Audioausgabe vom Mac: Die besten und schlechtesten Arten, seine Musik mit dem Computer abzuspielen
Wiedergabe drahtlos und über das NetzwerkEine heute sehr populäre und einfache Methode zur digitalen,
drahtlosen Verbindung mit externen Speakern oder Kopfhörern ist Bluetooth. Jeder Mac hat Bluetooth eingebaut. Bluetooth ist gegenüber WLAN eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung. Die Daten gehen also nicht erst über einen Router, sondern direkt zum Empfänger. Reichweite und Bandbreite von Bluetooth sind aber nach wie vor recht begrenzt. Doch inzwischen zumindest so gut, und dank spezieller Protokolle wie aptX oder AAC so verbessert, dass man darüber durchaus HiFi-Qualität genießen kann. Wenn auch nicht auf High-End-Niveau. Die Grenze, ab wann etwas „High-End“ ist, bestimmt aber jeder für sich selbst, also sollte man auch über Bluetooth nur sein eigenes Urteil fällen.
Der Mac beherrscht im Gegensatz zu den Apple iDevices das eben erwähnte aptX-Protokoll. (Jedoch noch nicht das neue aptX HD) und auch AAC. Sofern das Empfangsgerät ebenfalls aptX- oder AAC-fähig ist, dürfte einem anständigen Klang nichts im Wege stehen. Ob eine Bluetooth-Verbindung über aptX besteht, kann man beim Mac recht einfach prüfen. Klicken Sie dazu mit gedrückter „option“-Taste auf das Bluetooth-Symbol in der Menüleiste und wählen das aktive Bluetooth-Gerät aus:
Deutlich schlechter wird es, wenn eine Komponente weder aptX noch AAC beherrscht. Dann fällt die Bluetooth-Verbindung auf ihr Basisprotokoll SBC zurück, das hörbar unterlegen ist.
Etwas besser und flexibler ist man mit AirPlay bedient. Diese drahtlose Übertragungsmethode von Apple bedient sich des WLANs. Das erhöht nicht nur die Reichweite, es eröffnet auch die Möglichkeit, seine Musik drahtlos im ganzen Haus auf mehrere Wiedergabegeräte zu übertragen. Die Übertragung via AirPlay erfolgt lossless, aber mit maximal 16 Bit und 48 kHz („CD-Qualität“). Voraussetzung für AirPlay ist, dass das Empfangsgerät diesen Standard beherrscht. Kopfhörer fallen damit praktisch ausnahmslos durchs Raster.
AirPlay steht allerdings – wie viele andere drahtlose Übertragungsmethoden – in dem Ruf, nicht immer die stabilste Verbindung zu bieten. Nicht selten kommt es zu Abbrüchen der Wiedergabe und leichte Verzögerungen bei der Bedienung sind nicht auszuschließen. So dauert es beispielsweise einen kleinen Moment, bis die Musik nach einem Skip-Befehlt tatsächlich wechselt. Das ist nicht dramatisch, aber Kabelgebunden geht es schneller.
Daher bevorzugen viele Anbieter von digitalen Audiosystemen und auch viele Benutzer das „gute alte“ LAN-Kabel. Bei dieser Art der Netzwerkverbindung erfolgt die Übertragung und Steuerung meistens über das UPnP (AV)-Protokoll (Universal Plug and Play). Vorteil hier ist eine nahezu verzögerungsfreie Steuerung und sehr stabile Verbindung. Außerdem ermöglicht LAN gegenüber AirPlay höhere Übertragungsraten bzw. höhere Auflösungen.
UPnP ist aber nicht gleich UPnP. Es handelt sich dabei um einen offenen Standard zur herstellerübergreifenden Ansteuerung von Geräten über ein IP-basiertes Netzwerk. Nicht jede Implementation von UPnP ist gleich gut. Bei vielen hapert es zum Beispiel noch an der Möglichkeit zur „Gapless“-Wiedergabe. Also Stücke, die nahtlos ineinander über gehen, haben dann eine kleine Unterbrechung zwischen den Titeln. Unter dem Strich kann man sagen, dass Netzwerkwiedergabe via UPnP die mit Abstand flexibelste Methode ist, aber auch die mit den meisten Fallstricken.