Aufruf an Apple, Amazon & Co.: "Stellt den Planeten über den Profit!"
"Lasst den Worten Taten folgen!" Mit diesem Appell rufen mehr als 30 US-amerikanische Firmen jetzt die Mitglieder des Lobbyverbands "Business Roundtable", dem unter anderem Apple und Amazon angehören, dazu auf, ihre Geschäftspraktiken nicht mehr allein auf das Wohl der Aktionäre auszurichten. Vielmehr sollen die Großunternehmen zum Wohle aller Interessengruppen tätig werden und der Entwicklung des Planeten mehr Bedeutung zumessen als dem eigenen Profit.
Offener Brief in der New York TimesMit einer ganzseitigen Anzeige in der Sonntagsausgabe der New York Times reagierten die Mitglieder der globalen Bewegung "B Corp" auf eine
Erklärung von Business Roundtable (BRT). Darin bekennen sich die Firmenchefs der in BRT zusammengeschlossenen 181 Großunternehmen, unter anderem auch Tim Cook und Jeff Bezos, zu einem fairen Umgang mit ihren Kunden, Mitarbeitern und Zulieferern. Außerdem verpflichten sie sich zur Unterstützung der Regionen, in denen sie tätig sind, und zum Schutz der Umwelt durch nachhaltige Geschäftspraktiken.
Worten müssen Taten folgenIn der Anzeige begrüßen unter anderem die Leiter von Danone North America, Ben & Jerry's und der Unilever-Tochter Sundial Brands die Erklärung des Lobbyverbands. Allerdings müssten den Worten auch Taten folgen, heißt es in dem an alle CEOs der BRT-Mitglieder gerichteten
offenen Brief. Die der Non-Profit-Organisation B Corp angeschlossenen Unternehmen hätten sich verpflichtet, bei ihren geschäftlichen Entscheidungen stets die Auswirkungen auf Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten sowie die Gesellschaft und die Umwelt zu berücksichtigen. Sie rufen daher die 181 US-amerikanischen Konzerne zur Zusammenarbeit auf.
Mehr als 2.600 Unternehmen weltweitDer 2006 gegründeten
B Corp haben sich mittlerweile mehr als 2.600 Unternehmen aus über 60 Ländern angeschlossen. Die zertifizierten Mitglieder verpflichten sich unter anderem dazu, Gewinn und positive Wirkung auszubalancieren. Sie wollen so nach eigenen Angaben sicherstellen, dass der Kapitalismus nicht nur den Firmenprofiten und damit den Aktionären dient, sondern dem Wohl aller Menschen.