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Aus Apples Geschichte: Apple setzt auf Open Source

Während es heutzutage fast selbstverständlich ist, dass viele Programme und auch Teile von Betriebssystemen als Open Source vorliegen, war dies vor OS X für Apple noch komplett unüblich. Bei OS 9 setzte Apple noch komplett auf proprietären Code, was auch für den Nachfolger vermutet wurde. Allerdings entschied sich Apple ganz anders und veröffentlichte vor genau neun Jahren das erste Stück Open Source. Mit Darwin, dem Kern von OS X, beschritt Apple neue Wege und ermöglichte es Entwicklern, in einer speziellen Sektion des Web-Angebots auf den Code zugreifen zu können. Die Reaktionen darauf fielen gemischt aus. Auf der einen Seite begrüßten viele das neue Angebot, auf der anderen Seite gab es auch zweifelnde Stimmen, die Apple nicht ganz trauen wollten. Insgesamt konnte Apple aber viel Interesse auf sich ziehen und somit auch neue Entwickler überzeugen.

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Kommentare

SignorRossi31.03.08 15:16
Es lebe Open Source
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maczeugs31.03.08 15:20
"vielen gemischt aus"??

kommt vielen nicht von fallen?
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Hinnerk
Hinnerk31.03.08 15:25
Naja, Apple als OpenSource-Pionier hinzustellen verzerrt die Realität IMHO ein wenig. Gerade der Satzteil "komplett unüblich" (auch noch in fetten Lettern) trifft nicht gerade das, was 1999 mit GNU/Linux/BSD/etc. vorzufinden war. Mitnichten ist es so, dass Apple Teile seiner ClosedSource-Software öffnete; Zugänglich gemacht haben sie auch nur die Teile von OS und Apps, bei denen sie im OpenSource-Bereich ganz gut abgegriffen haben.
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Knork31.03.08 15:26
Anders herum wird ein Schuh draus.

Teile des OS X-Kernels basieren auf FreeBSD, davon wiederum basieren einige Teile auf GPL.

Würde Apple nun den Einblick in den Quellcode verweigern, so wäre dies ein Verstoß gegen die GPL, und Apple findet sich vor dem Kadi wieder.

Apple hat Darwin also nicht aus lauter Spendabilität und Menschenliebe offen gelegt, sondern mußte es tun.
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Knork31.03.08 15:27
"Anders herum wird ein Schuh draus." - bezieht sich nicht auf Hinnerk, sondern auf den News-Artikel...
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sierkb31.03.08 15:49
@Hinnerk,
@Knork:

Zustimmung.
Apple profitiert im Großen und Ganzen mehr von den Früchten vieler Open Source-Projekte und Programme als dass Apple im Einzelnen groß was zurückgibt oder federführend vorantreibt.

Einziger kleiner Lichtblick: http://webkit.org/

MacOSforge, http://www.macosforge.org/
ist zwar Apples Anlaufstelle für eigene Open-Source-Baustellen mit Beteiligung der Community, doch betreffen diese einzelnen Baustellen i.a. Regel Programme, die mit Hilfe der Open-Source-Community besser in MacOSX integriert werden sollen, aber ansonsten entweder von Fremdfirmen entwickelt werden (ZFS) oder eigentlich woanders aus der weiten Open-Source-Community herkommen (X11) und besser in MacOSX integriert werden sollen (XQuartz).
Was ich ein wenig vermisse, sind große Beiträge von Apple zu einzelnen Open-Source-Projekten, von denen *alle* anderen Open-Source-Projekte und z.B. Linux-Distributoren im Gegenzug *ebenfalls* profitieren können. Auch der Beitrag zum GCC, den Apple seit Jahren macht, ist wohl eher dem Umstand geschuldet, dass der GCC zwar GNU und Open-Source ist, aber Apple das hauseigene Objective-C gerne mehr berücksichtigt haben möchte -- eine Sprache, welche aber keine andere Firma außer Apple oder kein anderes Open-Source-Projekt braucht.
Wenn Apple sich also irgendwo reinhängt in das eine oder andere Open-Source-Projekt, dann aus purem Eigeninteresse und mit wenig Nutzen für andere. Ansonsten hält sich Apple da mit seinen Beiträgen eher zurück und nimmt und sammelt eher als dass man in großem Stil auch mal was zurückgibt.
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halebopp
halebopp31.03.08 16:17
Immer diese Deutschlerer...
Das war ich nicht - das war schon vorher kaputt!
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Knork31.03.08 16:33
Meinst Du Deutschleerer?
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Gaspode31.03.08 16:50
Und was ist mit launchd? Das hat Apple komplett alleine auf die Beine gestellt und OpenSource draus gemacht. Gibt's da auch was dran zu meckern?
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Gaspode31.03.08 16:54
Und von wegen es kommt nix zurück. Bei WebKit bzw. KHTML und einigen anderen Themen kam jede Menge zurück. Klar hat Apple an diesen Technologien Interesse. Aber ist das nicht der Sinn der Sache etwas offenes zu nehmen und die Verbesserungen an alle zurück zu geben? Davon hat doch jeder was. Was ist daran auszusetzen? Wird etwa erwartet, dass Apple irgendwas komplett neu als Open Source macht oder einfach ohne Plan irgendwelche Open Source Sachen verbessert, die sie aber selbst nicht brauchen? Sorry, aber das ist naiv. Sowas macht ein Hobbiest oder Gutmensch mit viel Zeit aber keine Firma auf der Welt. Apple und alle anderen kommerziellen Firmen sehen Open Source als eine nützliche Quelle der sie nach den Spielregeln auch was zurück geben - aber nicht als religiöse Geschichte wie ein paar Linux-Freaks die irgendwie erwarten, dass Apple so wie Linus Torvald wird...
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sierkb31.03.08 17:21
@Gaspode:
bei WebKit bzw. KHTML und einigen anderen Themen kam jede Menge zurück

Auch erst, nach dem die KHTML-Community sich lauthals beschwerte und Apple mehrfach daran erinnerte, dass Open-Source und vor allem das KHTML/WebKit-Projekt ein gegenseitiges Geben und Nehmen ist. Vorher hat Apple die KHTML-Community ziemlich im Regen stehenlassen und kaum Patches zurückgegeben bzw. die Kommunikation war so schlecht, dass man sogar vom möglichen Scheitern der Zusammenarbeit sprach.
Inzwischen hat sich das alles gebessert, doch der Wagen lief nicht rund eine ganze Weile.


Und was Du als "ein paar religöse Linux-Freaks" bezeichnest, hat u.a. sehr prominente Namen wie z.B. IBM, Sun, SGI etc., bei denen ich gar nicht weiß, wo ich anfangen und aufhören soll, wenn es darum geht aufzuzählen, was aus dieser Ecke schon alles an Beiträgen zu verschiedenen Open-Source-Projekten eingeflossen ist und immer noch beständig einfließt, von denen *alle* was haben bzw. bestimmte Technologien von denen Open-Source gemacht worden sind und bis heute betreut werden, von denen ganz klar ist, dass noch mehr Leute ein Interesse daran haben als nur sie selber. Ich nenne da NFS und ZFS von Sun, ich nenne da SGIs hochperformantes Filesystem, ich nenne da IBMs jahrelange und unzählige Beiträge und Sub-Projekte zum Mozilla-Projekt etc.

launchd:
Wer will launchd?
Das Video , verlinkt auf der launchd-Projektseite ,

zeigt eindruckvoll, wie die Zuhörer und Interessenten dem Vortragenden quasi "die Bude einrennen" und ihn mit Nachfrage überhäufen, als er über launchd referiert.

Sicher ist: es gibt Bedarf und eine gewisse Sinnvolligkeit, sich über sowas wie launchd Gedanken zu machen. Nur scheint launchd über die Apple Grenzen hinweg nicht gerade der Bringer zu sein oder andere vom Hocker zu reißen. Unter verschiedenen Linux-Distributionen macht man sich ähnliche Gedanken, unter Ubuntu Linux existiert ein ähnliches Projekt. Diese Projekte haben aber anscheinend mehr Überzeugungskraft als launchd. Habe sogar schon einige Stimmen aus der Apple Community gelesen, dass launchd ein völliges Desaster sein soll -- gut gemeint vom Denkansatz, aber von der Umsetzung her ein völliges Chaos im Unix-System hinterlassend und keineswegs besser oder überzeugender, das nun unbedingt adaptieren zu müssen.

Mein Wunsch wäre, wenn sich Apple kraft seines Marktstandes und kraft seiner guten Ingenieure da mal federführend erweisen würde bei der Durch- und Umsetzung eines bestimmten oder mehrerer bestimmter Open-Source-Projekte. Der Denkansatz hinter launchd wäre so einer, aber dann sollte sich Apple mal mehr drum werben, die OS-Community mehr und aktiv einbinden, sich mit den Konzepten der Linux-Distributionen auseinandersetzen und abgleichen. Wünschenswert wäre nämlich, wenn hier *ein* schlüssiges Konzept obsiegte. Es wäre doch schön, wenn das von Apple angeführt würde, das würde sicher auch Linux gut tun und der Zersplitterung von Unix entgegenwirken. Apple kocht mir noch zu oft sein eigenes Süppchen, kocht es aber nicht unbedingt besser, manchmal sogar schlechter als andere der Open-Source-Community, die da weitaus offener und kooperativer in puncto Zusammenarbeit und Zusammenlegung und Austausch von Know-How umgehen als Apple. Vielleicht ist das ja eine für Apple etwas schwierige Lernkurve, die nur sehr langsam beginnt, Form anzunehmen.
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Andreas Hofmann31.03.08 19:18
sierkb

Apple hat launchd seit Jahren fertig, weil sie es einfach dringend brauchten, ich bezweifle, dass die Projekte, von denen Du sprichst da schon den entsprechenden Stand hatten. Der ganze Boot bei den meisten UNIX-Systemen einschl. Linux ist ein unflexibler über Jahrzehnte zusammengeflickter Kram aus massenhaft einzelnen Scripts, wo am Ende keiner mehr bei den Abhängikeiten durchblickt.

Apple hat das Problem AFAICS sauber gelöst und wenn es konzeptionelle Schwächen bei launchd geben sollte, würde ich die gerne wissen.

Noch was, was der Rest der welt gerne adaptieren könnte sind UTIs. Auch ein Problem, das bisher keiner zufriedenstellend gelöst hatte. Aber ich befürchte, auch das wird nicht angenommen werden, weil es halt von Apple ist. Dabei hat Apple wirklich darauf geachtet, dass es nicht nur auf ihr Mac OS X zugeschnitten ist.
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sierkb31.03.08 21:10
@Andreas Hoffmann:

Betrifft UTIs: ist Apples Weg rund um UTIs denn transparent gelöst und öffentlich einsehbar dokumentiert? Und zwar so, dass jemand anders diesen Weg, sollte er ihn überzeugend finden, auch gehen *darf*? Oder ist das ein Weg, der nur Apple bekannt ist bzw. nur von Apple so verwendet werden darf? Wenn dieser Weg offen für alle ist und überzeugend: warum wirbt Apple nicht aktiv dafür (bei anderen bzw. im Linux- und BSD-Lager), es Apple nachzumachen und diesen Weg ebenfalls zu gehen?
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