Audi, BMW und Daimler übernehmen Nokias Kartendienst HERE
Der Bieterwettstreit ist zu Ende: Für 2,8 Milliarden Euro geht Nokias Kartendienst HERE an ein Bündnis aus Audi, BMW und Daimler. Die drei Autohersteller wollen den
Kartendienst als offene und unabhängige Plattform fortführen. HERE soll auch für andere Autohersteller sowie für andere Branchen verfügbar sein. Daher sind Audi, BMW und Daimler auch zu gleichen Teilen am dann eigenständigen Dienst beteiligt. Ein weiterer Grund könnte aber auch die Prüfung europäischer Wettbewerbshüter sein, welche der Transaktion erst noch zustimmen müssen. Sofern es hier nicht zu Verzögerungen kommt, soll die Übernahme im ersten Quartal 2016 abgeschlossen sein.
Neben der Cloud-gestützten Navigation für Autofahrer soll HERE laut Pressemitteilung auch für autonome Fahrsysteme genutzt werden. Da hierfür aber jeder Hersteller selbst die Rohdaten weiterverarbeitet, sollen dennoch unterschiedliche Lösungen entstehen, die sich im Wettbewerb befinden. Die durch Sensoren erfassten Mobilitätsdaten sollen aber auch wieder zurück in HERE fließen und damit für eine ständige Verbesserung des Kartenmaterials sorgen.
Unter dem Stichwort Schwarmintelligenz soll dies auch Gefahrenwarnungen in Echtzeit wie zum Beispiel Glatteis oder Stau umfassen, die sich aus Daten der Bremsen und des ABS (Antiblockiersystems) ermitteln lassen. Ebenso will man kritische Kurven ermitteln und den Fahrer entsprechend warnen, sodass HERE am Ende einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leistet.
Was die Übernahme für die iOS-App HERE und den Online-Dienst für Web-Browser bedeutet, geht aus der Pressemitteilung leider nicht hervor. Da das Angebot in der aufgeführten Strategie keine Rolle spielt, könnte die Weiterentwicklung für Endkunden eingestellt werden. Es ist aber auch möglich, dass von den Wettbewerbshütern aufgestellte Auflagen genau dies am Ende verhindern.
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