Audioausgabe vom Mac: Die besten und schlechtesten Arten, seine Musik mit dem Computer abzuspielen
Viele Wege führen nach Rom und ebenso viele Möglichkeiten gibt es, Audio vom Mac über Lautsprecher oder Kopfhörer zu genießen. Dieser Artikel wendet sich nicht an HiFi-Experten und auch nicht an Computer-Nerds, die jedes Byte in ihrem Mac mit Vornamen kennen. Vielmehr geht es darum, interessierten Anwendern Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie ohne großen Aufwand und Kosten
möglicherweise besseren Sound aus ihrem Mac holen können. Je nachdem, welche Verbindungsart bislang genutzt wird.
Eine Klarstellung vorweg: Es gibt nicht
die eine, ideale Methode zur Musikausgabe. Vieles hängt von den vorliegenden Möglichkeiten ab. Nur wenn die Voraussetzungen mit den vorhandenen Ausgabegeräten ideal sind, kann man auch die jeweils beste Methode zur Musikausgabe verwenden.
Zunächst einmal sollte man sich Gedanken darüber machen, woher die Musik genau kommen soll und in welcher Qualität das Quellenmaterial vorliegt. Die folgende Liste zählt die wichtigsten und am häufigsten genutzten Audioquellen auf dem Mac auf:
- lokal gespeicherte Musikfiles
- im eigenen Netzwerk gespeicherte Musikfiles (z.B. NAS)
- Online Radio-Streaming
- Online Musikdienste (Apple Music, Tidal, qobuz etc.)
- andere Audio-Angebote (z.B. Podcasts)
Unter besonders klangkritischen HiFi-Fans gibt es unterschiedliche Meinung darüber, aus welcher Quelle die Musik am besten klingt. Sofern man keine extrem hohen audiophilen Ansprüche hat, kann man diesen Punkt aber ganz pragmatisch sehen und jede der genannten Quellen in Betracht ziehen. Viel wichtiger ist die Qualität der Musikdaten. Also deren Auflösung und die verfügbare Bitrate. So stehen die meisten Webradio-Sender leider nur in stark komprimierter Form als MP3- oder AAC-Stream zur Verfügung. Stationen mit weniger als 192 kb/s Datenrate sollte man meiden. Zum Glück übertragen heute viele Stationen ihren Stream sogar schon mit 320 kb/s. Doch selbst diese Qualität steht eher am unteren Ende der Skala.
Bei den eigenen, auf der Platte oder im Heimnetz gespeicherten Musikfiles kommt es sehr stark darauf an, in welcher Qualität der Nutzer diese angelegt hat. Viele User haben schon vor langer Zeit, als heutige Bandbreiten noch Utopie und Speicherplatz sehr begrenzt war, Musik in digitaler Form auf dem Rechner gespeichert. Leider allzu oft in verlustbehafteten Formaten und mit vergleichsweise geringen Datenraten, die auf oder noch unter dem Niveau der meisten Webradiostationen liegt. Hieß es vor 10 Jahren oft noch, dass man sowieso keinen Unterschied zwischen MP3 mit 96 kb/s und CD hören könne, ist dieser Mythos heute zum Glück – bis auf wenige Ausnahmen – bei den meisten Ausgerottet. Erst die Möglichkeit, mit deutlich höheren Auflösungen arbeiten zu können und fast beliebig viel Speicherplatz selbst für die größten Musiksammlungen verfügbar zu haben, hat zu neuen Erkenntnissen geführt. Wohl dem, der schon frühzeitig seine CDs zumindest in einem verlustfreien (lossless) Format wie FLAC oder ALAC gekauft oder von CD gerippt hat.
Bestens versorgt sind diejenigen, die Zugriff auf echte Hi-Res-Files zum Beispiel über
highresaudio.com, qobuz oder andere Anbieter mit Kaufmöglichkeit für hochauflösende Audiofiles haben. Lokal von der Festplatte/SSD oder von einem Netzwerkspeicher (NAS = Network Attached Storage) wiedergegeben, bieten diese zumindest die besten Grundvoraussetzungen für einen guten Klang.
Dank der heute zur Verfügung stehenden Übertragungsraten im Internet bieten selbst Online-Streamingdienste immer mehr Musik in CD-Qualität oder noch höherer Auflösung an. Nur die Platzhirsche Spotify und Apple Music nicht. Doch auch die verlustbehaftet komprimierte Übertragung von diesen Diensten ist für die meisten Ohren völlig ausreichend. Wer mehr will, abonniert besser Tidal oder qobuz. Mein Favorit ist letztgenannter, da qobuz der bislang einzige Musikdienst ist, der Hi-Res-Audio mit bis zu 24 Bit und 192 kHz Samplingrate streamt – ohne Umweg über spezielle Formate wie MQA, welches Tidal nutzt. MQA erfordert aber zur Ausnutzung der bestmöglichen Qualität einen Player oder Wandler, der MQA beherrscht (das geht in mehreren Stufen, was hier aber zu sehr am eigentlichen Thema vorbei geht). Außerdem kann man über qobuz Musik auch kaufen. Der „Besitz“ der Musik ist vielen Nutzern nach wie vor sehr wichtig.