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Audio Streaming: Es kommt Bewegung in die Preisstrukturen der Musikdienste

Mit dem iPod und iTunes hat Apple zweifellos die Musikwelt revolutioniert. Beim Thema Online Musik-Streaming haben aber andere den Takt vorgegeben. Apple Music mag zwar aufgrund der riesigen Basis an Apple-Usern heute zu den wichtigsten Musikdiensten zählen, hat sich aber in Bezug auf die zur Verfügung gestellte Qualität der Musikdaten nie mit Ruhm bekleckert.

Während Streaming-Dienste wie Qobuz und Tidal schon seit vielen Jahren Musik verlustfrei und in HiRes anbieten, hinkte Apple noch bis Mai 2021 hinterher. Bis dahin hat Apple Musik über seinen Audio-Streamingdienst nur in verlustbehaftet komprimierter Qualität im AAC-Format (Adavanced Audio Codec) mit einer Bitrate von 256 kbit/s zur Verfügung gestellt. An HiRes – womit alles über 16 bit / 44,1 kHz gemeint ist – war bis dahin für Apple-Music-Nutzer gar nicht zu denken.

Vor allem die Umstellung auf lossless, also verlustfrei komprimierte CD-Qualität, war extrem überfällig. HiRes ist sozusagen der Bonus. Nur ein relativ kleiner Teil des Musikkataloges ist in höherer Auflösung als CD-Qualität vorhanden, was auch für die anderen Dienste gilt. Von allen Diensten bietet wohl Qobuz das größte Angebot an HiRes-Files.


Lossless und HiRes muss sein
Immerhin hat Apple bei einer Sache Nägel mit Köpfen gemacht. Die Lossless- und HiRes-Angebote, sowie auch einige wenige Files in Spatial Audio, bietet Apple seit der Umstellung in 2021 ohne Zusatzkosten an. Andere Dienste haben meist Aufpreise verlangt, wenn Musik in höherer Qualität gewünscht war, wobei es oft Unterscheidungen zwischen verlustbehaftet komprimierter Musik, CD-Qualität und HiRes gab. Also ähnlich wie bei TV-Streamingdiensten, die für 4K-Auflösung mehr als für HD verlangen. Andere Unterscheidungsmerkmale der Abos, wie beispielsweise für die Anzahl der Nutzer, seien hier mal außen vor gelassen.

Qobuz macht schon seit längerem keine Unterscheidung in der Qualität mehr. Alle Abo-Varianten bieten Lossless-Qualität und HiRes bis 192 kHz. Die Preise beginnen bei 12,49 Euro monatlich für Single-User.

Nun zieht auch Tidal nach und vereinfacht sein Angebot sogar noch weiter. Ab dem 10. April entfallen laut Medienmeldungen die bisherigen Abo-Varianten „HiFi“ und „HiFi Plus“ und es soll nur noch ein Abo für 10,99 Euro/mtl. geben. „HiFi Plus“ kostete bislang immerhin 19,99 Euro monatlich. Nachdem sich Tidal von MQA-Codierung verabschiedet hat und HiRes in FLAC streamt, gibt es auch keine Hardware-Voraussetzungen für Musikgenuss in höchster Auflösung mehr bei Tidal.

Auch wenn weder Qobuz noch Tidal mit den selben gigantischen Nutzerzahlen wie Apple Music oder gar Spotify trumpfen können, setzt Tidal mit diesem Schritt auch den „Big Elephant“ unter den Diensten unter Druck. Marktführer Spotify plant nämlich schon länger einen Premium-Dienst, der preislich deutlich oberhalb seines Standard-Tarifs von 10,99 Euro liegen soll. Dieses unter dem Namen „Supremium“ gehandelte Abo-Modell von Spotify soll neben verlustfreiem Streaming (und hoffentlich auch HiRes) auch Hörbücher und KI-Features bieten. Es bleibt abzuwarten, ob Spotify den vermuteten Preis von 19,99 $/€ noch wird halten können.

Zukünftig alles eine Grütze?
Wenn nun alle namhaften Streamingdienste künftig HiRes anbieten und alle über 100 Mio. Titel zum Preis um 10-12 Euro/mtl. bieten, ist es dann nicht völlig egal, für welchen Dienst man sich entscheidet?

Nein. Es wird auch künftig Unterscheidungsmerkmale geben. Apple Music krankt nach wie vor an der restriktiven Marktpolitik. Auf streamingfähigen HiFi-Geräten ist Apple Music nur in sehr wenigen Ausnahmefällen nativ nutzbar (z. B. Sonos und einige Android-Streamer). Das heißt im Grunde genommen, man muss zwingend einen Mac oder ein iDevice als Quellengerät nutzen und die Musik dann über das kompromissbehaftete Protokoll AirPlay oder per USB-Kabel an andere Geräte ausgeben. Für diejenigen, die das Apple-Universum sowieso nie verlassen, und für Nutzer, denen die AirPlay-Einschränkungen egal sind, mag das ok sein.*

(*Hinweis: Die wenigen Wege, um Apple Music wirklich in HiRes mit dem Mac nutzen zu können, habe ich hier beschrieben.)


Wer jedoch unabhängig von Mac und iDevices Musik streamen und gerne einen hochwertigen HiFi-Streamer nutzen möchte, ist vor allem mit Qobuz und Tidal besser bedient. Diese Dienste, sowie einige andere wie Deezer oder Amazon Music Unlimited, werden von zahlreichen HiFi-Streaming-Komponenten unterstützt, von denen viele schon im Rewind-Test waren.

Tidal und Spotify bieten außerdem noch ein Feature namens Connect an. Audio-Geräte, die das unterstützen, können direkt mit der Tidal- oder Spotify-App genutzt werden. Es muss also nicht zwingend die (meistens) zu den Geräten gehörige Companion-App verwendet werden, die nicht alle den selben Nutzungskomfort bieten. Qobuz wird voraussichtlich auch bald ein Connect-Feature bieten. Wer richtig in die Vollen greift und sich auf das geniale Roon einlässt, ist ebenfalls mit Qobuz und Tidal am besten bedient, denn diese sind direkt in Roon nutzbar und darin nahtlos mit der eigenen Musiksammlung, sowie Internetradio kombiniert. (Auch der Dienst Highresaudio ist in Roon enthalten, spielt aber größenmäßig nur eine untergeordnete Rolle.)


Abgesehen von diesen Punkten bieten alle Musikdienste auch etwas unterschiedliche Interfaces. Der Eine mag dies, der Andere lieber das. Auch die Aufbereitung und Präsentation der Musik ist sehr unterschiedlich. Ganz grob gesagt: Während Apple Music und vor allem Spotify eher Mainstream-Musik in den Vordergrund stellen, werden Nutzer mit speziellerem Musikgeschmack bei den anderen Diensten wohl eher glücklich. Qobuz ist für Klassikliebhaber und Freunde von Jazz/Rock/Pop/Alternative deutlich attraktiver, während Tidal z. B. Fans von Electronica besser bedienen mag. Trotzdem finden sich auf allen Diensten fast alle Titel und Genres, und alle haben gewisse Lücken im Angebot. Bei hunderten Millionen von Titeln findet sich aber immer was.


Qobuz unterscheidet derzeit seine Angebote auch nach Anzahl der Nutzer. So gibt es Single-User-Abos, einen Duo- und einen Family-Tarif, mit dem bis zu sechs Personen (im selben Haushalt) Qobuz individuell nutzen können. Für Qobuz gibt es obendrauf noch ein Abo-Modell namens „Sublime“, das die Möglichkeit bietet, Musik in HiRes mit starken Nachlässen bis 60% zu kaufen. Auch Apple hat einen Family-Tarif (16,99 Euro) und sogar einen für Studenten. – Sorry: „Studierende“ – für nur 5,99 Euro im Monat. Bei Spotify ist ebenfalls ein Familientarif für 17,99 Euro verfügbar.

Fazit
Es bleibt abzuwarten, ob und wie andere Musikdienste auf den angekündigten Tidal-Tarif reagieren und die Preise entsprechend vielleicht etwas senken. Und wie der Spotify „Supremium“-Tarif aussehen wird – wenn er denn irgendwann mal kommt. Positiv ist auf jeden Fall, dass verlustbehaftet komprimiertes Streaming so gut wie Geschichte ist, außer man entscheidet sich gezielt dafür – etwa um mobil Daten zu sparen. Lossless und auch HiRes sind inzwischen fast Standard. Nur ein paar Nachzügler wie Spotify gibt es noch. Selbst das Spotify „Premium“-Abo hängt derzeit noch bei 320 kbit/s.

Kommentare

WLanHexe
WLanHexe09.03.24 08:16
Zitat: "Nachzügler wie Spotify gibt es noch. Selbst das Spotify „Premium“-Abo hängt derzeit noch bei AAC mit 256 kbit/s."

Hatte Spotify nicht immer 320 kbit/s in ogg? Oder hab ich da eine Änderung verpasst?

VG
+2
sonorman
sonorman09.03.24 09:00
Du hast Recht. Es sind 320 kbit/s. 256 sind es im Webplayer.
Danke für den Hinweis! Ändere ich gleich.
+5
WLanHexe
WLanHexe09.03.24 09:25
Dann haben wir ja beide Recht. Das es im Webbrowser 256 kbit/s aac sind, hatte ich auch nicht auf dem Schirm.
+1
MacSquint
MacSquint09.03.24 09:25
Was mir in dieser Betrachtung, warum man welchen Streamingdienst nutzen sollte, völlig fehlt, ist die Betrachtung wie fair dieser Dienst die Contentlieferanten vergütet und welche Praktiken dieser anwendet.
Da ist dann zB Spotify mit seinem äußerst erbärmlichen Vergütungsmodel, mit Fakekünstleraccounts, manipulativen Playlists und einem äußerst fragwürdigen CEO eigentlich ganz schnell nicht mehr im Ranking oben sondern ganz weit unten.
Wer keine Ausbeutung und fragwürdige Geschäftspraktiken unterstützen will, nutzt nicht Spotify!
+19
Tomboman09.03.24 09:39
MacSquint

Ehrlich gesagt sehe ich das anders, durch Spotify habe ich mehr als doppelt so viele Streams als bsp bei Apple Music. Die Algorithmen funktionieren wirklich gut, ich erhalte deutlich mehr Streams und Follower durch diese. Auch wenn ich pro Stream weniger erhalte, kümmert sich Spotify super, dass ich mehr Streams erhalte.

Trotz alle dem ist es einfach traurig, wieviel man (egal wo) für 1 Mio Streams erhält 🙈
+7
Deppomat09.03.24 09:46
Spotify ist so ein Otto. Wie man als Marktführer so unseriös agieren kann… jahrelang CD-Qualität ankündigen, und einfach nie liefern. Wir sprechen vom technischen Stand von 1982. Und dann für 20€, mhm genau. Höchste Zeit, daß die unter Druck kommen.

Apple Music muß aber auch was tun. Das Interface ist furchtbar abturnend. Es sieht aus wie ein Finderfenster. Kann ja sein, daß das mal die Idee war, aber mag irgendjemand den Finder? Es ist echt undesignt und unübersichtlich, das Auge wird nicht geführt. Rein instinktiv will man lieber bei Spotify stöbern als bei Apple Music.
+10
don.redhorse09.03.24 10:08
Tomboman
MacSquintEhrlich gesagt sehe ich das anders, durch Spotify habe ich mehr als doppelt so viele Streams als bsp bei Apple Music. Die Algorithmen funktionieren wirklich gut, ich erhalte deutlich mehr Streams und Follower durch diese. Auch wenn ich pro Stream weniger erhalte, kümmert sich Spotify super, dass ich mehr Streams erhalte.

Trotz alle dem ist es einfach traurig, wieviel man (egal wo) für 1 Mio Streams erhält 🙈

Absolut oder bezogen auf die Nutzerbasis? Wenn es absolut ist sagt es eher aus das man als Anbieter an Spotify ob der Marktmacht nicht dran vorbei kommt.
+3
tk69
tk6909.03.24 10:22
Preisdruck auf Kosten der Künstler. Da ist Spotify im Vergleich "ganz vorn".
+6
macster10009.03.24 10:26
Kann der Autor (oder jemand anderer) erläutern, inwiefern AirPlay "kompromissbehaftet" ist?
+3
andreasm09.03.24 10:32
MacSquint
Was mir in dieser Betrachtung, warum man welchen Streamingdienst nutzen sollte, völlig fehlt, ist die Betrachtung wie fair dieser Dienst die Contentlieferanten vergütet und welche Praktiken dieser anwendet.
Da ist dann zB Spotify mit seinem äußerst erbärmlichen Vergütungsmodel, mit Fakekünstleraccounts, manipulativen Playlists und einem äußerst fragwürdigen CEO eigentlich ganz schnell nicht mehr im Ranking oben sondern ganz weit unten.
Wer keine Ausbeutung und fragwürdige Geschäftspraktiken unterstützen will, nutzt nicht Spotify!
Fair im Kontext internationaler Großkonzerne amüsiert mich dann doch etwas
+3
sonorman
sonorman09.03.24 10:32
macster100
Kann der Autor (oder jemand anderer) erläutern, inwiefern AirPlay "kompromissbehaftet" ist?
AirPlay resampelt ALLES auf 24bit/48kHz [Korrektur] 16bit/44,1kHz. Bitperfekte Wiedergabe ist damit nicht möglich und HiRes auch nicht, weil höhere Samplingraten downgesampelt werden.

Teilweise ist Airplay sogar verlustbehaftet. Siehe hier
+12
kraftw33rk
kraftw33rk09.03.24 10:54
War's bei Apple nicht auch eh schwierig HighRes zu hören?
Per Airpods oder Dritthersteller wireless Kopfhörer gibt's doch nur SBC. Für HighRes muss doch glaube ich Draht oder Airpods Max her?
0
struffsky
struffsky09.03.24 11:19
kraftw33rk
War's bei Apple nicht auch eh schwierig HighRes zu hören?
Per Airpods oder Dritthersteller wireless Kopfhörer gibt's doch nur SBC. Für HighRes muss doch glaube ich Draht oder Airpods Max her?
Auch die AirPods Max können kein hires, leider.
+3
BMPBrother09.03.24 11:30
MacSquint
Was mir in dieser Betrachtung, warum man welchen Streamingdienst nutzen sollte, völlig fehlt, ist die Betrachtung wie fair dieser Dienst die Contentlieferanten vergütet und welche Praktiken dieser anwendet.
Da ist dann zB Spotify mit seinem äußerst erbärmlichen Vergütungsmodel, mit Fakekünstleraccounts, manipulativen Playlists und einem äußerst fragwürdigen CEO eigentlich ganz schnell nicht mehr im Ranking oben sondern ganz weit unten.
Wer keine Ausbeutung und fragwürdige Geschäftspraktiken unterstützen will, nutzt nicht Spotify!

Danke, du sprichst mir aus der Seele 😎
Irgendwo hatte ich mal eine Übersicht im Netz gefunden, wieviel die Künstler pro Stream bei den verschiedenen Diensten erhalten. Bei Tidal gabs - eigentlich wenig überraschend, wenn man sich die Herkunft ansieht - am meisten. Dann Quobuz. Spotify war mit am knauserigsten.

Also wer keine technischen oder praktischen Gründe findet, um sich für einen Dienst zu entscheiden, der sollte Tidal wählen oder Quobuz. Ich nutze Tidal bspw. Nahezu ausschließlich über „roon radio“, da stört mich auch die eher überschaubare App von Tidal nicht. Allerdings habe ich auch festgestellt, dass die anderen Streamingdienste diesbezüglich auch kaum besser sind.

Und bei Spotify soll die „Musik-KI“ auch eher aus kommerziellen Gründen Vorschläge machen denn aus musikalischen. Wenn man natürlich keinen eigenen Musikgeschmack hat und Musik eher wie „Mode“ sieht und deshalb das hören will, was man hören SOLL, ist bei Spotify sicher am besten aufgehoben. Da stört man sich auch nicht an der komprimierten Mucke. Dreck bleibt halt auch in HiRes Dreck 🤷‍♂️😎
+1
BMPBrother09.03.24 11:38
https://www.chip.de/news/Spotify-YouTube-Apple-Music-So-viel-verdienen-Kuenstler-beim-Streamen-wirklich_182515321.html

https://de.statista.com/infografik/13402/musik-streaming_-wer-zahlt-am-besten/

Xbox Music kenn ich gar nicht 🙈 obwohl ich fast 20 Jahre auf der unterwegs bin 😅
0
AreYouDoneYet?09.03.24 11:44
https://www.youtube.com/watch?v=YgEjI5PZa78
-1
iToxi09.03.24 12:05
Ich habe jedenfalls mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen, dass TIDAL die Abostruktur ab April ändert. 19,99€ für HiFi Plus war schon nicht ganz günstig (wenn man es über die App im Appstore abonniert hatte, waren gar 25€ fällig bei monatlicher Zahlung). Zusammen mit Roon ist TIDAL für mich nun die beste Wahl.
+2
MacSquint
MacSquint09.03.24 12:24
Tomboman:
Das ist ja nur deshalb so, dass du da absolut mehr Geld bekommst, weil Spotify Marktführer ist und deshalb engagiere ich mich dafür, dass das nicht mehr so ist.
Hätten wir die selben Plays auf Applemusic oder Tidal wie auf Spitify, dann würdest du dich wundern, was mehr reinkommt.
Abgesehen davon „kümmert“ sich Spotify nicht wirklich um dich besser als die anderen. Da solltest du dich mal informieren, welche Praktiken Spotify hinter den Kulissen betreibt, außerdem verachtet Spotifys CEO eigentlich Musiker. Dazu gibt es zahlreiche Zitate und Interviews dazu…
-1
hazuki, ryo09.03.24 12:25
Mein Problem mit Tidal war, dass sie mir die Roon-Bib immer mit irgendwelchen Alben zugemüllt haben, die ich dann händisch wieder entfernen musste.
Bin dann zu Quobuz gewechselt, die machen dass nicht.
+3
Frost09.03.24 12:31
hazuki, ryo
Bin dann zu Quobuz gewechselt, die machen dass nicht.

Ich bin jetzt auch bereits ein paar Jahre bei Qobuz und sehr zufrieden.
Die Auswahl stimmt, ich kann es in meine Squeezeboxen integrieren und es gibt auch viel Material in HiRes Audio.
+3
Tomboman09.03.24 12:34
don.redhorse
Absolut oder bezogen auf die Nutzerbasis? Wenn es absolut ist sagt es eher aus das man als Anbieter an Spotify ob der Marktmacht nicht dran vorbei kommt.
Sowohl, als auch
MacSquint
Tomboman:
Das ist ja nur deshalb so, dass du da absolut mehr Geld bekommst, weil Spotify Marktführer ist und deshalb engagiere ich mich dafür, dass das nicht mehr so ist.
Hätten wir die selben Plays auf Applemusic oder Tidal wie auf Spitify, dann würdest du dich wundern, was mehr reinkommt.
Abgesehen davon „kümmert“ sich Spotify nicht wirklich um dich besser als die anderen. Da solltest du dich mal informieren, welche Praktiken Spotify hinter den Kulissen betreibt, außerdem verachtet Spotifys CEO eigentlich Musiker. Dazu gibt es zahlreiche Zitate und Interviews dazu…
Das ist ja wieder etwas ganz anderes. Ich stelle meine Musik auf allen Plattformen bereit - Leider kann ich niemand dazu bewegen, wo er meine Musik konsumiert. Spreche ich persönlich mit Menschen, merke ich, dass Spotify gerne genutzt wird und viele mit Apple Music wegen Qualität der Empfehlungen und der ganzen App nicht klarkommen. Ob ich das gut oder schlecht finde, interessiert den Hörer leider dann sehr wenig
+3
Nebula
Nebula09.03.24 12:36
Deppomat
Apple Music muß aber auch was tun. Das Interface ist furchtbar abturnend. Es sieht aus wie ein Finderfenster.
Häh? Bitte wo. Vielleicht auf dem Mac, aber auch nur, wenn man die Titelansicht nutzt. Auf den iDevices sieht für mich nichts nach Finder aus.
Kann ja sein, daß das mal die Idee war, aber mag irgendjemand den Finder?
Ja, grundsätzlich finde ich den okay und ich würde mir sogar wünschen, wenn sich Music am Mac weniger wie eine Webapp und mehr wie der native Finder verhalten würde.
Es ist echt undesignt und unübersichtlich, das Auge wird nicht geführt. Rein instinktiv will man lieber bei Spotify stöbern als bei Apple Music.

Okay, ich kenne sonst nur Tidal und ich finde, da tut sich nicht viel. Tidal ist halt noch mehr Webapp. In der Seitenleiste passen viel weniger Playlists, weil die Abstände so dermaßen groß sind. Drag & Drop ist seltsam umgesetzt.

Unübersichtlich finde ich die verschachtelte Nutzerführung bei Music auch. Das war früher, als iTunes noch mehr Excel ähnelte, besser.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+1
Nebula
Nebula09.03.24 12:39
hazuki, ryo
Mein Problem mit Tidal war, dass sie mir die Roon-Bib immer mit irgendwelchen Alben zugemüllt haben, die ich dann händisch wieder entfernen musste.
Bin dann zu Quobuz gewechselt, die machen dass nicht.
Das Problem hatte ich mit TIDAL noch nie. Nur was ich aktiv bei TIDAL hinzufüge/folge, landet auch bei Roon.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+2
Terendir09.03.24 12:51
Ein großer Trumpf von Apple Music wird hier aber übergangen:

Die Möglichkeit, es nahtlos mit iTunes Match (eigene Musik Cloud) zu kombinieren. Es gibt nach wie vor immer noch viel Musik, die bei keinem Streaming-Anbieter zu finden ist, vor allem abseits der Mainstream-Genres.

Da ist es schon nicht schlecht, diese Musik in Playlisten mit Apple Music Titeln zu kombinieren und das automatisch auf allen Geräten zu haben. Das ist schon ein starkes Alleinstellungsmerkmal.
+2
redbear09.03.24 12:58
Die Qualität der Orginalaufnahme ist entscheidender als die Streamingqualität. Im Moment habe ich Spotify + Qobuz parallel und teste ausgiebig seit 3 Monaten auf ner High End Anlage.

Natürlich klingt eine gute Aufnahme bei Qobuz NOCH besser.
Grottenschlechte Aufnahmen aus de 80zigern( und selbst in der Re-Master Version von heute) klingen auch im High Res Streaming immer noch unterirdisch schlecht.
Ne gute Aufnahme hingegen klingt auch auf Spotify in 320 kbit/s ogg wirklich nicht schlecht
Bei Spotify gefällt mir die Navigation und die Algorithmen die Musikvorschläge machen.
Und bei Qobuz merkt man, dass da echte Musikliebhaber die Macher sind: Informationen über Alben, Künstler etc sind wirklich excellent.
+4
sonorman
sonorman09.03.24 12:58
Terendir

Die Möglichkeit, es nahtlos mit iTunes Match (eigene Musik Cloud) zu kombinieren. […] Das ist schon ein starkes Alleinstellungsmerkmal.
Außer man hat Roon.
+6
Deppomat09.03.24 14:43
Nebula
Deppomat
Apple Music muß aber auch was tun. Das Interface ist furchtbar abturnend. Es sieht aus wie ein Finderfenster.
Häh? Bitte wo. Vielleicht auf dem Mac
Ja, ich meinte auf dem Mac. Brauche Streamingapps hauptsächlich beruflich. Habe Spotify und Apple Music. Auf Spotify suche ich Musik, und auf Apple Music höre ich sie. Bescheuert.
redbear
Die Qualität der Orginalaufnahme ist entscheidender als die Streamingqualität. (…)
Grottenschlechte Aufnahmen aus de 80zigern( und selbst in der Re-Master Version von heute) klingen auch im High Res Streaming immer noch unterirdisch schlecht.
Ne gute Aufnahme hingegen klingt auch auf Spotify in 320 kbit/s ogg wirklich nicht schlecht
Was sind denn bitte „grottenschlechte Aufnahmen aus den 80ern“? 🤨 Total seltsame (und ich möchte sagen geschmäcklerische) Behauptung. Aber du scheinst High-Ender zu sein, da kann ich mir schon vorstellen, was dir gefällt… Ich finde, jede Musikrichtung profitiert davon, daß man sie exakt so hören kann, wie sie gemacht wurde. Auch frühe Dancemusik und ähnlicher Undergroundkram. Gerade auch weil man Unperfektes und Kurioses wahrnehmen kann.
+2
Termi
Termi09.03.24 14:56
Ich bin so ein Dinosaurier, dass ich meine Musik besitzen möchte. Früher LPs, CDs, DVDs, Blu-rays und heute MP3s. Mit MP3 bin ich lange zufrieden gewesen. Den Unterschied zu verlustfreien Formaten höre ich nicht oder nur im A/B Test, der in der Praxis nicht vorkommt.

Vor kurzem habe ich aber mein Lautsprechersetup deutlich verbessert und habe nun im Wohnzimmer ein schönes Dolby Atmos 5.1.2 System. Leider kann ich das nur wirklich per Blu-ray genießen. Das Apple TV kann Dolby Atmos nur verlustbehaftet als E-AC3 statt üblich TureHD wiedergeben. In der Praxis höre ich dies trotz Infuse Player auf dem Apple TV nicht. Im Gegensatz dazu ist der Sound per Blu-ray extrem gut. Ob Spielfilme oder Musik - mit einem Apple TV kann man es wohl vergessen. Ich hoffe, die nächste Genration bietet dies endlich. Was nützt der schönste Streamingdienst, wenn die Hardware es nicht bringt?
+2
sonorman
sonorman09.03.24 15:27
Deppomat
… Was sind denn bitte „grottenschlechte Aufnahmen aus den 80ern“? 🤨 Total seltsame (und ich möchte sagen geschmäcklerische) Behauptung. …
Naja, da ist schon was dran. In den Achtzigern, und speziell mit Rock, wurde die Musik anders als heute abgemischt. Die meisten Aufnahmen aus der Ära klingen nach modernen Maßstäben äußerst dünn, bassarm und hochtonlastig. Und das hat nichts mit dem Dynamikumfang (Stichwort: Loudness-War) zu tun.
+1
Deppomat09.03.24 16:28
sonorman
Naja, da ist schon was dran. In den Achtzigern, und speziell mit Rock, wurde die Musik anders als heute abgemischt. Die meisten Aufnahmen aus der Ära klingen nach modernen Maßstäben äußerst dünn, bassarm und hochtonlastig.
Mir ist das Thema ja bekannt - frühe Digitaltechnik, außerdem Überkompensation, nachdem man jahrzehntelang gegen das verdammte Rauschen gekämpft hatte und Aural Exciter gemietet hatte für ein paar Höhen.

Aber viel wichtiger ist doch: So hat man es halt gemacht, es war ästhetisch eine neue Ära, und nicht nur technisch. Noch weit über dem audiophilen Genuss rangiert ja die Musik, will sagen die Kompositionen, die Ideen, das Material! Genau deshalb bin ich den Audiophilen gegenüber so skeptisch. Böse gesagt Leute, die sich lieber noch eine altbackene Bluesrockplatte in höchster Fidelity anhören und ein ganzes Jahrzehnt inhaltlich ignorieren, weil das Mischpult harte Höhen hatte.

Ich finde vieles an den 80ern total kurios, tontechnisch. Bei Zapp & Roger klingen manche Kickdrums als hätte man eine Murmel an die Wand geworfen. Warum? Keine Ahnung! Aber es ist interessant.
+2
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