die anderen Anbieter haben andere Zielgruppen im Blick. VirtualBox ist nur für x86 erhältlich und VMWare zielt hauptsächlich aufs Rechenzentrum. Apple ist im Rechenzentrum nicht wirklich vertreten, die Behelfslösungen von einigen wenigen Anbietern sind nur die Ausnahme, die die Regeln bestätigen.
+1
Marcel Bresink20.07.22 08:46
ssb
Auf jeden Fall bringt macOS 12 ein Hypervisor-Framework mit, das dafür vorgesehen ist. Eine Ansage an Parallels, VMWare und VirtualBox.

Warum soll das eine "Ansage" sein? Das Hypervisor-Framework gibt es schon seit OS X 10.10 Yosemite. Parallels bietet seit Jahren die Möglichkeit, wahlweise Apples Hypervisor oder Parallels Hypervisor zu verwenden.
gfhfkgfhfk
VMWare zielt hauptsächlich aufs Rechenzentrum.

VMWare Fusion für Apple Silicon ist seit Herbst 2020 in Entwicklung und seit Herbst 2021 im Beta-Test.
+3
Schibulski
Schibulski20.07.22 11:42
marcel151
Cyman
Es gibt jetzt auch ein Projekt, damit selbiges hoffentlich bald auch mit nativen ARM-Windows auf Apple Silicon ermöglichen könnte. Ich hoffe, das klappt, denn das Fehlen einer solchen Möglichkeit ist der einzige Schwachpunkt, den ich an Apple Silicon bisher sehe.
Erhoff Dir davon nicht zu viel. Die meisten Programme die man auf Windows nutzt brauchen eh x86. Von daher fahre ich zweigleisig.

Hat Microsoft in seinem ARM-Windows nicht einen eigenen Übersetzungslayer wie Rosetta 2, welches x86 Anwendungen während der Laufzeit übersetzt? Das funktioniert doch sogar in virtualisiertem ARM-Windows auf Apple Silicon schon recht gut, schneller noch als in der nativen Variante auf den Surface Geräten.
Mit 'nem AMIGA wäre das NICHT passiert!
+1
gfhfkgfhfk20.07.22 13:01
Schibulski
Hat Microsoft in seinem ARM-Windows nicht einen eigenen Übersetzungslayer wie Rosetta 2, welches x86 Anwendungen während der Laufzeit übersetzt?
Es gibt für Windows on Arm nur einen x86 Emulator, und nur bei Windows 11 gibt es einen x86 64Bit Emulator.
+2
Schibulski
Schibulski20.07.22 22:46
gfhfkgfhfk
Schibulski
Hat Microsoft in seinem ARM-Windows nicht einen eigenen Übersetzungslayer wie Rosetta 2, welches x86 Anwendungen während der Laufzeit übersetzt?
Es gibt für Windows on Arm nur einen x86 Emulator, und nur bei Windows 11 gibt es einen x86 64Bit Emulator.

Super, danke für die Aufklärung!
Mit 'nem AMIGA wäre das NICHT passiert!
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