Atari: Vor 50 Jahren begann die Geschichte einer Legende
Am Anfang machte es „Pong“. 1972 brachte ein frisch gegründetes Start-up ein Videospiel dieses Namens auf den Markt, das vornehmlich auf Münzautomaten gedaddelt wurde. Die simple Tennissimulation, für die zudem eigens eine Heimkonsole entwickelt wurde, war der erste große Erfolg für Atari. Zahlreiche weitere Games sollten vor allem in den 1980er und 1990er Jahren folgen. Darüber hinaus machte sich das Unternehmen mit wegweisenden Computern einen Namen, die einige Besitzer bis heute hegen und pflegen.
Atari: Inbegriff für VideospieleNolan Bushnell und Ted Dabney gründeten Atari am 27. Juni 1972. Den Namen ihres Unternehmens entlehnten die beiden dem Japanischen, der Ausruf bedeutet soviel wie „ins Schwarze treffen“ und wird häufig beim traditionellen Brettspiel Go genutzt. Nach dem Erscheinen von „Pong“ wurde Atari schnell zum Inbegriff für Videospiele, Münzautomaten mit Games der US-amerikanischen Firma waren aus Spielhallen und Einkaufsmeilen in den 1970er und frühen 1980er Jahren nicht wegzudenken. Parallel machte sich das Unternehmen einen Namen als Hersteller von Konsolen wie Atari 2600, Atari 5200 und Atari 7800 sowie später auch von Heimcomputern, etwa Atari 400 und 800. 1975 zählte Atari übrigens zwei heute weltberühmte Computerpioniere zu seinen Mitarbeitern: Steve Jobs und Steve Wozniak. Die späteren Apple-Gründer waren für die Weiterentwicklung der Pong-Konsole und den Videospiel-Klassiker „Breakout“ zuständig.
Atari 1040ST
Quelle: Bill Bertram (
CC-BY-2.5)
1985: Der Atari ST erscheintDurch das Aufkommen und die zunehmende Verbreitung von Heimcomputern wie Commodore VC20 und 64 oder Sinclair ZX Spectrum, mit denen sich trefflich spielen ließ, aber auch Geräten von Apple geriet Ataris Hardwaresparte in finanzielle Schieflage und wurde schließlich 1984 von Jack Tramiel übernommen, der kurz zuvor bei Commodore ausgeschieden war. Unter seiner Leitung entstand in nur fünf Monaten ein Gerät, das 1985 Maßstäbe setzte: der Atari ST. Der Computer basierte wie der rund ein Jahr zuvor erschienene Apple Macintosh auf 68000er-Prozessoren von Motorola und verfügte über eine von Digital Research entwickelte grafische Benutzeroberfläche namens GEM.
Markenname wechselt mehrfach den EigentümerAnfang der 1990er Jahre begann dann infolge zunehmender Konkurrenz, insbesondere durch den Siegeszug der IBM-kompatiblen PCs, der Niedergang von Atari. Nach dem erfolglosen Versuch, eine neue Spielekonsole auf den Markt zu bringen, wurde das Unternehmen vom Festplattenhersteller JT Storage übernommen. Im Lauf der Jahre wechselte der Markenname dann immer wieder einmal den Besitzer. 1998 gingen die Rechte an der Bezeichnung Atari an Hasbro, dessen Übernahme durch den französischen Spielepublisher Infogrames sorgte dann für einen weiteren Eigentümerwechsel. Seit 2009 firmiert Infogrames offiziell unter dem Namen Atari SA und bietet in geringem Umfang auch wieder Hardware an, etwa die - derzeit allerdings nicht verfügbare - Konsole Atari VCS.