Aufräumaktion: Apple wirft knapp eine Million Apps aus dem App Store
Es gibt für alles eine App. Dieser schon etwas ältere Werbespruch stellt keine Übertreibung dar, denn das Angebot im iOS App Store ist schier unüberschaubar. Allerdings wimmelt es in Apples digitalem Softwareladen für iPhone und iPad nur so von Anwendungen, welche seit geraumer Zeit nicht mehr aktualisiert wurden. Im April dieses Jahres teilte das Unternehmen daher deren Entwicklern mit, es werde solche Apps in nächster Zeit entfernen (siehe
). Das war offensichtlich keine leere Drohung, wie jetzt eine aktuelle Statistik zeigt: Die Gesamtzahl der Programme sank bis Ende September 2022 ganz erheblich.
Apples Aufräumaktion: Eine Million Apps entferntApples Aufräumaktion fielen allein im dritten Quartal dieses Jahres mehr als 540.000 verwaiste Apps zum Opfer. Das ergab die jüngste Analyse von
Finance in Bold (Finbold). Verzeichnete der App Store Ende Juli insgesamt 2.184.456 Apps, waren es drei Monate später lediglich noch 1.642.759 iPhone- und iPad-Anwendungen. Das ist ein Rückgang um rund ein Viertel. Das Angebot an Programmen in Apples Online-Softwareladen sank dadurch auf den niedrigsten Stand seit sieben Jahren, 2015 ermittelten die Statistiker mit 1.672.271 Apps zuletzt einen ähnlich niedrigen Wert. Im zweiten Quartal 2022 hatte Apple bereits 439.000 nicht mehr gepflegte Apps aus dem App Store geworfen, in Summe ist das Angebot derzeit also etwa um fast eine Million kleiner als noch vor sechs Monaten. Die meisten der entfernten Anwendungen, nämlich knapp zwei Drittel, hatten seit mindestens zwei Jahren kein Update mehr erhalten.
Säuberungsmaßnahme mitverantwortlich für Umsatzrückgang?Apples groß angelegte Säuberungsmaßnahme ist der Auffassung von Finbold zufolge eine der Ursachen für den größten Umsatzeinbruch, welchen der App Store in den vergangenen Jahren zu verzeichnen hatte (siehe
). Andere Analysten teilen diese Ansicht allerdings nicht, sie schreiben den Rückgang der Erlöse vielmehr einer verstärkten Zurückhaltung der Kunden insbesondere bei Spielen und den damit zusammenhängenden In-App-Käufen zu. Rein zahlenmäßig betrachtet hat sich der Abstand des iOS App Store zum Google Play Store erheblich vergrößert, im Softwareladen für Android-Geräte sind laut Finbold aktuell rund 3,5 Millionen Anwendungen zu finden, also mehr als doppelt so viele wie bei Apple. Abgeschlagen auf Platz drei liegt Amazon, der Store des Onlinehändlers verzeichnet lediglich rund 483.000 Android-Apps. Der quantitave Vergleich hinkt allerdings, denn die beiden Smartphone- und Tablet-Ökosysteme sind bekanntlich strikt voneinander getrennt.