Aus Apples Geschichte: Spindler ersetzt Sculley als CEO bei Apple
Als Steve Jobs Mitte der 80er Jahre seiner Funktionen bei Apple enthoben wurde, bot Apple an, ihn dennoch als Chairman zu behalten. Acht Jahre später wiederholte sich die Geschichte in ähnlicher Weise; diesmal war hingegen CEO John Sculley der Betroffene, der ebenso wie Jobs nicht an einer einflusslosen Position interessiert war.
Zu Sculleys Nachfolger wurde vor 17 Jahren Michael Spindler berufen. Der in Deutschland geborene und mit Spitznamen "Diesel" versehene Spindler stieg sehr schnell im Unternehmen auf und wurde nach nur vier Jahren schon Executive Vice President. Seine Verdienste lagen im Aufbau von Apple Europa, das bald schon mit 25 % zum Gesamtumsatz beitrug. Allerdings trug Spindler wenig dazu bei, den leckgeschlagenen Dampfer Apple wieder in sichere Gewässer zu steuern, stattdessen setzte sich der rasche Niedergang fort. Lagen 1994 und 1995 die Verkaufszahlen noch auf einem recht guten Niveau, brachen diese ein Jahr später ein.
1996 stellte sich als der absolute Tiefpunkt des Unternehmens dar. Im Januar 1996 veröffentlichte Apples CEO Michael Spindler einen offenen Brief an die Apple-Fans. Eigentlich wollte er damit für Ruhe sorgen und bewirken, dass die Unsicherheit bezüglich Apples Zukunft nicht noch stärker wird, allerdings erreichte sein Ziel nicht. Spindler betont, dass Apple gut gerüstet für zukünftige Entwicklungen ist, wenn man erst einmal Copland auf den Markt bringen könne, auf PowerPC basierende Produkte erscheinen, der Newton zu einem Erfolg werde und mit Pippin die Multimedia-Plattform mit Internet-Browser erscheine. Ebenfalls im Jahr 1996 ersetzte dann Amelio den gesundheitlich schwer angeschlagenen und mit der Idee, Apple an IBM, Sun Microsystems oder Philips zu verkaufen gescheiterte Spindler und machte kurze Zeit später den Weg für die Rückkehr von Steve Jobs frei.