Player und Schnittstellen – digital ist nicht gleich digitalDas Abspielen von Musik oder auch Hörbüchern und Podcasts vom Mac kann ebenfalls auf vielen Wegen erfolgen. Die gängigsten sind:
- via iTunes
- aus dem Webbrowser
- direkt aus dem Finder (oder via Quick Look)
- über Videoplayer
- mit spezialisierten Audio-Playern (z.B. Audirvana)
- oder über Netzwerk-Player-Apps für UPnP (Universal Plug and Play)
Nur weil alles auf dem Computer digital ist, heißt das noch lange nicht, dass alle Player und alle Musikfiles gleich klingen. Das Thema „Nullen und Einsen“ soll an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden. Nur so viel sei gesagt: Die Verarbeitung und Wiedergabe digitaler Musikdaten ist seeehr viel komplexer, als die meisten sich das träumen lassen. So komplex, dass selbst die Player-App auf dem Mac eine Rolle beim Klang spielen kann. (Wer der englischen Sprache mächtig ist und dazu gerne mehr von einem Experten erfahren möchte, dem sei dieses etwa halbstündige
Interview auf Soundcloud empfohlen [via
darko.audio] – Why isn’t digital audio “just ones and zeroes”?)
Da der Musikkonsum aufgrund der Masse des Angebots in der Regel einer gewissen Ordnung und Übersicht bedarf, sind Player-Apps mit Musikverwaltungsfunktionen wie iTunes die beliebteste Art, Musik vom Mac abzuspielen. Und gegen iTunes ist auch nichts einzuwenden. Wer jedoch hohe Klangansprüche hat, kann über Player wie
Audirvana Plus tatsächlich einen deutlichen Klanggewinn erzielen. Vorausgesetzt, die Musik liegt in anständiger Auflösung vor und die Ausgabegeräte sind hochwertig.
Womit wir zum Kernpunkt dieses Artikels kommen. Auch bei digitaler Musikwiedergabe handelt es sich stets um eine mehr oder weniger lange Wiedergabe
kette. Und dabei gilt: eine Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied. Heißt, wenn die Musikdaten noch so gut sind und auch der Player anständige Arbeit leistet, kann am Ende doch der gewählte Ausgang viel vom Musikspaß rauben.
Es dürfte auf der Hand liegen, dass man mit den eingebauten Lautsprechern eines iMac oder MacBooks kein HiFi-Erlebnis im ursprünglichen Sinne erwarten darf. Zwar preist Apple die internen Speaker seiner Komponenten immer wieder in blumigen Worten als „HiFi“ an, aber die Physik kann man auch in Cupertino nicht überlisten. Winzige Treiber unter der Tastatur oder versteckt hinter einem Bildschirm sind keine HiFi-Lautsprecher. Punkt.
Das heißt, man sollte sich wenn möglich einen guten Kopfhörer oder gute Stereo-Lautsprecher anschaffen. Letztere werden bitte nicht unter dem Tisch, sondern links und rechts neben dem Bildschirm im sogenannten
Stereo-Dreieck zum Hörer aufgestellt. Gute, HiFi-taugliche, aktive Speaker gibt es ab wenigen hundert Euro. Viele Nutzer dürften aber schon über einen anständigen Kopfhörer oder Lautsprecher verfügen. Diese über den Mac mit Musik zu befüttern, geht im Wesentlichen überfolgende Wege:
- analoger Klinkenausgang
- digital per Toslink (falls noch vorhanden)
- Bluetooth
- AirPlay
- Netzwerk (UPnP AV)
- USB
Die erstgenannte Option vergessen Sie am besten gleich wieder. Über die (noch) in den meisten Macs befindliche Klinkenbuchse werden Audiosignale analog ausgegeben. Das heißt der Mac nutzt einen internen DAC (Digital-/Analog-Wandler mit analoger Ausgangsstufe) für den Betrieb der Klinkenbuchse. Die dafür im Mac verbauten Komponenten sind aber billigster Machhart und werden von fast allen externen DAC klanglich klar übertroffen. Also: Finger weg von den analogen Ausgangsbuchse des Mac.
Die kleine Klinkenbuchse am iMac Pro (ganz links im Bild) und anderen Macs ist klanglich der am wenigsten empfehlenswerte Ausgang.Macs älterer Bauart besitzen oft eine Kombibuchse für analog und digital. Innerhalb der ganz normal aussehenden 3,5 mm Klinkenbuchse befindet sich dort zusätzlich ein optischer Faserleiter für digital-optische S/PDIF-Kabel, genannt Toslink. Für diesen, wie für
alle anderen digitalen Ausgabemethoden benötigt man einen externen DAC. Diese gibt es in allen Formen in brauchbarer Qualität ab ca. 60 Euro, wie
dieses Modell von Oehlbach. Nach oben ist die Preisskala und Ausstattungsliste offen und nur vom Anspruch des Nutzers begrenzt.
Neuere Macs haben keinen Toslink-Ausgang mehr, können die Musik aber digital per USB-Kabel ausgeben. Der nachgeschaltete DAC muss natürlich einen entsprechend passenden Eingang für Toslink und/oder USB haben. Die Auswahl an USB-DACs ist in den letzten paar Jahren förmlich explodiert. Regelmäßige Rewind-Leser kennen viele Exemplare aus diversen Testberichten, wie
diesem. Und es gibt auch viele aktive Desktoplautsprecher mit USB-Anschluss. Ein separater DAC ist in dem Fall nicht erforderlich, weil dieser bereits in den Boxen eingebaut ist.
DAC (D/A-Wandler) gibt es in vielen Variationen, wie im Bild links als winziger Stick für Kopfhörer oder wie rechts als HiFi-Komponente mit vielen Anschlüssen.
Externe DACs – manchmal auch als "externe Soundkarte" bezeichnet – verfügen in der Regel nicht nur über leistungsfähigere D/A-Wandler, sondern – und das ist mindestens ebenso wichtig – über bessere analoge Verstärkerstufen, als die in Macs verbauten Lösungen.