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Aus für Giropay: Online-Zahlverfahren deutscher Banken macht zum Jahresende dicht

Online shoppen mit deutschen Bankkonten – dies bietet der Dienst "Giropay" seit 2006 an. Doch nach 18 Jahren wird das Bezahlverfahren nun abgewickelt: Nur noch bis Ende 2024 soll es möglich sein, per Giropay zu bezahlen. Was aktuell unter dem Namen Giropay angeboten wird, basiert auf der Fusion der Giropay GmbH, einer Ausgründung deutscher Banken, und dem 2015 gegründeten Konkurrenten Paydirekt. Letzterer übernahm im Dezember 2020 Giropay und nutzte den Namen für das fusionierte Angebot. Am 12. Juni beschlossen die Paydirekt-Gesellschafter die Einstellung des Zahlverfahrens. Einige Gremien werden dieser Entscheidung noch zustimmen, doch lässt sich absehen, dass Jahr 2025 niemand mehr mit Giropay bezahlen kann.


Auch wenn die Bezahlform schon lang am Markt besteht, konnte sie sich nie richtig durchsetzen – im letzten Jahr lag ihr Marktanteil am deutschen E-Commerce-Markt nur noch bei 0,4 Prozent, rechnet das EHI Retail Institute vor. In Theorie bietet Giropay für deutsche Kontonutzer einige Vorteile, da es sich an das Girokonto koppelt und keine Kreditkarte erfordert. Allerdings gestaltete sich die erstmalige Registrierung wohl recht aufwendig; das galt ebenso für Händler, die Giropay-Zahlungen empfangen wollen. Obendrein sind zwar viele, aber längst nicht alle deutschen Banken an das Giropay-System angeschlossen.

Brezel und Bayernflagge – mit dem Slogan "The German Pay" wirbt Giropay für sein Bezahlsystem. (Quelle: Screenshot Website)

Wero als europaweite Alternative?
Viele der Banken, die Giropay anbieten, sind gleichzeitig Mitglied in der European Payments Initiative (EPI). Sie treibt das Wero Wallet voran – und zäumt das Pferd andersherum auf: Zunächst will das Angebot private Zahlungen zwischen Nutzern ermöglichen. Sender und Empfänger identifizieren sich über die Handynummer anstatt per IBAN. Belgien, Deutschland und Frankreich sollen von Beginn an dabei sein, der Plan ist, zukünftig die gesamte EU abzudecken. Online-Shops und physische Geschäfte als Zahlungsempfänger aufzunehmen ist nach derzeitiger Planung erst für Mitte 2025 geplant. Einen nahtlosen Übergang wird Wero also wahrscheinlich nicht ermöglichen – bei einem derzeitigen Marktanteil von 0,4 Prozent dürfte dies allerdings nicht viele Menschen betreffen.

PayPal führend, Apple Pay weit abgeschlagen
Die EHI-Auswertung zeigt, dass Paypal mit 27,7 Prozent den größten Umsatzanteil bei Bezahlungen im E-Commerce aufweist, gefolgt von Rechnungskauf, Lastschrift und (immerhin noch 11,4 Prozent) Kreditkarten. Der Giropay-Konkurrent Sofortüberweisung bringt es auf 1,3 Prozent. Apple Pay versammelt die Auswertung unter "Sonstige", gemeinsam mit Google Pay, Alipay, Kunden- und Gutscheinkarten. Zusammen machen diese 3,1 Prozent des deutschen E-Commerce-Umsatzes aus.

Umsätze beim E-Commerce im Jahr 2023. Quelle: EHI

Kommentare

C6419.06.24 09:00
Sehr schade! Ich habe es sehr bewusst eingesetzt, um nicht immer auf PayPal angewiesen zu sein.
+4
Buginithi
Buginithi19.06.24 09:06
Für das Sparkassen App gab es gestern ein Update bzgl. Wero.
+3
topress19.06.24 09:21
PayPal hab ich schon lange rausgeschmissen, nur schlechte Erfahrungen mit dem Dienst gemacht.
0
Nebula
Nebula19.06.24 09:32
Paypal meide ich, wo‘s geht, aber meine Lieblingspizzeria bietet leider nur das. Seit Corona denke ich nicht mehr immer daran, genug Bargeld im Haus oder dabei zu haben. Pizza gibt’s meist auch ultraspontan und selten geplant.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
-1
Krispo9919.06.24 09:41
Probleme mit Paypal kenne ich nur auf der Seite der Implementierung in der Shoppinglösung der Handler. Dafür kann Paypal aber nichts.
Ich meide Paypal vor allem dann, wenn es um sowas geht wie Zahlungen für Künstler(Musik, Konzerte) oder andere Kleinunternehmen denen die Extramarge von Paypal im Geldbeutel fehlt.
Was für Probleme halten euch von Paypal ab?
+8
iPat19.06.24 09:48
Krispo99
...
Was für Probleme halten euch von Paypal ab?

Würde mich auch interessieren. Ich hatte mit Paypal noch nie Probleme. Sowohl als Geldempfänger als auch als Bezahler. Nutze das schon seit den Anfängen.
Grad bezahlen bei eBay oder Geschäften ist perfekt. Es gab bisher in all den Jahren vielleicht 3-4 Fälle, wo ich den Käuferschutz in Anspruch nehmen musste (über eBay und auch Paypal direkt). Gabs nie ein Problem. Und etwas Geld privat gegenseitig schnell hin und herzuschicken...da gibts nix schnelleres...

Bei dem allgemeinen Paypal-gebashe was man überall immer so hört und liest, hab ich manchmal den Gedanke, dass es da irgendwie noch ein zweites paralleles Paypal geben müsse...hmmm

Ich frag mich nur warum das Apple nicht genauso auf die Reihe kriegt. Jeder Heinz hat ne Apple-ID und damit doch auch ein Konto bei Apple, wo man eine Kreditkarte etc. verknüpfen kann. Es ist dann doch den logische Weg einfach von Apple Account zu Apple Account per Airdrop oder anderweitig Geld hin und herzuschicken. Eigentlich hat apple doch alles um Paypal 1:1 zu kopieren. Versteh das Problem daran nicht. eMail ist im Apple Account hinterlegt, Bankverbindung auch verknüpft (oder Guthaben kann auf den Apple Account aufgebucht werden)....whats the matter?
+10
 Daniel19.06.24 10:04
#Studybitcoin
-7
Huba19.06.24 10:14
Ich habe mal einen Artikel gelesen – ich weiss nicht mehr, ob es in der Zeit oder bei brand eins war: Eine Zahlung mit PayPal löst über 700 Datenspuren aus. Wer's mag…
0
PythagorasTraining
PythagorasTraining19.06.24 11:05
PayPal will mein Konto nicht. Es lässt sich einfach nicht registrieren. Warum auch immer…
Ich brauche kein PayPal
a² + b² = c² ist nicht der Satz des Pythagoras!
+2
Dunnikin
Dunnikin19.06.24 11:25
Schade, ich habe es stets genutzt, wenn es möglich war. Sonst per Rechnung oder ApplePay, zuletzt halt PayPal mangels Auswahl.

Giropay soll aber durch ein vergleichbares europaweites Bezahlsystem ersetzt werden, welches, soviel ich noch aus dem Zeitungsartikel der letzten Tage weiß, im Laufe nächsten Jahres starten soll.
+2
Buginithi
Buginithi19.06.24 11:46
Das neue europaweite Zahlsystem heißt wero und startet in der ersten Ausbaustufe anfang Juli und nicht nächstes Jahr.

Ob sich wero gegen Paypal durchsetzen kann muss man abwarten
+2
maculi
maculi19.06.24 11:57
Paypal will mit seinen Kundendaten ins Werbegeschäft:

Wer ausschließlich paypal anbietet will mich offensichtlich nicht als Kunden. Kann ich mit leben.
0
picsnmore.de19.06.24 12:05
Krispo99
Was für Probleme halten euch von Paypal ab?

PayPal sperrt gerne mal Konten, egal ob es damit Probleme gegeben hat oder nicht. Mein Account war mal über mehrere Jahre gesperrt, gut in der Zeit habe ich ihn auch nicht benötigt und hatte glücklicherweise kein Guthaben drauf, habe aber auf div. Seiten gelesen, daß Andere das gleiche Problem mit ihren Geschäftskonten hatten).
Als ich dann wieder einen Account brauchte, konnte ich keinen neuen Account anlegen, weil die Kreditkarte und BV bereits mit dem gesperrten Account verknüpft war. Freigabe- und Löschanfragen des alten Accounts wurden ignoriert, erst ein Brief meines Anwaltes konnte den Entsperrprozess intiieren
Leider gibt es allerdings oft keine Alternative zu Paypal
+6
thomas b.
thomas b.19.06.24 12:08
Buginithi
Das neue europaweite Zahlsystem heißt wero und startet in der ersten Ausbaustufe anfang Juli und nicht nächstes Jahr.

Ob sich wero gegen Paypal durchsetzen kann muss man abwarten

Es darf bezweifelt werden, ob ein neues auf Europa beschränktes Zahlungssystem, dass anfangs auch nur Zahlungen zwischen Privatleuten bieten soll, gegen ein seit über 20 Jahren weltweit etabliertes Zahlungssystem im Handel noch eine Chance hat.

Ich zahle am liebsten mit PayPal Express wenn möglich, dann ist mit erfolgtem PayPal Login gleich die Bestelladresse eingetragen. Ansonsten eben PayPal "normal" oder auch gern Kreditkarte über Apple Pay, wenn angeboten. Amazon darf per Lastschrift abbuchen. Wer auf Rechnung liefert, auch gerne, ist aber selten. GiroPay, Klarna, Sofortüberweisung usw. nutze ich nie.

Mit PayPal hatte ich als Käufer auch noch nie Probleme. Wie das ggfs. für Verkäufer aussieht, kann ich allerdings nicht beurteilen.
+3
IceHouse
IceHouse19.06.24 12:34
Buginithi
Das neue europaweite Zahlsystem heißt wero und startet in der ersten Ausbaustufe anfang Juli und nicht nächstes Jahr.
[...]

Giropay ist nutzbar - vollumfänglich. Jetzt.

Wero wird als Salamitaktik stufenweise gezündet und nutzt mir ab Ende Juni im Onlinehandel erst einmal GAR NIX...
https://www.heise.de/news/Giropay-geht-Wero-kommt-9764295.html
[...]Wero soll Ende Juni 2024 im Onlinebanking von Sparkassen und Genossenschaftsbanken und in den darauffolgenden Monaten auch bei Postbank, Deutscher Bank und ING starten, zunächst allerdings nur für Person-zu-Person-Zahlungen (P2P). Auch eine Standalone-App wie etwa in der Schweiz (Twint) oder Dänemark (MobilePay) soll in der zweiten Jahreshälfte kommen. Für Onlineshops wird Wero nach aktuellem Stand jedoch erst Mitte 2025 verfügbar sein, noch etwas später kommt der Dienst auch in den stationären Handel.[...]
Ich fotografiere, um herauszufinden, wie etwas aussieht, wenn es fotografiert wurde. - Gary Winogrand
0
Moka´s Onkel
Moka´s Onkel19.06.24 14:57
Ich bin neugierig auf neue Lösungen im "Payment"-Bereich und probiere gerne alles aus - aber nur wenn sich mir der Sinn erschließt oder ich den Nutzen sehe. Und bei Giropay hat sich mir der tiefere Sinn (oder besser gesagt: der Nutzen für mich als Verbraucher) immer noch nicht erschlossen.
PayPal nutze ich weniger als 10 x im Jahr (seit vielen Jahren ohne jegliche Probleme); meistens zahle ich mit einer (von mehreren) in Apple Pay hinterlegten Karten per Watch.

Ich fände es schon toll, wenn es EPI/Wero gelingen würde, eine europäische Alternative zu VISA und MasterCard aufzubauen. Leider haben die dahinterstehenden Banken m.E. den falschen Ansatz in der Entwicklung: Sie starten mit dem Nutzen für sich selbst, die Banken, und verlieren fast vollkommen den Nutzen für den Verbraucher aus den Augen. Damit ist das Projekt zum Scheitern verurteilt - genau wie GiroPay.

Ein Produkt, welches mit den weltweit verbreiteten einfach zu nutzenden (Karten-) Zahlungslösungen von VISA bzw. MC konkurrieren will und erst noch im Markt etabliert werden muss, kann m.E. nur erfolgreich sein, wenn man bei der Entwicklung mit dem Kundennutzen anfängt. Der Nutzen für den Unternehmer/Anbieter kommt dann schon von selbst. Zugegeben, das ist eine Herkulesaufgabe, jedoch nicht unmöglich.
+2
dundo
dundo19.06.24 18:14
Nicht zu vergessen:
PayPal PayLater und ab und an auch mal eine 0%-Finanzierung
Am Ende bereust du, es nicht getan zu haben. Carpe diem.
0
alf_bo19.06.24 18:58
Ich muss (leider) auch sehr oft PayPal nutzen. Das läuft immer ohne Probleme. Apple Pay wird sehr oft von Händlern nicht angeboten, und es gibt leider immer wieder auch für mich unverständliche Probleme, d. h. die Verifizierung wird einfach abgebrochen. Das ist mir mit PayPal noch nie passiert.
+1
eames19.06.24 20:50
Hier in der Schweiz gobt es „Twint“. Hatte die Postfinance entwickelt und mittlerweile sind praktisch alle Banken dabei.
Man kann jeder Handynummer innerhalb von Sekunden Geld „twinten“ oder in Geschäften, Online, beim Hofladen, Parktickets etc. bezahlen.

Ein geniales System, sollte die EU sich einfach anschliessen.
+4
emhamac
emhamac19.06.24 22:40
Offensichtlich lebe ich in einem anderen Universum als viele hier.
Ich benutze meine GiroCard (früher EC Karte) meiner Bank im Alltag und auf den Bons steht noch immer GiroPay. Egal ob kontaktlos oder wenn das Terminal es erfordert mit Einstecken und PIN. Mit Alltag meine ich die Supermärkte und Discounter durch die Bank, ohne hier Namen zu nennen.
Wo kann man sich denn aussuchen/entscheiden ob man per GiroPay bezahlt?
Und ist es möglich bei AxDI & Co. mit PayPal zu bezahlen? Wäre mit neu.
Zahlungen im Netz mache ich meist per PayPal, weil es überwiegend von den Händlern angeboten wird.
Ich bin 2-3 x im Jahr in Schweden, es ist bekannt, dass dort mehr oder weniger das Bargeld abgeschafft wurde. Ich habe noch Nie irgendwas mit Scheinen/Münzen bezahlt, ich habe noch nie schwedisches Geld in Händen gehabt.
Auch hier benutze ich meine GiroCard der Bank zu 99% (1% in den Göteborger Öffies mit ner App/Kreditkarte). Und das ohne Probleme, obwohl Schweden nicht zum Euroraum gehört, selbst nen Kaugummi würde ich mit der Girokarte bezahlen. Lustig finde ich, beim Zahlungsvorgang werde ich im Display auf deutsch begrüsst (Willkommen).
Die Schweden nutzen meist bei Zahlungen privat zu privat ein System das sich Swish nennt. Ist akzeptiert und daher sehr weit verbreitet.
+1
maculi
maculi20.06.24 09:11
eames
Vom Ausland lernen? 🤣
Zumindest hier in de ein Ding der Unmöglichkeit. Ihr habt signifikant besseren ÖPNV, wo anders wird das Radfahren erheblich besser gefördert, Skandinavien ist voll mit Wärmepumpen, überall gibt es ein Tempolimit nur bei uns nicht.
Wenn etwas irgendwo in Europa funktioniert dann besteht eine erhebliche Chance das es ebenso hierzulande funktionieren würde. Einfach mal nachmachen, und wenn erste Erfahrungen damit vorliegen bei Bedarf passend überarbeiten scheint so gar nicht machbar zu sein.
+2
picsnmore.de20.06.24 16:15
maculi
Ihr habt signifikant besseren ÖPNV, wo anders wird das Radfahren erheblich besser gefördert, Skandinavien ist voll mit Wärmepumpen, überall gibt es ein Tempolimit nur bei uns nicht.

...und es ist jedem unbenommen, in ein Land seiner Wahl umzuziehen, in dem es demjenigen besser gefällt als hier.
-5
Hot Mac
Hot Mac20.06.24 17:58
Hab soeben gesehen, dass ich einen Giropay-Account habe.
Hatte ich vergessen.
Ich kann mich auch nicht daran erinnern, wann ich zum letzten Mal PayPal verwendet habe.
Ich zahle, außer meinen Friseur, nahezu alles mit der Kreditkarte.
So habe ich die beste Übersicht.
Neulich habe ich mal was via Klarna-Sofortüberweisung bezahlt.
Das ging recht flott und reibungslos, fand ich ganz gut.
+1
eames21.06.24 07:50
picsnmore.de
...und es ist jedem unbenommen, in ein Land seiner Wahl umzuziehen, in dem es demjenigen besser gefällt als hier.

Das ist richtig - schliesst jedoch nicht aus, dass man über den Tellerrand schauen darf. Twint, öV, Maut, etc. Deutschland denkt immer - ja das brauchen wir auch, aber wir machen es anders - und besser! Und das klappt offensichtlich eher selten.
+1
TotalRecall
TotalRecall22.06.24 20:42
... oder nie
eames
picsnmore.de
...und es ist jedem unbenommen, in ein Land seiner Wahl umzuziehen, in dem es demjenigen besser gefällt als hier.

Das ist richtig - schliesst jedoch nicht aus, dass man über den Tellerrand schauen darf. Twint, öV, Maut, etc. Deutschland denkt immer - ja das brauchen wir auch, aber wir machen es anders - und besser! Und das klappt offensichtlich eher selten.
+2

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