Asahi Linux für Apple Silicon: Native GPU-Beschleunigung jetzt verfügbar
Offiziell gibt es nur eine Methode, um auf Macs mit M1- oder M2-Chip ein anderes Betriebssystem als macOS einzusetzen: Wer Windows oder Linux nutzen möchte, muss nach Apples Willen zu einer Virtualisierungslösung greifen. Das kalifornische Unternehmen stellt weder detaillierte Information über die Hardware zur Verfügung, noch bietet es – anders als bei Intel-Macs mit Boot Camp – entsprechende Treiber an. Das hielt allerdings einige Entwickler nicht davon ab, bereits kurz nach dem Erscheinen der ersten Notebooks und Desktops mit Apple Silicon ein Projekt namens Asahi Linux ins Leben zu rufen. Das Ziel: Die Erstellung einer nativ auf ARM-Macs laufenden Version des Open-Source-Systems.
Treiber mit Hardwarebeschleunigung ist für ARM-Macs verfügbarIn den vergangenen Monaten machte das Projekt große Fortschritte. Mitte Juli dieses Jahres etwa veröffentlichte Asahi Linux einen Build, der etliche Hardwarekomponenten der Macs mit M-Chip unterstützte, unter anderem WLAN, HDMI und Bluetooth (siehe
). Jetzt gelang es dem Entwicklerteam um Initiatorin Alyssa Rosenzweig, die erste lauffähige Fassung eines Grafiktreibers zu erstellen, der mit nativer GPU-Beschleunigung ausgestattet ist. Dabei handelt es sich einem
Blogbeitrag zufolge nach wie vor um eine Alphaversion. Diese halten die Developer aber schon für so weit fortgeschritten, dass sie von allen interessierten Mac-Besitzern getestet werden kann. Eine Installationsanleitung steht auf der
Webseite des Projekts zur Verfügung.
Quake 3 auf einem Mac mit Apple Silicon
Quelle: Asahi Linux
Genug Leistung für ältere 3D-Spiele und Desktop-UmgebungenDer neue Grafiktreiber enthält Support für OpenGL 2.1 sowie OpenGL ES 2.0 und ist kompatibel zu allen Macs mit Apple Silicon. Die Performance der Hardwarebeschleunigung reicht laut Alyssa Rosenzweig für die Nutzung mit Desktop-Umgebungen wie Gnome oder KDE aus. Ältere 3D-Games, beispielsweise Quake 3 oder Neverball, lassen sich damit ebenfalls spielen. Der Grafiktreiber ist dem Entwicklerteam zufolge schnell genug, um diese bei einer Auflösung von 4K mit 60 Bildern pro Sekunde darstellen zu können. Für anspruchsvollere Titel steht allerdings bislang nicht genug Leistung zur Verfügung. Rosenzweig weist zudem darauf hin, dass noch keine Konformitätstests im Hinblick auf OpenGL (ES) durchgeführt wurden. An der Unterstützung von Vulkan arbeitet das Team noch, bis zur Fertigstellung wird es allerdings noch eine Weile dauern.